Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen: So gelingt es

Möchtest du einem Job nachgehen und gleichzeitig dein Studium erfolgreich abschließen, spielen insbesondere zwei Punkte eine wesentliche Rolle: ein gutes Zeitmanagement und eine gute Organisation. Weitere Tipps findest du in diesem Artikel.
Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen: So gelingt es

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 09. November 2023

Zahlreiche Studierende in Deutschland gehen einer beruflichen Tätigkeit nach, vor allem, um das Studium zu finanzieren. Gleichzeitig bietet ein Nebenjob eine gute Möglichkeit, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Doch die Doppelbelastung aus Studium und Arbeit bedeutet eine besonders große Herausforderung. Schließlich besteht ein Studium nicht nur aus Partys, sondern ist mit einem hohen Lernpensum verbunden.

Möchtest du also dein Studium erfolgreich abschließen und gleichzeitig einem Job nachgehen, ist der Stress fast schon vorprogrammiert. Um ihm entgegenzuwirken und den Alltag möglichst gut zu meistern, haben wir nachfolgend ein paar Tipps für dich.

Warum ist eine gute Balance zwischen Arbeit, Studium und Privatleben so wichtig?

Ein Vollzeitstudium nimmt etwa 40 Stunden Zeit pro Woche in Anspruch – das entspricht einem Vollzeitjob. Die Zeit am Abend und am Wochenende nutzen viele Studierende, um für die Klausuren zu lernen und um zu arbeiten. Dabei werden die Lernsessions nicht gerade selten bis in die Nacht hinein ausgeweitet.

Viele Studierende sind mit einem hohen Leistungsdruck konfrontiert und haben Selbstzweifel, Prüfungsängste oder Zukunftsängste. Daneben kommen oftmals weitere Belastungen hinzu – beispielsweise finanzielle Unsicherheiten oder Konflikte innerhalb des Familien- bzw. Freundeskreises. Gerade in der Prüfungsphase besteht oftmals wenig oder überhaupt keine Zeit zur Entspannung.

Da wundert es nicht, dass zahlreiche Studierende regelmäßig Stress empfinden. Manche leiden auch unter Erschöpfung. Bei einer zu großen Überforderung und einem zu hohen Druckgefühl kann es sogar zu einem Burn-out kommen. Daher ist es wichtig, dass du während deines Studiums auf dich und deine mentale Gesundheit achtest. Zu viel Stress kann eine innere Unruhe, Unzufriedenheit, Angst, Nervosität oder Anspannung auslösen. Auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit können darunter leiden. Zudem kann sich dauerhafter Stress auf den Körper auswirken. Mögliche Symptome sind Schlafprobleme, Magen-Darm-Beschwerden und Verspannungen.

Aus all diesen Gründen solltest du auf eine möglichst ausgewogene Work-Study-Life-Balance achten. Deine eigene Gesundheit sollte stets vor dem Studien- oder Arbeitsstress stehen. Durch eine gute Balance zwischen deinem Privatleben, der Arbeit und dem Studium kannst du einerseits verhindern, dass du stressbedingt krank wirst. Andererseits kannst du dadurch eine höhere Zufriedenheit in deinem Leben erlangen.

 Erschöpfung durch Studium und Job

Wie kann ich die Doppelbelastung aus Studium und Arbeit meistern?

Möchtest du einem Job nachgehen und gleichzeitig dein Studium erfolgreich abschließen, spielen insbesondere zwei Punkte eine wesentliche Rolle: ein gutes Zeitmanagement und eine gute Organisation. Durch die Einteilung deiner verfügbaren Zeit hast du einen strukturierteren Alltag und kannst das Studium und die Arbeit besser unter einen Hut bekommen.

Aufgrund dessen solltest du dir regelmäßig die Zeit nehmen, einen Wochenplan zu erstellen. In diesem notierst du dir zunächst die Zeiten, die du an der Universität bzw. der Hochschule verbringen musst. Anschließend hast du einen besseren Überblick darüber, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten du arbeiten kannst. Die Arbeitsstunden solltest du dann mit deinem Arbeitgeber besprechen und ebenfalls in den Wochenplan eintragen. Nun kannst du die Lernzeiten eintragen: Idealerweise notierst du in deinem Wochenplan, wie lange die jeweilige Lernsession dauern soll und welche Inhalte du in dieser lernen möchtest.

Wichtig ist, dass du auch deine Freizeittermine in deinem Wochenplan dokumentierst. Hierbei solltest du mit den Terminen beginnen, die an einem festen Datum und zu einer fixen Uhrzeit stattfinden – beispielsweise das Tanztraining. Danach solltest du weitere Freizeittermine sowie Entspannungspausen eintragen. Die erholsamen Pausen sind von großer Bedeutung, denn ohne sie könnte es passieren, dass du dich überarbeitest und dir letztendlich die Energie für dein Studium oder deinen Job fehlt. Bei der Erstellung und Umsetzung deines Wochenplans solltest du zudem folgende drei Aspekte beachten:

  • Es ist ratsam, sich Pufferzonen einzurichten. Beispielsweise solltest du dir vornehmen, die Hausarbeit schon mehrere Tage vor der eigentlichen Deadline fertig zu haben. Falls dann etwas Unerwartetes passiert, kannst du trotzdem noch rechtzeitig mit der Hausarbeit fertig werden.
  • Bei der Planerstellung arbeitest du am besten mit unterschiedlichen Farben: Hierzu nutzt du jeweils eine andere Farbe für die Studienzeiten, die Arbeitszeiten und die Zeiten für Pausen oder Freizeitaktivitäten.
  • Während der Umsetzung der To-dos solltest du stets den Fokus auf die jeweilige Aufgabe behalten. Wenn du also gerade für dein Studium lernst, solltest du dich nicht durch berufliche Angelegenheiten ablenken lassen. Während deiner Pausen und Freizeitaktivitäten solltest du dich zudem voll und ganz auf dich und deine Erholung konzentrieren. Hier wäre es kontraproduktiv, wenn du dir die ganze Zeit Gedanken um die Arbeit oder das Studium machen würdest – schließlich würdest du dich so nicht vernünftig erholen können.

Weiterhin kann es hilfreich sein, Prioritäten zu setzen. Du solltest herausfinden, welche Kurse an der Hochschule wirklich relevant für deinen Abschluss sind und welche Freizeitaktivitäten dir Erholung bringen oder für dich einen guten Ausgleich bedeuten.

Wenn an einem Tag sehr viele Aufgaben anstehen, kannst du auch die ABC-Methode anwenden. Hierbei werden alle To-dos einer Liste nach ihrer Wichtigkeit sortiert. Auf diese Weise lässt sich die Prokrastination von relevanten Aufgaben verhindern. Dabei sind die A-Aufgaben äußerst dringend und sollten idealerweise am selben Tag erledigt werden. Die Erledigung der B-Aufgaben sollte hingegen innerhalb der Woche erfolgen. Für die C-Aufgaben besteht hingegen noch etwas mehr Zeit.

Effizient für das Studium lernen: Wie geht das?

Um die Work-Study-Life-Balance in einem ausgewogenen Zustand zu halten, kann es helfen, möglichst effizient zu lernen. Hierzu solltest du stets für ein aufgeräumtes und ordentliches Arbeitsumfeld sorgen. Das kann dir dabei helfen, einen klaren Kopf beim Lernen zu behalten.

Darüber hinaus solltest du herausfinden, welcher Lerntyp du bist. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier Lerntypen: den visuellen Lerntyp, den motorischen Lerntyp, den kommunikativen Lerntyp und den auditiven Lerntyp. Die Lerntypen sprechen jeweils verschiedene Sinne an. Wenn du nicht weißt, welcher Lerntyp du bist, solltest du verschiedene Lernmethoden ausprobieren. Damit das Lernen nicht zu eintönig wird, solltest du zudem stets für eine ausgewogene Mischung zwischen verschiedenen Lerntechniken sorgen.

Außerdem sollten Ablenkungen während der Lerneinheiten vermieden werden. Der Fernseher sollte also ausgeschaltet bleiben und das Handy verbannst du am besten in einen anderen Raum. Eventuell solltest du auch deiner Familie bzw. deinen Mitbewohnern Bescheid geben, dass du lernst und nicht gestört werden möchtest. Durch jede Ablenkung kann deine Konzentration leiden.

Wenn du einen ganzen Tag zum Lernen eingeplant hast, solltest du ihn in mehrere Etappen einteilen. Am besten lernst du ein bis zwei Stunden lang und legst anschließend eine Pause ein – in dieser kannst du etwa einen Spaziergang machen.

Empfehlenswert ist es zudem, passive Zeiten zum Lernen zu nutzen. Wenn du zum Beispiel beim Friseur oder Arzt warten musst, bis du an der Reihe bist, kannst du die Wartezeit zum Lernen nutzen. Ebenso kannst du während der Fahrten zur Arbeit, beim Kochen oder Putzen sowie beim Zähneputzen lernen – beispielsweise indem du die Inhalte vorab mit dem Handyrekorder aufnimmst und sie dir anschließend immer wieder anhörst.

Beim Lernen kann zudem eine Lerngruppe unterstützen. Du kannst dich mit deinen Kommilitonen online oder persönlich treffen. Das kann dabei helfen, die Lerneinheiten konsequent durchzuziehen. Obendrein ermöglicht es einen guten Austausch.

Waldspaziergang zum Ausgleich bei Studium und Job

Was hilft gegen den Stress?

Der Stress ist während eines Studiums nicht komplett vermeidbar, insbesondere dann nicht, wenn du zugleich einer beruflichen Tätigkeit nachgehst. Mit bestimmten Maßnahmen kannst du den Stress jedoch minimieren und einen Ausgleich schaffen. Das ist für deine körperliche und mentale Gesundheit entscheidend.

Soziale Kontakte

Soziale Kontakte spielen eine große Rolle. Du solltest dich daher regelmäßig mit deinen Freunden verabreden oder deine Familie besuchen. Diesen kannst du auch von deinen Problemen erzählen. Gegebenenfalls wirst du getröstet oder es wird dir Mut zugesprochen.

Hobbys, Sport und Entspannung

Du solltest stets Zeit für deine Hobbys und für Entspannung finden, um einen Ausgleich in deinem Alltag zu haben. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Das kann ein Power-Workout, ein gemütlicher Spaziergang oder eine Yoga-Session sein. Durch die Bewegung kannst du Stress abbauen und deinem Körper etwas Gutes tun. Wichtig ist, dass dir die jeweilige Tätigkeit Spaß bereitet und du dich dabei gut erholen kannst. Als Ausgleich zum anstrengenden Studien- und Arbeitsalltag kannst du dir aber auch ein erholsames Bad gönnen oder es dir mit einem guten Buch und einem leckeren Kaffee auf der Couch bequem machen.

Tipp: Manchmal ist es hilfreich, überhaupt nichts zu tun und einfach nur Löcher in die Wand zu starren. Auf diese Weise lassen sich die eigenen Reserven wieder auffüllen.

Gesunde Ernährung

Es ist ratsam, auf eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Um Zeit und Geld zu sparen, solltest du am besten einen Essensplan für die ganze Woche machen und anschließend einen Großeinkauf tätigen. Wenn du die Zeit dafür finden kannst, ist es zudem sinnvoll, das Essen vorzukochen.

Ausreichend Schlaf

Diesen Punkt vernachlässigen zahlreiche Menschen – sowohl Studierende als auch Arbeitnehmende. Ausreichend Schlaf ist jedoch äußerst wichtig. Idealerweise schläfst du jede Nacht sieben bis acht Stunden am Stück. Zudem solltest du möglichst immer zur selben Zeit ins Bett gehen und zur selben Zeit wieder aufstehen. Durch genug Schlaf sowie routinierte Schlafenszeiten kannst du dein Immunsystem unterstützen, deinen Stresspegel niedriger halten und deinen Alltag einfacher strukturieren.

Freelancer

Was ist das richtige Studium und der richtige Job?

Wie belastend das Studium und die Arbeit sind, richtet sich auch nach der Studienwahl sowie dem ausgewählten Job. Hier gibt es viele verschiedene Optionen. Daher solltest du dir schon im Vorfeld Gedanken darüber machen.

Die verschiedenen Studienformen im Überblick

Viele Studierende absolvieren ein klassisches Vollzeitstudium. Hierbei werden Vorlesungen und Seminare an der Hochschule oder Universität besucht. Diese müssen zudem vorbereitet und nachbereitet werden. Hinzu kommen verschiedene andere Aufgaben wie die Vorbereitung von Referaten und das Lernen für Prüfungen.

Teilweise besteht die Möglichkeit, ein Teilzeitstudium zu absolvieren. Diese Option bieten verschiedene Hochschulen und Universitäten an. Ein Teilzeitstudium kann es dir erleichtern, das Studium und einen Job unter einen Hut zu bekommen. Dafür wird die Studienzeit normalerweise länger ausfallen.

Eine Alternative zum Präsenzstudium ist das Fernstudium, das ebenfalls in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden kann. Die größten Vorteile hierbei sind: Du kannst sehr flexibel studieren und bist nicht an einen Ort gebunden. Je nach Fernhochschule musst du hin und wieder an Präsenzveranstaltungen teilnehmen oder für die Klausuren vor Ort sein. Ein Fernstudium bietet sich auch für alle an, die bereits berufstätig sind und nebenher studieren möchten. Dennoch sollte der Zeitaufwand für ein Fernstudium nicht unterschätzt werden. In der Regel fallen mindestens 20 Stunden pro Woche für das Studium an.

Studium und Job

Der passende Nebenjob für Studierende

Es gibt viele Gründe, die für einen Job neben dem Studium sprechen. Dazu gehört in erster Linie das Geld, das damit verdient wird. Zusätzlich ermöglicht dir ein Job, deine Stärken oder Schwächen besser kennenzulernen, deine Fähigkeiten auszubauen und Praxiserfahrungen zu sammeln, was auch im Lebenslauf gut aussieht. Wer sich nicht für ein Teilzeitstudium oder ein berufsbegleitendes Fernstudium entscheidet, kann jedoch keinem klassischen 9-to-5-Job nachgehen. Dementsprechend sind flexible Arbeitszeiten von Vorteil. Dasselbe gilt für die Option, im Home-Office arbeiten zu können.

Ideal für Studierende ist oftmals eine Werkstudententätigkeit. Schließlich lassen sich hierdurch Erfahrungen im jeweiligen Fachbereich sammeln. Die Arbeitsstunden bei einem Werkstudentenjob liegen meistens bei 15 bis 20 Stunden pro Woche.

Als Alternative zu einem solchen Job kann ein 520-Euro-Minijob infrage kommen – beispielsweise in einem Gastronomiebetrieb oder im Einzelhandel. Darüber hinaus kannst du als Freelancer tätig werden und Nachhilfeunterricht geben oder Videobearbeitungen anbieten. Eine weitere Möglichkeit, um Geld zu verdienen, ist ein Semesterferienjob. Er bietet sich vor allem an, wenn du während des Semesters nicht genug Zeit für einen Nebenjob hast. Eventuell ist für dich auch ein freiwilliges Praktikum während der Semesterferien eine Option.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.