Schlafposition, Alzheimer und Parkinson
Unsere Schlafposition könnte Auswirkungen auf unsere neurologische Gesundheit haben. Dies wurde in einer Studie der Stony-Brook-Universität (New York, USA) herausgefunden. Eine seitliche Schlafposition hilft scheinbar unserem Gehirn, gewisse “Abfälle” loszuwerden, die unter anderem zu einem erhöhten Risiko für Morbus Alzheimer und Parkison führen.
Auch wenn diese Ergebnisse zunächst nur isolierte Resultate sind, eröffnen sie einen breiten Weg für zukünftige Forschung, um den Zusammenhang zwischen der Schlafposition und neurodegenerativen Erkrankungen weiter zu erkunden und um Präventionsrichtlinien für die Bevölkerung aufzustellen. Auch wenn die Schlussfolgerungen komplex sind, können wir dennoch erste Lehren aus ihnen ziehen. Lasst uns also sehen, was uns die Studie aufzeigt.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Stony-Brooke-Universität fanden heraus, dass Schlafen in Seitenlage dem Gehirn der Labortiere dabei half, Stoffwechselendprodukte aus dem Gehirn zu eliminieren.
Über Magnetresonanz konnten die Forscher beobachten, dass das Hirnwasser bestimmte Proteine anreichert, Substanzen, die bei Akkumulation zu einem erhöhten Risiko für Morbus Alzheimer und Parkinson führen.
Es scheint merkwürdig, dass dies die am häufigsten eingenommene Schlafposition sowohl bei Menschen als auch bei Tieren ist. Es gibt in der Tat nur wenige Menschen, die mit dem Mund nach oben oder nach unten schlafen. Es erscheint also möglich, dass die Anwendung dieser Strategie eine Form natürlicher Anpassung ist.
Auch wenn diese Entdeckungen noch nicht am Menschen bestätigt wurden, sind die Ergebnisse sehr vielversprechend, denn dank dieser Erkenntnisse verstehen wir nun besser, wie sich unser Gehirn im Schlaf erholt und wie sich das Risiko für Morbus Alzheimer und Parkinson reduzieren lassen.
Was sollten wir über Morbus Alzheimer und Parkinson wissen?
Eine Akkumulation von Stoffwechselendprodukten im Gehirn der Betroffenen tritt bei beiden Erkrankungen auf. Trotzdem sind sie in der Pathogenese und in der Klinik sehr verschieden.
Morbus Alzheimer
Man schätzt, dass 2-5% der über 60-jährigen Bevölkerung an einer Demenz vom Typ Morbus Alzheimer leidet. Bei den über 80-jährigen Personen steigt dieser Anteil auf 25% und erreicht schließlich 30% bei den über 90-jährigen. Erste Anzeichen können jedoch viel früher auftreten.
Eine sichere Diagnose lässt sich erst nach dem Tode stellen. In der Autopsie zeigen Gehirne von Personen, die an dieser Krankheit gelitten haben, eine verringerte Anzahl kortikaler Neuronen, eine große Anzahl seniler Plaques, eine Degeneration der Neurofibrillen und granulovaskuläre Degenerationsnerscheinungen sowie eine größere Ansammlung von Lipofuszin.
Sein anfängliches Auftreten ist heimtückisch und zeigt sich in der Regel zunächst durch Störungen im Kurzzeitgedächtnis, wie etwa fehlender Konzentration oder Verwirrung. Es kann auch zu Veränderungen der Persönlichkeit kommen, die die Person apathisch, egoistisch, unhöflich, ungebildet, leicht irritierbar, aggressiv oder starrsinnig erscheinen lassen, während sie zuvor stets liebenswert war.
Neben der Entdeckung, die in der bereits erwähnten Studie gemacht wurde, sollten wir noch weitere Risikofaktoren im Auge behalten, die mit der Entwicklung der Krankheit in Verbindung gebracht werden. Deren Kontrolle kann dabei helfen, die Krankheit abzuschwächen oder gar ihr Auftreten zu verhindern:
- Das Alter ist der größte Risikofaktor; hier fällt auf, dass Frauen mit höherer Wahrscheinlichkeit an Morbus Alzheimer erkranken (vielleicht wegen ihrer erhöhten Lebenserwartung)
- Erhöhte Cholesterin- und Homocysteinwerte
- Diabetes
- Schädel-Hirn-Traumata
- Down-Syndrom
- Chronischer psychischer Stress
- Bluthochdruck
- Nikotinvergiftung
Es wurden auch Faktoren ausgemacht, die das Risiko senken: Hohes Bildungsniveau, mentale und körperliche Aktivität durch eine aktiv gestaltete Freizeit, regelmäßigen Sport und eine mediterrane Diät mit einem hohen Gehalt an Antioxidantien. Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper.
Die genauen Auslöser von Morbus Alzheimer sind unbekannt, Hypothese existieren jedoch und thematisieren virale Infektionen oder ein Ungleichgewicht unter den Neurotransmittern. Vergiftungen mit Aluminium oder Silizium werden diskutiert. Eine genetische Komponente konnte nur in 5% der Fälle nachgewiesen werden.
Demenz bei Morbus Parkinson
Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurodegenerative Krankheit, die sich durch Zittern, Muskelstarre, verlangsamte Bewegungen und Haltungsinstabilität kennzeichnet.
Im Gehirn macht sie sich vor allem an den Basalganglien bemerkbar, Strukturen, die unter anderem für die Bewegungssteuerung zuständig sind. In Autopsien von Menschen, die an Morbus Parkinson litten, konnten neuronale Verluste und die Existenz von Lewy-Körperchen in der grauen Substanz festgestellt werden.
Nicht immer sind die Befunde der Autopsie jedoch der Demenz vom Parkinson-Typ zuzuordnen, zum Teil werden auch Hinweise auf eine Alzheimer-Demenz oder eine Demenz vom Lewy-Körpchen-Typ gefunden.
Im Bezug auf Parkinson sollten wir wissen, dass etwa 30% der Fälle auch eine Demenz entwickeln. Diese setzt in der Regel erst spät ein und betrifft Männer häufiger als Frauen.
Die Demenz, die in Verbindung mit Parkinson entsteht, zeigt sich in der Regel dadurch, dass Schwierigkeiten auftreten, die Form, den Ort oder die Position von Gegenständen zu erkennen, dass es schwer fällt, fließend zu sprechen. Natürlich kommt es auch zu Gedächtnisstörungen. Diese können damit beginnen, dass man vergisst, wie man Fahrrad fährt oder damit, dass man sich nicht mehr an das Gespräch von vor 30 Minuten erinnert.
Die Risikofaktoren sind denen von Morbus Alzheimer ähnlich, wodurch noch ein weiteres Mal bewiesen wird, wie wichtig es ist, einen gesunden Lebensstil zu führen und eine ausgeglichene mentale und körperliche Gesundheit zu haben.
Auch noch nicht endgültig bestätigt ist, dass eine seitliche Schlafposition präventiv wirkt, tut es nicht weh, sich daran zu erinnern, wenn wir unser Wohlbefinden im Blick haben. Es wäre wirklich großartig, wenn wir mit dieser einfachen Geste das Risiko für Morbus Alzheimer und Parkinson verringern könnten.