Mythen über den Konsum von Alkohol und Cannabis

Diese beiden Suchtmittel haben schädliche Wirkungen, deshalb ist es wichtig, mit Falschinformationen Schluss zu machen.
Mythen über den Konsum von Alkohol und Cannabis
Gorka Jiménez Pajares

Geschrieben und geprüft von dem Psychologen Gorka Jiménez Pajares.

Letzte Aktualisierung: 08. Januar 2024

Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) weist darauf hin, dass jedes Jahr weltweit etwa fünf Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, 2,5 Millionen an Alkoholmissbrauch und fast 200.000 Menschen an illegalen Drogen sterben. Wir sprechen deshalb heute über häufige Mythen im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol und Cannabis, die noch immer sehr verbreitet sind.

Wir dürfen nicht vergessen, dass auch natürliche Substanzen Auswirkungen auf unseren Organismus haben und unserer Gesundheit schaden können. 

Mann denkt über Cannabis nach
Fehlende familiäre Bindungen oder eine positive Einstellung zum Drogenkonsum seitens der Eltern sind Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für den Alkohol- oder Cannabiskonsum erhöhen.

Die Suchtmittel Alkohol und Cannabis

Immer wieder hören wir Mythen oder Fehlinformationen über den Konsum von Alkohol und Cannabis, mit denen wir endlich aufräumen müssen, um die Gefahr der Abhängigkeit von diesen Drogen zu verhindern. Das Suchtrisiko wird von Faktoren wie der biologischen Konstitution, dem sozialen Kontext, dem Alter und dem Entwicklungsstand beeinflusst. Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto gefährdeter sind Betroffene, dem Konsum von Drogen zu verfallen.

Es stimmt keinesfalls, dass “alle jungen Menschen Drogen nehmen”. Nur manche machen das, wobei das soziale Umfeld ausschlaggebend ist. 

Mythen und Fakten über den Konsum von Alkohol

Alkohol ist eine legale und sehr verbreitete Droge, die in geringen Mengen eine enthemmende Wirkung auslöst und die Kontaktfreudigkeit fördert. Der regelmäßige Alkoholkonsum führt zu einer Toleranzentwicklung, das bedeutet, dass du immer mehr benötigst, um dieselbe Wirkung zu spüren. Gehirn, Herz und Leber werden durch eine Alkoholsucht besonders stark geschädigt. Wir schauen uns jetzt zwei weitverbreitete Mythen an:

Alkohol am Wochenende schadet dem Körper nicht

Viele glauben, dass Alkohol ihrem Körper nicht schadet, wenn sie nur am Wochenende trinken. In Wahrheit gibt es keinen risikofreien Alkoholkonsum. Natürlich spielen die Menge und individuelle Faktoren wie Geschlecht oder Vorerkrankungen eine Rolle, aber Alkohol kennt keine Wochentage.

Gelegentlich ein Gläschen Wein zu trinken hat normalerweise keine Konsequenzen, doch wenn du jeden Freitag und Samstag glaubst, mit anderen mithalten zu müssen und ein Glas Bier nach dem anderen konsumierst oder an einem Trinkgelage teilnimmst, tust du dir nichts Gutes. Vergiss nicht, dass sich Leberschäden langsam entwickeln, du wirst anfangs nichts davon merken. Alkohol beeinflusst außerdem die Langzeitentwicklung des Gehirns und tötet Hirnzellen ab.

Sporadischer Alkoholkonsum ist vorteilhaft

Wir haben diesen Mythos bereits beantwortet, möchten jedoch noch einmal darauf hinweisen, dass es in der Regel insbesondere für jüngere Menschen gesünder ist, auf Alkohol zu verzichten. Eine Studie weist darauf hin, dass Alter und Geschlecht eine wichtige Rolle spielen: Unter 40 ist es besser, ganz auf Alkohol zu verzichten, da der Konsum nur Nachteile hat.

Die zitierte Studie geht davon aus, dass Alkohol in einem Alter über 40 zwar ebenfalls schädliche Wirkungen hat, beispielsweise im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlaganfällen in geringen Mengen jedoch auch gewisse Vorteile haben könnte.

Frau konsumiert Alkohol und Cannabis
Die Organisation World Cancer Research Fund weist darauf hin, dass ein einziges alkoholisches Getränk pro Tag folgende Krebsarten begünstigen könnte: Mundhöhle, Dickdarm, Leber, Brust, Rachen und Kehlkopf, Speiseröhre und Magen.

Mythen und Fakten über den Konsum von Cannabis

Cannabis ist eine Droge aus der Pflanze Cannabis sativa, die zu Haschisch oder Marihuana verarbeitet wird. Dieses Rauschmittel kann unter anderem ernste Störungen wie Schizophrenie auslösen. 

Cannabis ist eine natürliche, entspannende Substanz

Natürlich ist nicht mit harmlos gleichzusetzen. Wir wissen beispielsweise, dass Tabak und Kokain keinesfalls harmlos sind: Auch wenn sie aus natürlichen Pflanzen hergestellt werden, haben sie zum Teil ernste gesundheitliche Folgen. Auch bei Cannabis ist dies der Fall: Dieses Rauschmittel kann die Gehirnchemie auf irreversible Weise verändern.

Ein Joint ist weniger schädlich, als Tabak

Immer wieder ist diese Meinung zu hören. Cannabis enthält jedoch viele krebserregende und erbgutverändernde Stoffe, die auch in Tabak zu finden sind, und zwar in größeren Mengen: bis zu 50 % mehr.

Zudem hat die Art und Weise, wie Cannabis konsumiert wird, einen Einfluss: Joints werden in der Regel ohne Filter geraucht, außerdem ist die Inhalation tiefer, was das Krebsrisiko erhöht. Die bronchienerweiternde Wirkung begünstigt die Aufnahme verschiedener giftiger Substanzen. Wie Tabak ist auch Cannabis schädlich für Passivraucher.

Zahlreiche Studien zeigen, dass der Konsum von Cannabis zu einer Abhängigkeit führen kann.

Wir müssen mit Mythen und Falschmeldungen Schluss machen, um die Gefahren dieser Substanzen besser einschätzen zu können. Alkohol und Cannabis sind Suchtmittel, deren schädliche Wirkungen bekannt sind und an denen viele leiden.


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