Mensch und Roboter: Romantik und künstliche Intelligenz

Mensch und Roboter: Romantik und künstliche Intelligenz
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Mai 2023

Künstliche Intelligenz entwickelt sich auf beispiellose Weise und ihre Zukunft ist unvorhersehbar. Wie wird das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter in zehn oder zwanzig Jahren aussehen? Facebook, zum Beispiel, verkündigte kürzlich, dass es eines seiner Systeme aus einem noch nie da gewesenen Grund deaktivieren mussten: Es hatte begonnen, für sich selbst zu denken. Das System entwickelte eine eigene Sprache. Die Experten von Facebook konnten noch nicht klären, wie das System das geschafft hatte.

Obwohl dieser spezifische Fall sehr breit diskutiert worden ist, ist er nicht der einzige, der in den letzten Jahren bekannt geworden ist. In der Vergangenheit sind verschiedene Entwickler von künstlicher Intelligenz Zeuge davon geworden, wie Computer versucht haben, Aufgaben selbstständig auszuführen. Denn das ist der eigentliche Sinn von künstlicher Intelligenz: Maschinen die Werkzeuge zu geben, die sie benötigen, um wie menschliche Gehirne zu funktionieren.

“Sobald Computer die Kontrolle haben, können wir sie vielleicht nie wieder bekommen. Wir könnten nur durch ihre Gnade überleben. Wenn wir Glück haben, entscheiden sie sich vielleicht, uns als Haustiere zu behalten.”

Marvin Minsky

Die Technologie ist jetzt in der Lage, Roboter zu schaffen, die den Menschen in vielen Bereichen ersetzen. So haben Wissenschaftler zum Beispiel menschlich aussehende Roboter entwickelt, um Personen mit Behinderungen bei ihren täglichen Aufgaben zu helfen.

In China hingegen sorgte der Roboter Xiaoice für Aufsehen. Xiaoice sieht aus wie ein 16-jähriges Mädchen und wurde entwickelt, um mit Menschen zu sprechen. Im Gegensatz zum Menschen wird der Roboter nicht müde oder langweilt sich. Und Xiaoice hat auch einen großartigen Sinn für Humor. Deshalb haben schon einige Leute gesagt, dass sie in den Roboter verliebt seien. Stehen wir also kurz davor, in eine neue Ära einzutreten? Werden Maschinen und Menschen in naher Zukunft Beziehungen miteinander haben?

Uncanny-Valley-Konzept - menschlicher Roboter

Eine ungewisse Zukunft

Wir wissen immer noch nicht, wohin uns diese neue Technologie führt. Selbst ihre Entwickler können es nicht vorhersagen. Wir können uns noch nicht sicher sein, ob wir die Büchse der Pandora geöffnet haben oder ob die Zukunft, die auf uns wartet, nur ein neues und interessantes Kapitel der Menschheitsgeschichte sein wird.

Generell scheint es, dass es eine Tendenz dahin gebe, Maschinen zu entwickeln, die immer mehr wie Menschen aussehen. Diese Maschinen werden den Menschen in naher Zukunft wahrscheinlich in vielerlei Hinsicht ersetzen.

Die Entwickler erwarten, dass die erste vollintelligente Sexpuppe in den nächsten Jahren auf den Markt kommt. Sie wird der erste “Sexbot” in der Geschichte sein. Zwar wird es nur eine Sexpuppe sein, aber sie wird intelligent sein und vom Verhalten ihrer Nutzer lernen können. Mit anderen Worten, der Bot wird in der Lage sein, sich selbst umzuprogrammieren, um mehr den Vorstellungen des Nutzers zu entsprechen. Wenn wir dieses “Spielzeug” bestellen würden, könnten wir die Puppe personalisieren. Wir könnten entscheiden, wie die Puppe aussehen und welche Art von Persönlichkeit sie haben soll. Entwickler sprechen von diesen Puppen nicht einmal mehr als “Roboter” im engeren Sinne. Sie werden heutzutage als “Humanoide” bezeichnet.

Auch in anderen Bereichen des Lebens beginnt die Grenze zwischen Mensch und Roboter,  immer mehr zu verwischen. Und ja, in Zukunft werden wir wahrscheinlich romantische Beziehungen mit Robotern haben.

Ein weiblicher Roboter mit einer roten Perücke.

Mensch und Roboter

Das Paar der Zukunft könnte aus einem Menschen und einem Roboter bestehen. Experten sagen, dass dies bis zum Jahr 2050 üblich sein könnte. Das ist ein Traum für diejenigen Menschen, die glauben, dass menschliche Beziehungen wunderbar, aber auch schrecklich anstrengend seien. Den eben zitierten Experten zufolge könnten diese Leute bald mit jemandem zusammen sein, der genauso wie sie selbst denkt und somit Konflikte vermeiden.

Unter diesen Bedingungen könnte das Konzept der Empathie verschwinden. Unseren Humanoiden könnten wir einfach neu programmieren, um uns wieder besser mit ihm zu verstehen. Wir müssten nicht die Kämpfe in unseren Beziehungen erleben, die auf mangelhafter Kommunikation basieren.

Auch moralische Probleme würden sich verschieben. Beispielsweise würden Sexpuppen nichts dagegen haben, wenn sie von ihren Besitzer geschlagen würden, wenn diese an Sadomasochismus Gefallen finden. Niemand würde wegen Missbrauch vor Gericht gestellt werden müssen. Wenn die Nutzer es wünschen, könnten sie eine Sexpuppe bekommen, die wie ein Kind aussieht und nicht wie ein Erwachsener. Auf diese Weise könnten sie ihre pädophilen Fantasien ohne rechtliche Konsequenzen ausleben.

Wir wissen aber noch nicht, ob derartige Roboter Fähigkeiten entwickeln könnten, die uns überraschen würden, wie beispielsweise das System, das von Mark Zuckerberg und Facebook abgeschaltet wurde.

Drei weibliche Roboter, die an einer Wand gelehnt stehen

Es gibt heute schon Sexbots auf dem Markt, aber die künstliche Intelligenz die in ihnen und gerade erst in ihren Kinderschuhen steckt, wird sich schnell weiterentwickeln. Bis dato können wir sagen, dass wir noch nie Roboter gesehen haben, die Menschen so ähnlich sehen.

Es wird natürlich Kontroversen geben. Aber wir kennen alle das unvermeidliche Gesetz der Wissenschaft: Die Technologie hat sich niemals zurückentwickelt. Die Zukunft ist unklar. Wir wissen nicht, wie all dies unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verändern wird, aber wir wissen, dass unsere Welt niemals wieder die Gleiche sein wird. Noch posten wir diesen Beitrag in der Kategorie der Kuriositäten. Bald wäre er wohl unter “Emotionen” zu finden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.