Meinen Körper akzeptieren – egal, wie er aussieht

Meinen Körper akzeptieren – egal, wie er aussieht
Alicia Garrido Martín

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Alicia Garrido Martín.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Moment, in dem du deinen Körper unabhängig von Form und Gewicht liebst, ist ein großer Schritt in deiner Entwicklung. Es ist ein Schritt, den viele Menschen aufgrund der Vorurteile, die sie darüber haben, wie ein Körper “aussehen soll”, nicht gehen können.

Aber ist diese Frage nicht gerechtfertigt? Damit ich meinen Körper akzeptieren kann, wie sollte er da sein? Lass uns eine andere Frage stellen, bevor wir jenen Würdenträger beurteilen und zerstören, in dem wir wohnen: Wer sagt, wie ein Körper aussehen sollte? Mode und Anpassung spielen natürlich eine große Rolle für unser Wohlbefinden. Unsere eigenen Ideen und Interessen sind dennoch vollkommen gültig, wir haben ein Anrecht auf sie und sollten sie nicht unterdrücken.

Schließlich musst du selbst entscheiden, ob du deinen Körper lieber nach den Standards anderer oder nach deinen eigenen Vorstellungen akzeptieren möchtest. Es ist ein persönlicher Entschluss, allerdings nicht immer ein bewusster Schritt.

Liebe deinen Körper: Er verdient Akzeptanz, nicht konstante Beleidigungen

Wenn wir unseren Körper auf der Basis von externen Standards akzeptieren, die sich mit den Launen der Modeindustrie ändern, werden wir unser ganzes Leben lang an etwas hängen, was wir nicht kontrollieren können. Wenn du allerdings zu den wenigen gehörst, die ihren Körper verteidigen, anstatt ihn anzugreifen, wirst du auf dem Weg zur Akzeptanz ein weites Stück vorankommen.

Wir behandeln uns nicht mit Liebe. Stattdessen betrachten wir unseren Körper kritisch, als ob er ständig “repariert” werden müsste. Wir finden immer etwas an uns selbst, das “nicht gut genug” ist. Und diese Kritik wird des Öfteren zu Grausamkeit, besonders in bestimmten Bereichen unseres Lebens.

Meinen Körper akzeptieren - das ist nicht immer leicht


Fast alle Menschen haben das Bedürfnis, gesehen und bewundert zu werden. In vielen Fällen beschränkt sich diese Notwendigkeit auf ihren Körper. Also muss der Körper auf eine bestimmte Weise “sein”, um würdig zu sein, angeschaut zu werden. Er macht uns einzigartig und besonders. Aber in unserem Körper toben ständig innere Kämpfe.

Liebe deinen Körper: Hör auf, ihn zu beurteilen

Deswegen wird unser Körper zum Schlachtfeld, zu einer wahren Katastrophenzone. Die Gesellschaft lehrt uns, uns auf das zu konzentrieren, was wir an unserem Körper nicht mögen. Uns wird nicht beigebracht, unseren Körper anzunehmen und zu lieben. Niemand ermutigt uns, uns mit Neugier zu erforschen, anstatt uns zu bewerten. Wir bestrafen unseren Körper und merken es nicht einmal.

Daher verwandelt sich der Körper für viele Menschen in eine Gefängniszelle. Kein Zuhause, kein Ort der Überraschung und der Veränderung. Für diese Menschen ist es eine schwere Last zu tragen. Das ist ein Nachteil in dieser wettbewerbsorientierten, auf das Aussehen fokussierten Welt.

Engel auf der Wiese

Liebe mich! Pass auf mich auf! Verkaufe mich nicht an den Höchstbietenden!

Was, wenn unser Körper uns anschreit und wir nicht zuhören? Nur wenn wir unsere Urteilskraft nutzen, die uns die Welt gegeben hat, können wir Mode und Trend gegen eine freundlichere und gesündere Sicht eintauschen. Unseren Körper zu lieben bedeutet uns selbst zu lieben.

Wir müssen unsere Perspektive ändern: “Ja, ich habe Cellulite, doch ich werde mich entscheiden, meinen Körper mit Wohlwollen und nicht mit Abscheu zu betrachten.”  Oder: “Ja, ich habe einen kleinen Bauch, doch anstatt zur Strafe ins Fitnessstudio zu gehen, werde ich spazieren gehen, weil es mir Spaß macht.”

Natürlich ist Gesundheit die Basis für jedes dringende Bedürfnis nach Veränderung. Ein Wohlgefühl mit unserem Körper stellt sich ein, wenn wir uns von einem Ort der Akzeptanz und Hingabe aus um ihn kümmern. Trainiere, gehe tanzen, passe auf deinen Körper auf! Es ist es wert, sich selbst mit mehr Freundlichkeit zu sehen.

“Mach deinen Körper nicht zum Grab deiner Seele.”

Pythagoras

Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Wunsch, sich um seinen Körper zu kümmern, und ihn bestrafen zu wollen. Als ob er eine Muschel wäre, die du nur bewohnst, bis du sie umgestalten kannst. Arbeite daran, zu akzeptieren, dass das dein Körper ist, jetzt und für immer. Liebe deinen Körper unabhängig von Gewicht und Form, weil er der einzige ist, den du hast.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.