Mein Kind hat Angst vor anderen Kindern: Was tun?
Spezifische Phobien sind in der Regel die Folge eines traumatischen Ereignisses, das mit dem phobischen Objekt zusammenhängt. Es gibt jedoch auch zahlreiche andere Gründe, die dazu führen können, dass ein Kind Angst vor anderen Kindern hat. Deshalb ist die Hilfe einer Kinderpsychologin oder eines Kinderpsychologen fundamental, um die Gründe herauszufinden und deinem Kind zu helfen.
Ängste sind in der Kindheit sehr häufig: Sie sind vielfach entwicklungsbedingt und können deshalb auch spontan wieder abklingen. Es gibt immer Möglichkeiten, deinem Kind zu helfen.
Mein Kind hat Angst vor anderen Kindern
Wir teilen nachfolgend verschiedene Strategien, mit denen du deinem Kind dabei helfen kannst, die Angst vor anderen Kindern zu überwinden. Vergiss jedoch nicht, dass professionelle Hilfe nötig ist, um das Wohlbefinden des Kindes zu garantieren.
Gib deinem Kind Zeit
Du solltest dein Kind nicht dazu drängen, sich anderen Personen zu nähern oder mit fremden Kindern zu spielen. Gib ihm Zeit, damit es sich schrittweise und natürlich integrieren kann und die Annäherung nicht als Verpflichtung betrachtet. Du solltest seine Gefühle akzeptieren und nicht verurteilen.
Die Ursachen herausfinden
Es gibt viele Gründe, die zu Angst vor anderen Kindern führen können. Sprich mit deinem Kind, beobachte es und überlege dir, was passiert sein könnte. War dein Kind schon immer ängstlich? Muss es sich auf neue Situationen einstellen, die Angst auslösen? Hat es nur Angst vor fremden Kindern oder zieht es sich immer zurück?
Du solltest unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die genauen Gründe zu identifizieren. Eine Kinderpsychologin oder ein Kinderpsychologe kann deinem Kind außerdem Strategien zur Hand geben, um seine Angst zu lindern.
Gib deinem Kind Sicherheit
Dein Kind wird sich besser fühlen, wenn du ihm durch deine Anwesenheit Sicherheit gibst. Wenn du mit ihm in den Park gehst und sich andere Kinder nähern, erinnere es daran, dass du an seiner Seite bist. Es muss wissen, dass es jederzeit zu dir kommen kann und nicht allein ist. Allmählich gewinnt es an Vertrauen und ist selbst in der Lage, mit dieser oder ähnlichen Situationen umzugehen.
Schritt für Schritt
Ermögliche es deinem Kind, sich anderen Kindern schrittweise zu nähern, denn invasive Interaktionen verstärken die Angst. Erkläre den anderen Kindern, dass deine Tochter oder dein Sohn Zeit benötigt. Wenn dein Kind noch sehr klein ist, können sich andere nähern, indem sie ihm Spielzeug reichen, anfangs jedoch den direkten Kontakt meiden.
Bei spezifischen Phobien ist die Expositionstherapie sehr vorteilhaft. Das Kind wird schrittweise an die gefürchteten Situationen herangeführt, sodass es zunehmend seine Ängste verliert. Das Kind muss auch lernen, dass seine Angst unverhältnismäßig ist und es dafür keine rationalen Gründe gibt.
Gut Ding braucht Weile
Die Expositionstherapie ist zwar sehr effizient, doch dein Kind braucht Zeit, um seine Angst oder traumatische Erlebnisse mit anderen Kindern zu verarbeiten. Deshalb ist Geduld gefragt: Dein Kind muss die Möglichkeit haben, zu beobachten und selbst zu entscheiden, wann es auf andere zugehen möchte. Du solltest es nicht dazu zwingen, sondern seinen eigenen Rhythmus respektieren.
“Kinder erinnern sich nicht an das, was man ihnen beizubringen versucht. Sie erinnern sich daran, was du bist.”
Jim Henson
Versuche, diese Empfehlungen in die Praxis umzusetzen, um deinem Kind zu helfen. Vergiss jedoch nicht, dass therapeutische Unterstützung wichtig ist, um die Ursachen zu verstehen und deinem Kind Strategien zur Hand zu geben, mit denen es seine Angst vor anderen Kindern überwinden kann. Dies ist insbesondere bei traumatischen Erfahrungen wie Mobbing von großer Wichtigkeit.
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