Manche Menschen wachsen an einem Unglück, andere zerbrechen daran
Die Grenzen, die am schwierigsten zu überwinden sind, sind die, die wir in unserem Kopf haben. Anthony Robbins, einer der berühmtesten Motivatoren unserer Zeit und der wahrscheinlich einflussreichste Mensch, was die Persönlichkeitsverwandlung in den letzten 30 Jahren anbelangt, sagt, dass Erfolg zu 80% Psychologie und zu 20% Strategie sei.
Das Problem dabei ist, dass die Grenzen der Strategie meist studiert und trainiert werden, die mentalen Grenzen allerdings in der Persönlichkeit festgeschrieben zu sein scheinen. Die mentalen Grenzen existieren als solche in der Realität nicht, und die einzige Möglichkeit, sie zu ändern, besteht darin, zu verstehen, dass und wie du sie erbaust.
So viele mentale Grenzen wir auch haben mögen, ist ein falsches Selbstbild doch am limitierendsten. Unsere Grenzen beeinträchtigen unser Selbstwertgefühl und das wiederum hat einen direkten Einfluss auf die von uns erzielten Ergebnisse. Wir handeln auf Grundlage dessen, wie wir uns selbst wahrnehmen.
Was würde passieren, wenn du der sparsamste, schnellste, langsamste, beliebteste, einfachste, effizienteste, am meisten gehasste, am meisten geliebte, erfahrenste Mensch oder der Mensch wärst, der immer das Neueste besitzt? Wenn es eine Grenze gibt, solltest du versuchen, sie zu überschreiten.
Ist das Unglück unser Verbündeter?
Im Hinblick auf ein Unglück haben wir Menschen zwei Optionen: Wir können versuchen, ihm auszuweichen, oder wir bieten ihm die Stirn. Ich komme nicht umhin um zu sagen, dass ein Leben ohne Unannehmlichkeiten ein steriles Leben wäre. Jeder von uns ist das Ergebnis der in schwierigen Situationen gemachten Erfahrungen.
„Es gibt keinen unglücklicheren Menschen als den, der vom Unglück verschont bleibt, denn er bekommt nicht die Möglichkeit, sich selbst auf die Probe zu stellen.”
Seneca
Unglücke bringen uns dazu, unsere Komfortzone zu verlassen, um andere Situationen zu erleben, die uns wesentlich mehr bereichern. Die Zone, die sich neben unserer Komfortzone befindet, erlaubt uns, zu wachsen, Eigenschaften an uns und eigene Ressourcen zu entdecken, die wir bislang nicht kannten, und so können wir aus Hürden Treppenstufen machen.
Wenn dich ein Unglück heimsucht, erinnere dich an die Worte des Vaters der Psychologie, Sigmund Freud, der eins sagte: „Im Leben bin ich stets ein glücklicher Mensch gewesen, denn nichts war leicht für mich.”
Wenn deine Grenze ein grenzenloses Leben ist
Wir können uns nur von unseren mentalen Grenzen verabschieden, wenn wir sie hinterfragen oder besser noch herausfordern. Bevor wir uns selbst auf die Probe stellen, müssen wir zuerst überlegen, ob das, woran wir gedacht und wovon wir eine Zeit lang überzeugt waren, auch tatsächlich der Wahrheit entspricht. Das heißt, dass wir nach Beweisen und nicht nach unseren als real angenommenen Grenzen suchen müssen.
Sobald wir unsere Grenzen hinterfragt haben, müssen wir herausfinden, ob wir uns selbst schon herausgefordert haben, wann das war, wie das geschah und was uns dazu bewegte, das zu tun. Wenn wir das noch nie zuvor getan haben, sollten wir uns fragen, woran das liegen könnte und was wir brauchen, damit wir es diesmal erstmals tun.
Um unsere selbstgesetzten Grenzen zu hinterfragen, ist es notwendig, uns die Frage zu stellen, was passieren würde, wenn wir uns dazu entschließen sollten, sie zu durchbrechen. Diese einfache Frage zusammen mit der jeweiligen Vorstellung von uns selbst, wie wir diese Grenzen überwinden, kann uns helfen, uns von der Angst zu befreien, die es uns unmöglich macht, einen Schritt hin zum Unbekannten zu gehen. Und vor allem sollten wir uns fragen, was passieren wird, wenn wir nichts tun. Traurigerweise kennen wir die Antwort auf diese Frage schon: Wenn wir nichts tun, wird sich sehr wahrscheinlich auch nichts verändern.
Es ist wichtig, dass wir anfangen, zu verstehen, was wir in unserem Verstand ändern können. Die einfache Tatsache, den Satz „ich kann das nicht“ zu „ich kann das noch nicht“ umzuformulieren, ist eine kleine Veränderung, die allerdings einen sehr positiven Effekt hat. Dieses hinzugefügte Wörtchen eröffnet uns die Möglichkeit, das zu erreichen, was wir bisher noch nicht erreichen konnten. Denke immer daran, dass der erste Schritt, unsere Grenzen zu durchbrechen, darin besteht, sie herauszufordern.
„Es gibt viel, sehr viel Bitteres. Ein Mensch, der sich unabhängig machen will, muss sich um etwas kümmern. Dadurch lernen wir unsere eigenen Grenzen kennen. Das ist der Anfang von allem.“
Banana Yoshimoto
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