Lithsexualität: Du erwartest dir nicht, dass deine liebe erwidert wird

Lithsexuelle Menschen empfinden zwar Liebe für andere, wollen oder erwarten sich jedoch nicht, dass diese erwidert wird.
Lithsexualität: Du erwartest dir nicht, dass deine liebe erwidert wird

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 05. August 2021

Lithsexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung, die aus Gesprächen und Publikationen in sozialen Netzwerken entstand und gefestigt wurde. Es gibt zu diesem Thema keine Studien und auch keine spezifische Kategorie in der Psychologie.

Die Definition neuer sexueller Orientierungen ist mit einem Ausdruck von Freiheit gleichzusetzen. Andererseits festigen sich zum Teil auch Verhaltensweisen, die aus wissenschaftlicher Sicht nicht unbedingt optimal sein müssen. Unabhängig von ihrer Bedeutung ist zu bewerten, ob sie das Wohlbefinden fördern oder nicht. 

Was ist Lithsexualität?

Lithsexuelle Menschen empfinden zwar Liebe für andere, wollen oder erwarten sich jedoch nicht, dass diese erwidert wird. Ihre Zuneigung kann sich auf jedes Geschlecht beziehen, bleibt jedoch meist nur dann aufrecht, wenn sie nicht erwidert wird und keine gegenseitigen Gefühle vorhanden sind. 

Lithsexualität bezieht sich also auf eine platonische Liebe. Ein Mensch mit dieser Orientierung liebt einen anderen intensiv, aber sein Interesse erlischt, wenn das Gefühl wechselseitig wird. In diesen Fällen hat die Beziehung natürlich keine oder zumindest keine gemeinsame sexuelle Komponente.

Offensichtlich ist eine lithsexuelle Person nicht frustriert, wenn ihre Zuneigung nicht erwidert wird. Im Gegenteil, diese Tatsache nährt ihr romantisches Interesse. Lithsexuelle Menschen versichern, dass es sich keinesfalls um ein masochistisches Phänomen handelt, denn es entsteht kein Leid, sondern Glück, wenn sie diese Gefühle erleben. 

Asexualität 

Lithsexualität kann als eine Form der Asexualität betrachtet werden, was ein weiterer Trend in der heutigen Welt ist. Dabei besteht keinerlei Interesse an sexuellen Beziehungen mit anderen Personen, egal welchen Geschlechts diese sind.

Lithsexuelle Menschen haben ihre eigene Flagge mit fünf Streifen, von denen jeder eine symbolische Bedeutung hat:

  • Rot: Gesellschaft, Vitalität und Sensibilität
  • Orange: Diese Farbe identifiziert die Lithsexualität als solche.
  • Gelb: Vielfalt in Anziehung, Kameradschaft, Loyalität und Ehre
  • Weiß: Idealismus und Asexualität
  • Schwarz: Ablehnung der Romantik
Lithsexualität

Lithsexuelle Menschen und ihre Eigenschaften

Wie bereits erwähnt, ist Lithsexualität keine formale Kategorie, daher wurden für diese Orientierung keine definierten Merkmale festgelegt. Basierend auf den Aussagen von Personen, die sich damit identifizieren, können verschiedene charakteristische Merkmale festgehalten werden. Dazu gehören folgende:

  • Sie sind nicht an einer romantischen Beziehung interessiert. Tatsächlich lehnen sie die Idee ab.
  • Lithsexuelle Menschen empfinden ein emotionales Unwohlsein gegenüber Paarbeziehungen.
  • Sie betrachten Romantik als eine abscheuliche Praxis.
  • Außerdem lehnen Sie die Idee ab, ihre Gefühlswelt einem anderen Menschen zu öffnen.
  • Sie empfinden anderen Personen gegenüber Zuneigung, lehnen jedoch jede Beziehung ab.
  • Körperlicher Kontakt mit der Person, die sie attraktiv finden, erzeugt Unbehagen.
  • Sie fühlen sich oft von fiktiven Charakteren angezogen.
  • Manchmal wollen sie keine Beziehung zu der Person haben, zu der sie sich hingezogen fühlen, nicht einmal Freundschaft.
  • Sie ziehen es vor, ihre Gefühle geheim zu halten.
  • Manchmal haben sie zuerst Sex und erleben dann eine lithsexuelle Anziehung zu dieser Person.
Lithsexualität: Frau lehnt einen romantischen Mann ab

Anmerkungen über Lithsexualität

Ohne Zweifel sind die Merkmale der Lithsexualität denen einer platonischen Jugendliebe sehr ähnlich. Sie sind auch einer sexuellen oder romantischen Phobie-Erfahrung sehr nahe. Aus psychologischer Sicht ist diese Art der Orientierung nicht konstruktiv.

Sie spiegelt Schwierigkeiten im Umgang mit Intimität wider, sowohl emotional als auch sexuell. Die diesbezüglich gesammelten Erkenntnisse zeigen, dass ein gesunder Erwachsener in der Lage ist, Bindungen durch Zuneigung und Sexualität zu vertiefen, ohne sich dadurch gefährdet oder benachteiligt zu fühlen.

Es ist schwer vorstellbar, dass Wohlbefinden durch Lithsexualität erreicht wird. Man könnte sagen, dass dieser Trend ein Versuch ist, ein emotionales Problem zu normalisieren. Es ist nicht ratsam, sich in einer Blase einzuschließen, um in seinem eigenen Kopf das zu erleben, was im Grunde genommen geteilt werden sollte.


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  • Colmenero, R. M. (2018). Rompiendo la brecha de la heteronormatividad. Identidad de género y nuevas tendencias sexuales en educación primaria. Revista Internacional de apoyo a la inclusión, logopedia, sociedad y multiculturalidad, 4(3).


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