Kinästhetische Kommunikation: Warum ist sie so wichtig?
Kinästhetische Kommunikation ist eine der vielen Formen von Sprache, die Menschen benutzen. Im Allgemeinen wird sie auch als Körpersprache bezeichnet. Sie umfasst alle körperlichen Bewegungen. Kinästhetische Kommunikation ist sehr aussagekräftig, denn sie vermittelt zahlreiche Informationen über den Charakter und die Emotionen eines Menschen. Obwohl wir uns häufig gar nicht darüber bewusst sind, wie wir diese Informationen aussenden oder empfangen, handelt es sich ganz bestimmt um eine Form der Kommunikation.
“Und ich fand heraus, dass von allen Sinnen das Auge das oberflächlichste, das Ohr das hochmütigste, der Geruch der wollüstigste, der Geschmack der abergläubischste und unbeständigste und der Tastsinn der tiefgründigste und philosophischste war.”
-Denis Diderot-
Die „Wörter“ dieser Sprache sind Gesten, Körperhaltung, Augen- und Körperbewegungen. Darüber hinaus können auch der Tonfall und der physische Kontakt hinzugerechnet werden. Da bereits viel über die nonverbale Kommunikation gesagt wurde, konzentrieren wir uns in unserem heutigen Artikel auf den taktilen Kontakt mit anderen.
Kinästhetische Kommunikation und Berührung
Berührung ist eine der wichtigsten Komponenten der kinästhetischen Kommunikation. Jeder Mensch hat taktiles Verhalten, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist. Es ist in der Tat eine Form der Kommunikation, die häufig zu wenig Beachtung findet und auf der Strecke bleibt.
Neue Technologien verbinden uns miteinander. Allerdings nur über elektronische Geräte. Im Gegenzug wird der physische Kontakt mit anderen immer seltener. Du kommunizierst virtuell mit anderen Menschen, aber der direkte Hautkontakt bleibt immer häufiger aus.
Die Hauptformen der kinästhetischen Kommunikation durch Berührung sind Begrüßungen, Küsse, Umarmungen, Liebkosungen und ein leichtes Schulterklopfen. Darüber hinaus wird in dieser Kategorie manchmal auch Applaus aufgeführt. Allerdings gehört dieser tatsächlich eher in den auditiven und visuellen Bereich.
Die Bedeutung taktiler Kommunikation
Kinästhetische Kommunikation durch Berührung ist eine der primitivsten Arten, eine Verbindung mit anderen Menschen herzustellen. Daher ist sie auch eine der echtesten und wesentlichsten. Der erste taktile Kontakt, den wir erleben, findet beim Stillen statt. Abgesehen davon, dass es eine Möglichkeit ist, zu essen, beginnt das Baby, eine Bindung zu seiner Mutter aufzubauen. Das Gleiche geschieht, wenn eine Mutter die weiche Haut ihres Babys streichelt.
Diese Art der taktilen Kommunikation ist so wichtig, dass eine große Anzahl von Säugetieren sie anwendet, insbesondere Affen. Sie pflegen, umarmen und berühren sich häufig.
Der Mensch braucht diese Art der kinästhetischen Kommunikation vermutlich noch mehr. Ein Kind, das nicht berührt wird, wird es schwerer haben, seine ersten Lebensmonate zu überleben. Darüber hinaus wird es wahrscheinlich später im Leben emotionale Probleme haben. Wir brauchen während unseres gesamten Lebens kinästhetische Kommunikation, wenn auch etwas weniger, wenn wir älter werden. Dennoch haben wir in bestimmten Situationen im Leben, zum Beispiel wenn wir trauern oder krank sind, ein starkes Bedürfnis danach.
Die Bedeutung einer Berührung
Wenn du jemandem zur Begrüßung die Hand gibst, erfolgt eine taktile kinästhetische Kommunikation. Die Stärke deines Händedrucks und wie die gegenseitige Berührung der Hände erfolgt, sagt etwas über die Beziehung aus, die du zu diesem Menschen hast. Manchmal ist die Berührung neutral. In anderen Fällen ist sie intimer und vertrauter.
Unsere Kultur beeinflusst ebenfalls die Art und Weise, wie wir uns berühren. An einigen Orten halten die Menschen mehr emotionale Distanz und daher wird auch der körperliche Kontakt auf ein Minimum reduziert. Im Gegensatz dazu sind an anderen Orten Umarmungen, Streicheleinheiten auf dem Rücken und körperlicher Kontakt insgesamt sehr häufig. Darüber hinaus hat jeder Mensch, unabhängig von seiner Kultur, seine eigene Art im Umgang mit Berührungen.
Kinästhetische Kommunikation kann eine Beziehung entweder stärken oder schwächen. Paare, die sich häufiger streicheln, werden wahrscheinlich eine länger anhaltende Beziehung haben. Menschen, die mehr körperlichen Kontakt zu Gleichaltrigen haben, sind glücklicher und werden weniger krank. Da uns die heutige Gesellschaft zunehmend von Berührungen abhält, besteht der erste Schritt darin, dass du dir dessen bewusst wirst. Und so kannst du sicherstellen, dass es auch weiterhin körperliche Berührungen geben wird.