Keine Lust auf Sex? Mögliche Ursachen
Organische, psychologische, emotionale und soziale Faktoren beeinflussen das sexuelle Verlangen, doch oft sind wir uns nicht darüber bewusst oder messen diesen Aspekten keine Bedeutung bei. Du hast keine Lust auf Sex? Wir analysieren heute mögliche Ursachen.
Die Libido beschreibt das Bedürfnis, sexuelle Lust zu empfinden und zu befriedigen. Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel von kognitiven und physiologischen Prozessen sowie neurophysiologischen und biochemischen Mechanismen.
Die Lust auf Sex erzeugt eine emotionale Prägung, die durch sexuelle Fantasien, erotische Bilder oder Gegenstände als Auslöser das sexuelle Verlangen weckt.
Keine Lust auf Sex?
Viele Personen vergleichen ihre Lust auf Sex mit den sexuellen Bedürfnissen anderer. Das ist jedoch ein Fehler, denn jeder Mensch erlebt sexuelle Bedürfnisse auf unterschiedliche Weise.
Probleme liegen nur dann vor, wenn eine Person nicht in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und daran leidet.
Das sexuelle Verlangen ist ein sekundäres Bedürfnis, das zwar die Lebensqualität beeinflussen kann, jedoch nicht überlebenswichtig ist. Die Lust auf Sex kann also abnehmen oder zur Gänze verschwinden, wenn primäre Bedürfnisse nicht erfüllt werden können. In diesem Fall gibt es andere Prioritäten, die Energie erfordern, beispielsweise um den in bestimmten Lebenssituationen vorherrschenden Stress oder die Erschöpfung zu überwinden.
Müdigkeit ist der Feind der Libido
Sowohl körperliche als auch geistige Erschöpfung wirken sich negativ auf das sexuelle Verlangen aus. Müdigkeit beeinflusst unser Verhalten, unsere Motivationen, unsere Empfindungen und auch unsere Lust auf Sex.
Aus einer Studie mit über 5.000 Männern, die im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, sind Müdigkeit und Stress Hauptursachen für eine verminderte Libido.
Müdigkeit zählt zu den häufigsten Faktoren für reduziertes sexuelles Verlangen.
Keine Lust auf Sex wegen Beziehungsproblemen
Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass Sex ein grundlegender Aspekt innerhalb einer Beziehung sind. Unzufriedenheit in diesem Bereich kann zu Konflikten, Unsicherheit, mangelnder Kommunikation und anderen Problemen führen.
Nach Ärger oder Streit haben zwar viele Paare das Bedürfnis nach Sex, doch im Allgemeinen hemmen Beziehungsprobleme die Libido.
Weitere Faktoren
Zu den biologischen Faktoren, die mit der Abnahme der Libido zusammenhängen, gehören Medikamente: Antidepressiva, die Antibabypille und alle Medikamente, die den Dopaminspiegel senken, sowie Arzneimittel, die den Serotoninspiegel erhöhen.
Psychologische Faktoren können sich ebenfalls auf das sexuelle Verlangen auswirken. Angst nach einer schlechten Erfahrung, Depressionen oder Probleme mit dem Selbstwertgefühl führen häufig zu wenig Lust auf Sex. Ferner können Wut oder Scham eine Rolle spielen.
Nicht zu vergessen sind soziale Faktoren wie eine repressive Erziehung, fehlende Information, falsche Erwartungen oder mangelnde Erfahrung.
Die genannten Faktoren stehen mit komplexeren und tiefergehenden spezifischen Problemen im Zusammenhang. Es kann natürlich auch eine Funktionsstörung vorliegen, die zu Ängsten und mangelnder Libido führt. Bei Problemen ist es ratsam, sich an eine Fachkraft zu wenden. Nach der Analyse der Ursachen kann professionelle Hilfe ausschlaggebend sein, um das Problem zu lösen.