In einer Welt voller Ablenkung die Konzentration bewahren

In einer Welt voller Ablenkung die Konzentration bewahren
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von María Hoyos

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wir leben in einer stark vernetzten und sehr anspruchsvollen Welt, in der schnelle Leistung gefragt ist. Daher ist es oft unmöglich, im Angesicht der Vielzahl von Terminen, volle Konzentration aufzubringen.

Um Zeit zu sparen, versucht unser Geist daher, viele Dinge gleichzeitig zu tun. Leider führt dies in der Konsequenz oft zu katastrophalen Ergebnissen. Dies liegt daran, dass die die Anzahl der relevanten Reize zunimmt und wir dadurch den Fokus und unsere Konzentration verlieren. Und nicht nur äußere Reize können uns ablenken, sondern auch störende Gedanken. Diese Gedanken müssen noch nicht einmal mit der Aufgabe zusammenhängen, die wir erledigen. In diesem Artikel diskutieren wir die Ablenkungen, die uns im Alltag am häufigsten begegnen und denen wir uns täglich stellen müssen, und wollen gemeinsam Wege finden, wie wir diese besser kontrollieren können.

Warum wir uns ablenken lassen

Wir verlieren unseren Fokus und unsere Konzentration, weil wir so programmiert sind. Unser Gehirn ist ein Werkzeugkasten, und es nutzt viele Abwehrmechanismen, die unsere Konzentration beeinflussen können.

Einer der wichtigsten Abwehrmechanismen steht in direktem Zusammenhang mit negativen Eindrücken, die uns (emotionale) Schmerzen bereiten. Wir neigen dazu, die Aufmerksamkeit von den Dingen abzulenken, die uns schaden, um Leiden zu vermeiden. Im Allgemeinen tendieren wir dazu, zu unterdrücken, was uns Schmerzen bereitet, um diesem Gefühl zu entgehen.

Ablenkungen können in diesem Sinne positiv sein oder wir können sie zumindest zu unseren Gunsten nutzen. Aber trotzdem interpretieren wir Ablenkung in der Regal als etwas Negatives, weil mangelnder Fokus uns verlangsamt und unsere Produktivität beeinträchtigt. Tatsächlich ist ein Problem, dass wir oft den Fokus verlieren. Wir möchten unsere Konzentration bewahren, aber unsere Gedanken fangen an, frei herumzuwandern.

Was lenkt uns ab?

Einige Ablenkungen sind so alt wie die Menschheit selbst und andere sind eher eine Folge unseres modernen Lebensstils. Wir können durch eine Fliege abgelenkt werden oder wenn unser Handy vibriert. Bestimmte Pathologien können ebenfalls Einfluss auf unsere Aufmerksamkeit nehmen.

Ablenkung kann uns guttun, wenn wir gestresst sind.

Nicht jeder ist gleichermaßen anfällig für Ablenkungen. Aber wir können wahrscheinlich alle der Tatsache zustimmen, dass neue Technologien die Art und Weise verändert haben, wie wir mit unserer Umgebung interagieren. Heutzutage verwalten wir unser Leben auf zwei verschiedenen Ebenen: der physischen und der virtuellen.

Laut einer von Udemy durchgeführten Studie verbringen 36 % der Generation Z und der Millennials täglich zwei Stunden oder mehr an ihren Handys. Vor zweihundert Jahren verbrachten die meisten Leute diese zwei Stunden zur Erholung mit Lesen oder einem Spaziergang im Park. Wenn wir diese Fakten einmal verarbeitet haben, können wir einige Übungen leichter in unseren Alltag integrieren, die uns helfen werden, unsere Konzentration zu steigern.

Was können wir für die Stärkung unserer Konzentration tun?

Hier sind einige kleine Tipps, die wir im täglichen Leben anwenden und die uns dabei helfen können, uns besser zu konzentrieren:

  • Legen wir Prioritäten fest: Wählen wir aus, was für uns am wichtigsten ist und was nicht – unser Job, unsere Familie usw.
  • Verstehen, dass Ablenkung notwendig ist: Wir sind keine Maschinen. Daher müssen wir uns ausruhen, essen und Freunde treffen. Notieren wir in unserem Kalender, was wir zu unserer Entspannung oder Unterhaltung tun möchten. Das kann beispielsweise mit Freunden ausgehen, ein Buch lesen oder fernsehen sein. Wenn wir diese Dinge als wichtig erachten, warum schreiben wir sie dann nicht in unseren Terminkalender?
  • Gehen wir offline: Wie bereits erwähnt, fordert unser virtuelles Leben unser physisches Leben heraus. Daher sollten wir nur eine begrenzte Zeit für die Nutzung der sozialen Netzwerke reservieren.
  • Führen wir jeweils nur eine Aufgabe aus: Multitasking ist nicht jedermanns Sache. Wenn wir versuchen, zwei Dinge gleichzeitig auszuführen und uns dabei nicht konzentrieren können, ist Multitasking möglicherweise nicht unser Ding. Versuchen wir stattdessen, Aufgaben einzeln und nacheinander auszuführen.
  • Nehmen wir realistische Vorstellungen an: Versuchen wir nicht, jemand zu sein, der wir nicht sind. Wenn wir wissen, dass wir eine Aufgabe nicht innerhalb von zwei Stunden erledigen können, geben wir uns die Zeit, die wir wirklich benötigen, um sie abzuschließen. Lügen wir uns nicht an.
Eine Frau entspannt sich im Gras und ist glücklich.

Ablenkung ist ein notwendiger Teil unseres Lebens

Wir sollten uns nicht zu sehr um Ablenkung sorgen, da sie unvermeidlich ist. Es ist wichtig, sie zu kontrollieren, aber auch, sie als einen notwendigen Teil unseres Lebens zu akzeptieren.

Unser Gehirn ist nicht darauf programmiert, ständig mit 100 % Kapazität zu arbeiten. Daher sollten wir lernen, die Bedürfnisse unseres Körpers zu erkennen. Stellen wir sicher, dass wir regelmäßig eine Pause machen, essen und Sport treiben. All diese Dinge helfen uns, bei unseren täglichen Aufgaben die Konzentration bewahren zu lernen.

 


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.