Grübelei und Kopfzerbrechen: 3 hilfreiche Metaphern
Grübelei und Kopfzerbrechen verstärken negative Gedanken: Du gerätst in eine unangenehme Denkschleife und entwickelst hemmende Gefühle, die dich gefangen halten. In diesem Moment bist du nicht fähig, Probleme zu bewältigen und durchläufst immer wieder dieselben Denkprozesse. Diese Situation kann pathologisch werden oder durch psychologische Störungen entstehen.
Manche Menschen versuchen, mit der Grübelei mit Fluchtverhalten zu entkommen. Häufige Folgen sind deshalb nicht nur Schlafstörungen, Konzentrationsmangel und eine verminderte Leistungsfähigkeit, sondern auch Drogen, Glücksspiel, Kaufsucht, Arbeitssucht, Sportsucht, soziale Isolation usw.
Grübelei und Kopfzerbrechen: Was tun?
Wir beschreiben anschließend drei Metaphern, die dir helfen, mit der Grübelei besser umzugehen. In vielen Fällen sind die hartnäckigen Gedanken nur mentales Rauschen, da sie nicht die Bedeutung haben, die wir ihnen beimessen.
Die Grübelei kann süchtig machen und zwanghaft werden, wenn wir sie nähren. Du kannst deine Gedanken nicht einfach stoppen, denn ihre eigentliche Aufgabe ist, dich vor Gefahr oder Bedrohungen zu warnen. Allerdings kannst du lernen, mit den Gedanken, die dir Kopfzerbrechen bereiten, anders umzugehen und ihre Intensität zu reduzieren.
Folgende Metaphern helfen dir, besser mit der Situation umzugehen. Vergiss nicht, dass psychologische Hilfe grundlegend ist, wenn deine Grübelei chronisch ist.
1. Ungelöstes Puzzle
Bereite einige Puzzlestücke vor, die groß genug sind, um darauf zu schreiben oder zu zeichnen. Denke über all die Themen nach, die dich seit deiner Kindheit zwanghaft und unaufhörlich beschäftigen: Ablehnung, Komplexe, Überzeugungen, konkrete Situationen… Wenn du inneres Unbehagen spürst, solltest du dich nicht dagegen wehren. Versuche, dir bewusst zu werden, wie dich Situationen beeinflussen, die du nicht verarbeitet hast oder vor denen du geflüchtet bist.
Versuche dann, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Nur wenige passen zusammen. Es scheint so, dass damit nichts Relevantes oder Formschönes entsteht. Diese Stücke symbolisieren die Grübelei und das Kopfzerbrechen, die dein Leben prägen. Du hast sie nicht genutzt, um etwas Sinnvolles daraus zu konstruieren.
Jene Situationen, die du verarbeitet hast, haben dir geholfen, zu wachsen und durch die Erfahrung zu handeln. Du kannst so die Grübelei zurücklassen und aus deiner Isolation und Passivität ausbrechen.
Hast du zu diesem Zeitpunkt noch mehr Puzzleteile in deinem Kopf, die du nicht zusammenfügen kannst? Ist dir bewusst, dass das Unbehagen, das sie dir bereiten, nur vorübergehend ist? Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass immer wieder neue Gedanken entstehen, die dir Kopfzerbrechen bereiten.
2. Die Laufband-Metapher
Warst du schon einmal auf einem Laufband im Fitnessstudio? Stell dir vor, dass du beim Gehen oder Laufen von ständigem Grübeln geplagt wirst. Du hast dir vorgenommen, in einem gleichmäßigen Tempo zu laufen, aber die Sorgen des Alltags schleichen sich ein.
Du denkst, dass du eine Menge Verpflichtungen zu erledigen hast und fühlst dich unruhig, während du auf dem Laufband trainierst. Du musst noch einkaufen, einen Anruf tätigen, Papierkram erledigen… Doch dein Ziel ist, jeden Tag mindestens eine Stunde Sport zu treiben, da du dich danach besser fühlst. Dabei werden Endorphine frei, der Körper aktiviert und entspannt sich zugleich. Du schaffst es jedoch nicht, dein Gedankenkarussell zu stoppen. Schuldgefühle plagen dich, da du noch so viel zu tun hast und glaubst, dein Tagesziel nicht zu erreichen.
Stelle dir deine Gedanken als einen Begleiter vor, der dich nicht vom Laufen abhält. Sie hören gemeinsam mit dir Musik. Fordere sie auf, auf den Bildschirm des Geräts zu schauen, vielleicht läuft da gerade ein Film. Überlege dir mit ihnen, wie viel Zeit du in deinem Alltag mit Nichtstun verbringst. Wenn du dich auf das Gehen oder Laufen auf dem Laufband konzentrierst, optimierst du deine Zeit und verschwendest sie nicht.
Schließlich ist der Weg durch das Leben wie das Gehen auf diesem Laufband. Die Grübelei überwältigt dich und bringt dich an einen Ort, an dem du nicht sein willst. Du denkst an Rechnungen, Streit oder schlechte Erinnerungen, um einer Realität zu entfliehen, die dir mehr oder weniger gefällt.
Diese Gedanken können dich jederzeit begleiten, manchmal ignorierst du sie, doch das ist nicht immer möglich. Sie können manchmal so unangenehm sein, dass du bestimmte Situationen meidest, um sie nicht erleben zu müssen. Aber ist dir bewusst, was es bedeutet, langfristig das Laufband zu verlassen?
3. Die Charlie Naseweis-Metapher als Hilfe gegen Kopfzerbrechen
Erinnerst du dich an Charlie Naseweis aus Toy Story? Forme ein Kartoffelgesicht aus Knetmasse, mit markanten Zügen, die ein menschliches Gesicht imitieren. Überlege dir dabei, wie oft du schon versucht hast, Menschen in deinem Kopf so zu formen, als wären sie Charlie Naseweis? Du setzt Persönlichkeitsmerkmale voraus, die zu deinen Erwartungen passen.
Manchmal erwartest du dir, dass andere lustig und offen sind, um Neues zu erleben, in anderen Augenblicken erwartest du dir, dass sie deine Werte teilen und sich entsprechend verhalten. Du formst in deinem Kopf einen Charlie Naseweis, der dir gefällt. Du gibst ihm keine Chance, so zu sein, wie er ist. Damit lässt du nicht zu, von der Realität überrascht zu werden.
Du stellst zu viele Ansprüche und Erwartungen an andere, die genau wie du selbst Tugenden und Laster haben. Charlie Naseweis scheint sich nie perfekt formen zu lassen, deshalb kannst du ihn nicht akzeptieren. Du brichst den Kontakt zu anderen Menschen ab, da sie nicht so sind, wie du dir erwartet hattest. Dieses Verhalten hält dich von authentischen Erfahrungen ab und behindert deinen Weg.
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