Gemeinsam durch dunkle Zeiten: Depression in der Partnerschaft
Einen geliebten Menschen während einer depressiven Episode zu unterstützen, ist eine herausfordernde und oft belastende Aufgabe, die Geduld, Mitgefühl und Verständnis fordert. Gemeinsam durch dunkle Zeiten gehen bedeutet, Traurigkeit, Pessimismus und eine verzerrte Realität zu durchleben. Soziale Unterstützung ist in dieser Situation von entscheidender Bedeutung: Forschungen zeigen, dass der Partner oder die Partnerin oft die wichtigste Hilfe bieten(Gariépy et al., 2018).
Trotz des starken Wunsches zu helfen, können gut gemeinte Handlungen manchmal zu Missverständnissen führen und die Beziehung belasten. Hier sind einige Tipps, wie du deinem Partner oder deiner Partnerin durch diese schwierige Phase helfen kannst, damit ihr beide gestärkt daraus hervorgehen könnt.
Verstehen und unterstützen
Eine depressive Person interpretiert Lebensereignisse und die Absichten anderer Menschen auf eine andere Weise als eine Person ohne Depression. Selbst die Informationen, an die sie sich erinnert, sind anders. Daher kann der Umgang mit diesem Menschen verwirrend, frustrierend und sogar ärgerlich sein.
In dieser Situation ist es wichtig, sich zwei Dinge vor Augen zu halten: Erstens mag niemand es, wenn Traurigkeit sein Leben beherrscht, und zweitens definieren Depressionen nicht die Person selbst. Die Depression ist eine emotionale Störung, die die Wahrnehmung, Interpretation und Interaktion mit der Umwelt beeinflusst. Es handelt sich um ein psychisches Problem, keinesfalls um Egoismus, Unwillen oder die Absicht, jemandem Schaden zuzufügen.
Gemeinsam durch dunkle Zeiten gehen bedeutet, einen depressiven Menschen in der Partnerschaft zu verstehen und zu unterstützen, ohne sich selbst zu vernachlässigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass manche Partner oder Angehörige so sehr mitleiden, dass sie selbst depressiv werden. In diesem Fall spricht man von einer Co-Depression. Wenn dein Partner oder deine Partnerin an einer Depression leidet, musst du deshalb auch Selbstfürsorge praktizieren, um zu verhindern, dass sich die Depression auf dich abfärbt.
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Gemeinsam durch dunkle Zeiten
Depressive Menschen benötigen helfende Hände, um dunkle Zeiten zu überwinden. Setze folgende Ratschläge in die Praxis um.
1. Informiere dich über Depressionen
Jeder Mensch erlebt Depressionen anders und reagiert auf unterschiedliche Weise. Manche Menschen verbringen lange Zeit im Bett, andere werden aktiver, wiederum andere verändern ihre Essgewohnheiten oder werden gewalttätig. Je mehr Informationen du über diese affektive Störung hast, desto besser kannst du sie verstehen und damit umgehen. Beobachte die Symptome deines Partners oder deiner Partnerin und lasse dich von einer Fachkraft beraten, um den besten Weg durch diese dunklen Zeiten zu finden.
2. Schaffe einen sicheren Raum
Wenn du mit einem depressiven Menschen zusammenlebst, kannst du ihm helfen, indem du einen Raum schaffst, in dem sich diese Person sicher fühlt. Auch außerhalb des Hauses ist das wichtig, zum Beispiel bei Familientreffen oder Aktivitäten mit Freunden. Beachte folgende Punkte:
- Akzeptiere die Gefühle deines Partners oder deiner Partnerin und geringschätze sie keinesfalls.
- Versuche, aus den Symptomen des depressiven Menschen zu lernen und dich in seine Lage zu versetzen.
- Beschuldige die betroffene Person nicht, sie leidet an einer psychischen Störung.
- Identifiziere deine Partnerin oder deinen Partner nicht mit der Krankheit, es handelt sich nur um einen vorübergehenden Zustand.
- Nimm ihre Handlungen während einer Krise nicht persönlich: Wutausbrüche, Vorwürfe usw.
Wenn eine depressive Person das Gefühl hat, dass sie sich in ihrer Umgebung nicht sicher fühlt, können sich ihre Symptome verschlimmern. Möglicherweise wird sie in dieser Situation keine Hilfe annehmen.
3. Achte auf deine Sprache und pflege eine gute Kommunikation:
Es ist wichtig, dass du auf deine Wortwahl achtest und eine offene und unterstützende Kommunikation pflegst. Es geht nicht darum, deine Gedanken zu unterdrücken, sondern zu wissen, wann du sie einfühlsam äußerst. Hier sind einige gut gemeinte Sätze, die kontraproduktiv sein können, und wie du sie besser formulieren kannst:
- Vermeide Sätze wie “Dir fehlt es an Willenskraft”. Besser: “Du bist stark und wirst es schaffen.”
- Statt zu sagen “Denk an all die guten Dinge, die du hast”, kannst du deine Partnerin oder deinen Partner unterstützen, indem du sagst: “Ich bin für dich da.”
- Vermeide Sätze wie “Du musst auch deinen Teil dazu beitragen”. Besser: “Ich stehe dir bei allem, was dich belastet, zur Seite.”
- Statt zu sagen “Du wirst nie darüber hinwegkommen”, ermutige mit “Ich werde immer für dich da sein”.
4. Unterscheide zwischen Problemlösung und Unterstützung
Unterstützung bedeutet, emotional präsent zu sein, zuzuhören, Trost zu spenden und Verständnis zu zeigen, ohne unbedingt nach Lösungen für die Probleme der depressiven Person zu suchen. Es geht darum, ihr das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. Natürlich kannst du ihr helfen, professionelle Unterstützung zu finden, um ihre Lebensumstände zu verbessern, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und Probleme anzusprechen, die zur Depression beitragen.
Schlussendlich muss die depressive Person jedoch bereit sein, selbst aktiv zu werden und Lösungsstrategien umzusetzen, um ihre Depression zu bewältigen. Nur wenn sie selbst daran arbeitet, ihre Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern, kann sie langfristige Fortschritte erzielen und ihre Lebensqualität verbessern.
5. Sei geduldig
Der depressive Prozess verläuft nicht linear: Es ist nicht vorhersehbar, wie lange dieser Zustand dauert oder ob es zu einem Rückfall kommt. Geduld ist deshalb eine wichtige Tugend, wenn ihr gemeinsam durch dunkle Zeiten geht. Die Unterstützung eines depressiven Menschen erfordert auch Selbstfürsorge, denn der Weg ist oft lang und schwierig.
6. Achte auf Anzeichen einer Verschlimmerung, Selbstverletzung und Suizidgedanken
Wenn du Anzeichen für Selbstverletzungen bemerkst oder die geliebte Person Suizidgedanken äußert, solltest du diese niemals verharmlosen. Deine Partnerin oder dein Partner benötigt besondere Aufmerksamkeit und gegebenenfalls auch medizinisches Fachpersonal, um das entsprechende Anti-Suizid-Protokoll zu aktivieren.
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Gemeinsam durch dunkle Zeiten: So schafft ihr es!
Die Begleitung und Pflege einer Person mit Depression ist äußerst anspruchsvoll. Dabei besteht die Gefahr, selbst depressive oder ängstliche Symptome oder ein Burn-out-Syndrom zu entwickeln. Wie bereits erwähnt, darfst du deshalb deine eigene Gesundheit nicht vernachlässigen und musst Grenzen setzen. Professionelle Hilfe ist entscheidend, um mit Depressionen richtig umzugehen und der betroffenen Person zu helfen.
Schließlich ist es wichtig zu erkennen, dass Depressionen und Angststörungen zu den größten Herausforderungen der modernen Gesellschaft gehören. Nicht jeder hat Zugang zu angemessenen Lebensbedingungen und hochwertiger psychologischer Betreuung. Wenn du hier bist, suchst du vielleicht nach Wegen, um den Albtraum zu mildern, den eine geliebte Perso durchlebt. Das erfordert Kraft und Ausdauer. Sei stark und lass dich nicht entmutigen.
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