Funktionen und Aufgaben der Hypophyse und Zirbeldrüse

Funktionen und Aufgaben der Hypophyse und Zirbeldrüse
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 15. November 2021

Die Hypophyse und die Zirbeldrüse, auch Epiphyse genannt, regulieren einen Großteil unserer hormonellen Prozesse. Sie bilden das kleine Machtzentrum in unserem Gehirn, das Descartes als Sitz unserer Seele definierte. Ebenso ist dieses raffinierte „Chemielabor“ für so grundlegende Prozesse wie Schlaf und Entspannung, das Altern, die Aktivität der Schilddrüse usw. verantwortlich.

Immer wenn wir nach Informationen über diese winzig kleinen Drüsen suchen, stoßen wir auch auf Referenzen aus der spirituellen Welt. Das ist wenig überraschend. Dieses „dritte Auge“ steht für viele Menschen mit unserer magischen und intuitiven Seite in Verbindung. Abgesehen von diesem energetischen und transzendentalen Universum beruht der Einfluss dieser Strukturen auf unsere Gesellschaft auf der Tatsache, dass sie im Zusammenhang mit dem sogenannten Licht-Dunkel-Zyklus stehen.

Sie werden „Meisterdrüsen“ oder unser „drittes Auge“ genannt. Die Hypophyse und die Zirbeldrüse sind für die Regulierung unserer Hormone verantwortlich, um unser Gleichgewicht und Wohlbefinden zu gewährleisten.

Der Biorhythmus des Menschen wird von der Natur bestimmt. Das Sonnenlicht stellt jenen Faktor dar, der die Kerne unseres Gehirns stimuliert. Die Hypophyse und die Zirbeldrüse sind die Direktoren dieses Orchesters. Sie steuern in einem angemessenen Tempo unser Wachstum, unsere sexuelle Reife, unsere Temperatur und sogar unsere Gefühle.

Jedes noch so kleine Ungleichgewicht hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Übersicht der wichtigsten Gehirnareale
Pituitary = Hypophyse, Pineal gland = Zirbeldrüse

Welche Funktionen haben die Hypophyse und Zirbeldrüse?

Was die Hypophyse und die Zirbeldrüse anbelangt, ist eines sehr auffällig. Obwohl beide so klein sind (knapp 8 mm im Durchmesser), fließt durch sie sehr viel Blut. Sie sind von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und gleichzeitig sehr anfällig für unseren Lebensstil.

Werfen wir doch mal einen genaueren Blick auf die Funktionen der Hypophyse und Zirbeldrüse.

Die Hirnanhangsdrüse oder Hypophyse

Ein faszinierender Aspekt dieser Drüse ist die Art und Weise, wie sie sich mit unserer Umwelt verbindet. Basierend auf allen Informationen, die sie von unseren Sinnen und vom Thalamus (der Großteil des Zwischenhirns) erhält, setzt sie eine Reihe von Hormonen frei, mit denen wir uns besser auf die Anforderungen der Außenwelt einstellen und darauf reagieren können.

  • Die Hirnanhangsdrüse oder Hypophyse erleichtert die soziale Verbindung und hilft uns, auf Gefahren zu reagieren.
  • Sie fördert die Freisetzung von Oxytocin, um unsere Bindung zu unserem Partner, unseren Kindern usw. zu stärken.
  • Sie stimuliert die Freisetzung von Nebennierenhormonen, sodass wir besser mit Stress umgehen können.
  • Die Hypophyse arbeitet auch mit dem Hypothalamus zusammen.
  • Letztere Struktur, die über unsere Emotionen und unser Gedächtnis bestimmt, steht in der Hierarchie zwar über der Hypophyse, wird aber ebenfalls von der Hirnanhangsdrüse beeinflusst.
  • Dank dieser Verbindung führt das, was wir denken und durch unsere Sinne wahrnehmen, zu einer Gefühlslage.

Darüber hinaus sollten wir nicht ungesagt lassen, wie wichtig diese Drüse für bestimmte biologische Prozesse ist:

  • Sie reguliert den Stoffwechsel.
  • Sie setzt das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) frei, welche die Produktion von Östrogen, Testosteron und Progesteron anregen.
  • Sie sezerniert Prolaktin, das für die Milchproduktion notwendig ist.
  • Sie setzt das Wachstumshormon frei und fördert so die menschliche Entwicklung.
Der Mensch umgeben vom Universum, alles in Blau dargestellt

Die Zirbeldrüse: Verantwortlich für sämtliche Rhythmen in unserem Körper

Die Hypophyse und die Zirbeldrüse teilen sich ihre Funktionen und liegen darüber hinaus sehr nahe beieinander. Letztere hat jedoch aus mystischer und spiritueller Sicht schon immer mehr Interesse erweckt. Vielleicht wegen ihrer Baumform, vielleicht wegen ihrer Zerbrechlichkeit oder der Tatsache, dass sie die Dunkelheit braucht, um effektiv funktionieren zu können.

Wir beziehen uns wegen eines interessanten Fakts auf ihre Zerbrechlichkeit: Sobald wir das Jugendalter erreicht haben, verringert sie ihre Aktivität. So stark sogar, dass wir das Erwachsenenalter normalerweise mit einer Zirbeldrüse beginnen, die bereits Anzeichen einer Verkalkung aufzeigt. Ihre Sensibilität in Bezug auf unsere Umwelt, Ernährung und unsere Lebensweise beeinträchtigt manchmal ihr gutes Funktionieren.

Die folgenden Prozesse werden durch die Zirbeldrüse reguliert:

  • Sie reguliert unseren zirkadianen Rhythmus und leitet den Schlaf ein.
  • Die Zirbeldrüse braucht Dunkelheit, um Melatonin auszuschütten.
  • Sie ist auch ein Schlüsselfaktor, was die sexuelle Reife anbelangt.
  • Eine Störung der Zirbeldrüse kann saisonal-affektive Störungen und Depressionen begünstigen.

Wie können wir mehr Acht auf unsere Hypophyse und Zirbeldrüse geben?

Diese Strukturen sind ein eindeutiges Beispiel dafür, wie unser endokrines System Einfluss auf unser Verhalten und unsere Persönlichkeit nimmt. Es überrascht daher nicht, dass das Interesse an der Hypophyse und der Zirbeldrüse wächst. Abgesehen vom mystischen und spirituellen Bereich stoßen wir immer öfter auf Forschungsarbeiten zu diesem Thema, die für die Allgemeinheit ausgelegt sind. Ein Beispiel hierfür ist das Journal of Pineal Research,  das sowohl interessante als auch praktische Studien über dieses „dritte Auge“ mit endokrinen Funktionen veröffentlicht.

Frau steht bei Sonnenuntergang auf einem Feld

Es schadet deshalb nie, uns darüber zu informieren, wie wir mehr Acht auf diese Strukturen geben können. Die Hypophyse und die Zirbeldrüse werden es uns sicher danken, wenn wir die folgenden Vorschläge beherzigen:

  • Wir sollten uns so natürlich wie möglich ernähren, eine Ernährung frei von Pestiziden, Farb- und Konservierungsstoffen wählen.
  • Rohkost aus biologischem Anbau verringert die Verkalkung der Zirbeldrüse.
  • Es wäre auch ratsam, mehr Vitamin A, B und D sowie Mineralstoffe, wie Magnesium oder Mangan zu uns zu nehmen.
  • Es wäre ideal, wenn wir uns immer an die Rhythmen der Natur anpassen könnten. Wenn der Licht-Dunkel-Zyklus eingehalten wird, werden uns das diese Drüsen danken.
  • Es ist ebenfalls empfehlenswert, uns weniger dem blauem Licht von elektronischen Geräten auszusetzen.

Zusammengefasst können wir sagen, dass die wichtigere der beiden Drüsen auf alle Fälle die Hypophyse ist. Sie ist die wichtigste endokrine Struktur in unserem Gehirn, da sie praktisch alle Prozesse unseres Organismus reguliert. Es lohnt sich, darauf Acht zu geben, und damit uns das gelingt, reicht es schon aus, unseren Lebensstil an einen gesünderen Ansatz und mehr an den natürlichen Verlauf des Tages anzupassen.


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  • Kandel, E.R.; Schwartz, J.H. & Jessell, T.M. (2001). Principios de neurociencia. Cuarta edición. McGraw-Hill Interamericana. Madrid.
  • Frank H. Netter, Peter H. Forsham,Emilio Gelpi Monteys (1998). Sistema Endocrino y Enfermedades Metabólicas. España: Masson

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