Extrinsische Motivation: Wie externe Faktoren unser Verhalten beeinflussen
Die extrinsische Motivation spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben: Sie beeinflusst unser Verhalten auf vielfältige Weise. Im Gegensatz zur intrinsischen Motivation, die von inneren Anreizen wie persönlichem Interesse oder Freude an einer Aktivität gesteuert wird, bezieht sich die extrinsische Motivation auf äußere Faktoren, die uns dazu antreiben, bestimmte Dinge zu tun. Häufige Anreize sind Belohnungen, unter anderem in Form von Lob, Anerkennung oder Geld. In anderen Fällen geht es darum, negative Konsequenzen zu vermeiden.
Die extrinsische Motivation ist ein bedeutendes Konzept in der Grundlagenpsychologie, das von mehreren renommierten Psychologen erforscht wurde, darunter Deci und Ryan, die die Theorie der Selbstbestimmung formulierten, Albert Bandura, bekannt für seine Theorie des sozialen Lernens, sowie B. F. Skinner, dessen Studien zur operanten Konditionierung ebenfalls wichtige Erkenntnisse zum Thema beitragen.
Im Allgemeinen bezieht sich die extrinsische Motivation auf Anreize, die von außen auf eine Person einwirken und sie zur Handlung motivieren.
Wissenswertes über die extrinsische Motivation
Um ein besseres und präziseres Verständnis der extrinsischen Motivation zu erlangen und sie von anderen Motivationsarten zu unterscheiden, skizzieren wir kurz die wichtigsten Merkmale:
1. Interne und externe Faktoren
Die extrinsische Motivation ist nicht ausschließlich mit externen Faktoren verbunden, sondern kann auch aufgrund interner und persönlicher Faktoren erlebt werden, die nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. Zum Beispiel können wir uns entscheiden, Sport zu treiben, um abzunehmen oder unsere Muskulatur zu verbessern, was nicht aus intrinsischer Freude an der Aktivität resultiert, sondern um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Möglicherweise suchen wir auch die Zustimmung oder Anerkennung anderer Personen.
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2. Belohnung oder Vermeidung negativer Folgen
Extrinsisch motivierte Personen verfolgen ein Ziel oder versuchen, Unerwünschtes zu vermeiden:
- Positive extrinsische Motivation: Die Person führt die Handlung aus, um eine externe Belohnung zu erhalten. Ein Schüler lernt zum Beispiel, um gute Noten zu schreiben.
- Negative extrinsische Motivation: Die Person führt die Handlung aus, um eine Bestrafung oder negative Konsequenzen zu vermeiden. Der Schüler möchte von seinen Eltern nicht getadelt oder bestraft werden, deshalb lernt er, um gute Noten zu erreichen.
Die intrinsische Motivation entsteht durch persönliches Interesse oder die Freude an der Tätigkeit selbst und geht oft Hand in Hand mit extrinsischer Motivation. Ein Beispiel hierfür ist ein Läufer, der Freude am Sport empfindet und sich selbst herausfordert, seine eigenen Grenzen zu überschreiten, aber auch wegen der Vorfreude auf eine Medaille trainiert.
Alltägliche Beispiele für extrinsische Motivation
Es ist recht einfach, Beispiele für die extrinsische Motivation im täglichen Leben zu finden:
- Überstunden machen, um einen zusätzlichen Bonus zu erhalten.
- Pünktlich zur Arbeit erscheinen, um eine Lohnkürzung zu vermeiden.
- Die Essgewohnheiten verbessern, um Muskeln aufzubauen und Lob für das Aussehen zu erhalten.
- In schwierigen Zeiten für Freunde da sein, in der Hoffnung, von ihnen geschätzt zu werden.
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Wiederholte extrinsische Motivation verringert die intrinsische Motivation
Die Selbstbestimmungstheorie untersucht, wie externe Faktoren wie Feedback und Belohnungen unsere innere Motivation beeinflussen. In diesem Zusammenhang haben Forscher festgestellt, dass wir intrinsisch motivierter sind, wenn wir uns in einer Tätigkeit, für die wir positives Feedback erhalten, kompetent und autonom fühlen. Allerdings nimmt die intrinsische Motivation tendenziell ab, wenn wir glauben, kontrolliert oder zu etwas gezwungen zu werden.
Ein Beispiel: Ein Kind liest gerne und sein Vater möchte es dafür belohnen, um diese Leidenschaft zusätzlich zu fördern. Es erhält deshalb für jedes gelesene Buch 10 Euro. Das Kind liest jetzt schneller und wählt kürzere Bücher, denn es geht nur noch darum, Geld zu verdienen. Die Freude am Lesen ist jetzt in den Hintergrund gerückt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die extrinsische Motivation schlecht ist, es handelt sich trotzdem um ein nützliches Instrument, um bestimmte Verhaltensweisen zu fördern oder Fähigkeiten zu verstärken. Wichtig ist allerdings das Gleichgewicht, damit Interesse und Freude an den Aktivitäten nicht verloren gehen.
Die treibende Kraft
Wir benötigen für jeden Schritt, den wir tun, für jede Entscheidung, die wir treffen, Motivation. Psychologische Bedürfnisse treiben uns dazu an, uns zu verändern und weiterzuentwickeln, Selbstständigkeit zu erreichen, kompetent zu sein und Beziehungen aufzubauen. Das Verständnis dieser Dynamik ermöglicht es uns, einen tieferen Einblick in uns selbst und andere zu gewinnen, den wir nutzen können, um unsere Ziele bewusster zu verfolgen.
Schließlich ist es wichtig zu erkennen, dass Motivationen nicht statisch sind, sondern sich im Laufe der Zeit und in verschiedenen Kontexten verändern. Heute findest du deine Motivation vielleicht in bestimmten Lebensaufgaben oder Zielen, doch diese können morgen anders aussehen, denn die Prioritäten verändern sich.
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