Einschlafprobleme während der Corona-Krise

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus macht vielen Sorgen und Angst um die Zukunft. Dies kann unter anderem die Schlafqualität beeinträchtigen. Du findest in unserem heutigen Artikel Strategien, die dir helfen können, deinen Schlaf zu verbessern.
Einschlafprobleme während der Corona-Krise
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 15. November 2021

Zu den vielen Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie zählen unter anderem Einschlafprobleme und andere Schlafstörungen. Denn viele machen sich Sorgen und haben Ängste aufgrund der schwierigen Situation und der unsicheren Zukunft.

Eine gute Schlafqualität ist ebenso wichtig wie eine gesunde Ernährung. Wenn sich Schlafstörungen über mehrere Wochen dahinziehen, schwächt diese Situation unser Immunsystem und macht uns anfälliger für Covid-19 und natürlich auch für andere Krankheiten. Sollten darüber hinaus noch andere Beschwerden vorhanden sein, können Schlafstörungen diese zusätzlich verschlimmern. 

Unser Lebensstil hat sich mit der Ausbreitung des neuen Coronavirus verändert, unser Tagesrhythmus und unsere Gewohnheiten beeinträchtigen jedoch auch unseren Schlaf. Nicht nur Sorgen und Ängste sind deshalb dafür verantwortlich, dass manche Menschen Schwierigkeiten haben, sieben bis acht Stunden täglich ununterbrochen zu schlafen.

Doch kleine Veränderungen bestimmter Gewohnheiten und einige Strategien sind in diesem Fall sehr hilfreich. Zusätzlich zu verschiedenen Vorsorgemaßnahmen, die es uns ermöglichen, eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu verhindern, ist also auch die richtige Schlafhygiene sehr wichtig. 

Mann hat Einschlafprobleme

Einschlafprobleme durch Sorgen in einer Krisenzeit

Viele Menschen leiden derzeit an Schlafstörungen, die auf Unsicherheit und Ängste sowie auf die ungewohnt lange Zeit zu Hause zurückzuführen sind, die viele Lebensgewohnheiten verändert.

Meist entstehen die Schlafprobleme nicht von einem Tag auf den anderen. Sie können mit spezifischen Symptomen beginnen, die anfangs nicht unbedingt mit Einschlaf- oder Durchschlafproblemen assoziiert werden.

So können sich zum Beispiel folgende Beschwerden bemerkbar machen:

  • Manche Menschen leiden an Bruxismus. Dies ist der Fachausdruck für unbewusstes Zähneknirschen oder das Aufeinanderpressen der Zähne während des Schlafes. Dadurch können unter anderem am nächsten Morgen auch Kopfschmerzen vorhanden sein.
  • Andere Personen sind noch hyperaktiv, wenn sie ins Bett gehen. Sie wälzen endlose Gedanken im Kopf, machen sich Sorgen und stellen sich die nahe Zukunft vor, indem sie sehr negative Szenarien vorwegnehmen. Diese mentale Überanstrengung führt häufig zu Einschlafproblemen.
  • Nervöse Menschen, die Angst experimentieren wachen ebenfalls häufig in der Nacht auf. Gleichzeitig kann es zu Herzrasen und Schweißausbrüchen kommen.
  • Andere wiederum leiden an Albträumen, die sie danach nicht mehr schlafen lassen.
  • Ein weiteres häufiges Problem ist, den REM-Schlaf nicht zu erreichen, in dem wichtige Prozesse im Gehirn ablaufen, welche die nächtliche Erholung und Regeneration ermöglichen. Bei einem sehr leichten Schlaf haben viele das Gefühl, nicht ausgeruht zu sein. Sie sind am nächsten Tag müde oder haben zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten.

Wie bereits anfangs erwähnt, schwächen Schlafstörungen das Immunsystem. Darüber hinaus führen sie zu Stress und Nervosität, was sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Ein müder Körper und ein überlasteter Geist machen dich emotional verletzbar und reduzieren gleichzeitig deine Reaktionsfähigkeit, die es dir ermöglicht Strategien umzusetzen, um dich der Situation zu stellen.

Frau hat Einschlafprobleme

Einschlafprobleme während der Corona-Krise: Was kann ich tun?

Auf der Suche nach Lösungen für die Einschlaf- oder Durchschlafprobleme während der derzeitigen Coronavirus-Pandemie muss berücksichtigt werden, dass nicht bei jedem dieselben Strategien funktionieren. Doch oft können bereits kleine Veränderungen im Alltag helfen, wobei jeder selbst herausfinden muss, was bei ihm persönlich am besten wirkt.

Regelmäßige Gewohnheiten

Die lange Zeit zu Hause verändert unseren Tagesrhythmus, deshalb ist es wichtig, trotzdem einen geregelten Tagesablauf zu organisieren, um Körper und Geist daran zu gewöhnen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass du immer zur selben Zeit aufstehen und dich auch immer zur selben Zeit schlafen legen solltest.

Vorsicht mit der Infoxikation, denn sie kann Einschlafprobleme verursachen

Die neue Wortschöpfung “Infoxikation” bezieht sich auf die Vergiftung durch zu viel Information. Wer ständig nur Nachrichten über die aktuelle Entwicklung, die Anzahl der Infizierten und der Todesfälle verfolgt, tut sich damit nichts Gutes.

Es ist wichtig, die Informationszeit zu reduzieren. Natürlich müssen wir über die neuesten Ereignisse Bescheid wissen, doch dies sollte nicht zur Obsession werden. Ganz im Gegenteil, du wirst entspannter und besser schlafen, wenn du abends auf negative Nachrichten verzichtest.

Technologische Geräte eine Stunde vor der Nachtruhe ausschalten

Wir haben uns daran gewöhnt, unsere Freizeit mit Serien und Filmen, die auf digitalen Plattformen angeboten werden, zu verbringen. Dies ist zwar sehr unterhaltsam, doch das blaue Licht der Bildschirmgeräte aktiviert das Gehirn. Um deine Schlafqualität zu verbessern solltest du deshalb mindestens eine Stunde vor der Nachtruhe alle Bildschirmgeräte ausschalten.

Versuche, nach dem Abendessen positive Emotionen zu schaffen

In den letzten Stunden des Tages, solltest du versuchen, dich bei guter Stimmung zu halten und positive Emotionen zu fördern. Du kannst zum Beispiel Freunde anrufen und mit ihnen über angenehme Dinge sprechen. Ihr könnt euch an schöne gemeinsame Erlebnisse erinnern und Pläne für die Zeit nach der Corona-Krise schmieden.

Eine andere gute Idee ist, sich Aktivitäten zu widmen, die Spaß machen: ein Spiel mit der Familie, Musik hören, eine unterhaltsame Lektüre oder ein erholsames Bad. Wichtig ist, dass du deinen Körper und deinen Geist bereits durch ruhige Aktivitäten auf die Nachtruhe vorbereitest. Du kannst so negative Gedanken über Covid-19 verhindern.

Meditation gegen Einschlafprobleme

Meditation gegen Einschlafprobleme

Zwar benötigt man einige Wochen, bis die positive Wirkung der Meditation zu spüren ist. Doch trotzdem ist die aktuelle Krise eine perfekte Gelegenheit, um damit zu beginnen, um den Körper zu entspannen und den Geist zu kontrollieren. Du kannst damit auch deine Emotionen und Gedanken besser managen und dich auf die Gegenwart konzentrieren. Es lohnt sich, all die Vorteile der regelmäßigen Meditation zu nutzen.

Wenn du aufgrund der derzeitigen Lage an Schlafstörungen leidest, helfen dir all diese Strategien, dieses Problem zu lösen. Vergiss nicht, dass auch deine körperliche und mentale Gesundheit von deiner Schlafqualität abhängt.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.