Egomanie oder die krankhafte Selbstbezogenheit
Egomanie bezeichnet die krankhafte Selbstbezogenheit egozentrischer oder selbstverliebter Menschen. Wir analysieren nachfolgend dieses Persönlichkeitsprofil, denn wenn du einem Egomanen begegnest, ist Vorsicht geboten. Es lohnt sich deshalb, die wichtigsten Eigenschaften zu kennen und diese Personen identifizieren zu können.
Was ist Egomanie?
Egomanie bezieht sich auf die übermäßige Selbstbezogenheit, bei der eine Person stark auf sich selbst fixiert ist und ein übersteigertes Selbstwertgefühl aufweist. Egomanen stellen ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Interessen immer über die anderer. Diese egozentrische Haltung wirkt sich in vielen Fällen negativ auf ihre zwischenmenschlichen Beziehungen aus und belastet das soziale Umfeld.
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Wie du Egomanen erkennst
Folgende Eigenschaften sind charakteristisch für übermäßig selbstbezogene, egoistische und selbstverliebte Menschen:
1. Sie vertragen keine Kritik
Bei Kritik reagieren Egomanen zum Teil aggressiv oder defensiv. Sie betrachten Feedback, das ihnen nicht gefällt, als Bedrohung ihrer Persönlichkeit. Da sie ein übersteigertes Selbstwertgefühl haben, erwarten sie sich nur Lob und Anerkennung.
2. Sie fühlen sich überlegen
Egomanie impliziert das Gefühl der Überlegenheit und Dominanz. Betroffene haben ihre Freude daran, andere neidisch oder eifersüchtig zu machen. Sie nehmen die Wirklichkeit verzerrt wahr, da sie alles durch die Brille der Überlegenheit betrachten. Egomanen glauben, dass sie dazu bestimmt sind, Großes zu erreichen.
Im Vergleich mit anderen schreiben sie diesen Personen häufig falsche Eigenschaften zu, da sie ihr Selbst auf sie projizieren. Hinter ihrer Selbstüberschätzung verbergen sich jedoch oft Minderwertigkeitsgefühle, die ein Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung verursachen.
3. Sie sind materialistisch
Egomanen legen großen Wert auf Machtsymbole wie Geld oder materielle Besitztümer. Sie neigen zum Exhibitionismus und zur Prahlerei.
4. Ihre sozialen Beziehungen sind unbefriedigend
Die Egomanie führt viele in die Einsamkeit, da Betroffene auf soziale Ablehnung stoßen. Es handelt sich um Einzelgänger mit einem kaum vorhandenen Einfühlungsvermögen. Deshalb unterschätzen oder missachten sie die Bedürfnisse und Gefühle anderer, was oft zu Konflikten führt.
Egomanen neigen dazu, ihre eigenen Unsicherheiten und Ängste auf ihre sozialen Beziehungen zu projizieren.
5. Sie verwenden unethische Strategien
Im Werkzeugkasten vieler Egomanen sind aggressive Kritik und Demütigung zu finden. Ihre Beziehungen sind meistens oberflächlich und utilitaristisch. Sie nutzen andere aus, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und schrecken nicht vor unethischen Methoden zurück.
Ist Egomanie eine Störung?
Wir sprechen nicht über eine Störung, sondern über einen Persönlichkeitstyp. Deshalb ist Egomanie nicht im DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) aufgelistet.
Die charakteristischen Merkmale können jedoch so stark ausgeprägt sein, dass sie den Alltag enorm beeinflussen. In Extremfällen kann Egomanie zum Verlust des Arbeitsplatzes, zu sozialer Isolation und Konflikten führen. In diesem Fall könnte es sich um eine narzisstische Persönlichkeitsstörung handeln, die eine psychologische Intervention erfordert. Die Grenze ist oft fließend.
Der Umgang mit einem Egomanen
Die Empfehlungen sind ähnlich wie bei einer narzisstischen Störung: Distanz ist in der Regel die beste Entscheidung. Allerdings ist das nicht immer möglich, denn Egomanen sind oft in der Familie oder am Arbeitsplatz zu finden. In diesem Fall sind strenge Grenzen notwendig. Einige Beispiele:
- Reagiere nicht auf Lob oder Schmeicheleien, denn höchstwahrscheinlich verbergen sich dahinter manipulative Absichten.
- Konkurrenzdenken ist fehl am Platz, denn damit könnte der Konflikt eskalieren.
- Nimm die Aussagen und Handlungen eines Egomanen nicht persönlich. Vergiss nicht, dass diese Personen nur sich selbst sehen.
- Schränke den Kontakt im Rahmen des Möglichen ein. Lass dich nicht unterbrechen und nicht von ihrem Verhalten provozieren.
- Sei durchsetzungsstark und setze Grenzen: “Ich dulde das nicht”, “Wenn du dich nicht an die Regeln hältst, bleibst du allein zurück”…
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Die Behandlung von Egomanie
Eine Psychotherapie kann Betroffenen helfen, gesündere Verhaltensweisen anzunehmen. Häufig kommen Techniken wie die kognitive Umstrukturierung oder die systematische Desensibilisierung zum Einsatz. In diesen Therapieformen lernen Egomanen unter anderem, Fehlinterpretationen und Vorurteile abzubauen und auf Kritik oder Ablehnung besser zu reagieren.
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