Dopamin und Serotonin: Unterschiede und Zusammenspiel

Euphorie, Erfolg, Freude, Gelassenheit, Kontrollverlust, Reizbarkeit... Die Botenstoffe Dopamin und Serotonin regulieren gemeinsam unser psychisches Wohlbefinden, wirken jedoch unterschiedlich und übernehmen auch andere wichtige Funktionen. Erfahre mehr darüber.
Dopamin und Serotonin: Unterschiede und Zusammenspiel
Macarena Liliana Nuñez

Geschrieben und geprüft von der Psychologe Macarena Liliana Nuñez.

Letzte Aktualisierung: 16. September 2023

Dopamin und Serotonin sind Botenstoffe, die nicht nur unsere Stimmung und Motivation, sondern auch den Blutdruck und den Herzrhythmus beeinflussen. Kommt es zu einem Ungleichgewicht, können psychische Störungen, Schlafprobleme oder Verdauungsbeschwerden entstehen. Eine gesunde Balance ist deshalb für das mentale und körperliche Wohlbefinden entscheidend.

Wie wirken diese beiden Neurotransmitter, welche Funktionen haben sie und welche Unterschiede weisen sie auf?

Dopamin und Serotonin

Serotonin wird aus der Aminosäure Tryptophan gebildet, während die Grundlage für Dopamin Tyrosin ist, ebenfalls eine Aminosäure. Eine in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience veröffentlichte Studie erklärt, dass Dopamin Motivation und Euphorie auslöst. Auch Serotonin verbessert den emotionalen Zustand, dieser Botenstoff fördert jedoch Gelassenheit und Konzentration.

Serotonin

Serotonin, auch als Glückshormon bekannt, stabilisiert unsere Stimmung und hemmt impulsives Verhalten. Ist der Serotoninspiegel zu niedrig, erhöht sich das Risiko für Depressionen. Die genauen Zusammenhänge müssen zwar noch tiefgehender erforscht werden, doch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen, kommen bei Depressionen erfolgreich zum Einsatz.

Serotonin spielt auch in der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus eine wesentliche Rolle. Zudem steuert dieser Botenstoff den Appetit, beeinflusst den Stoffwechsel, die Körpertemperatur, die Verdauung und die Blutgerinnung.

Serotoninmangel: Das Wichtigste im Überblick

Eine in Oncotarget veröffentlichte Übersicht erwähnt die Bedeutung des Neutrotransmitters Serotonin im Zusammenhang mit der zirkadianen Rhythmik, der Thermoregulation, den Emotionen, der Kognition und der Nozizeption.

  • Ein Serotoninmangel kann zu Schlafstörungen, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und Reizbarkeit führen.
  • Auch Verdauungsprobleme sowie eine verminderte Wahrnehmung von Freude und Wohlbefinden treten bei einem Mangel auf.
  • Der negative emotionale Zustand wirkt sich auf die Lebensqualität aus und kann, wie bereits erwähnt, zu Depressionen führen.

Dopamin

Der Neurotransmitter Dopamin erzeugt ein Gefühl der Freude und Euphorie, wenn wir erfolgreich sind und unsere Ziele erreichen. Er verstärkt impulsives Verhalten und fördert unsere Motivation. Dopamin macht jedoch süchtig und kann zum Kontrollverlust führen.

Unser Körper belohnt uns bei bestimmten Tätigkeiten (Essen, Trinken, Sex…) mit Dopamin, das uns zufrieden macht, jedoch auch dazu antreibt, immer noch mehr erreichen zu wollen. Bereits der Gedanke an eine angenehme Erfahrung regt die Ausschüttung von Dopamin an. Das Bedürfnis oder die Begierde, die damit ausgelöst wird, drängt uns dazu, etwas Bestimmtes zu tun.

Zu niedrige Dopaminwerte werden unter anderem mit Depressionen und Angststörungen assoziiert. Betroffene fühlen sich antriebslos und verlieren ihr Interesse an Aktivitäten, die ihnen früher Spaß machten. Da Dopamin auch an der Kommunikation der für die Bewegungskontrolle zuständigen Nervenzellen beteiligt ist, kann ein zu niedriger Dopaminspiegel motorische Parkinson-Symptome auslösen, die sich während des Krankheitsverlaufs zunehmend verstärken.

Dopaminmangel: Das Wichtigste im Überblick

  • Bei zu niedrigen Dopaminwerten ist das Risiko für Gedächtnisprobleme höher. Betroffene leiden häufig an Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Außerdem tun sie sich schwer dabei, Informationen effektiv zu verstehen.
  • Ein Dopaminmangel führt auf emotionaler Ebene zu fehlender Freude und Begeisterung. Die Folgen sind Apathie, Desinteresse und auch mangelnde Libido.
  • Außerdem führt der Dopaminmangel zu motorischen Parkinson-Symptomen.

Das Zusammenspiel von Dopamin und Serotonin

Diese beiden Botenstoffe regulieren gemeinsam verschiedenste kognitive und emotionale Funktionen. Ihr Zusammenspiel ist komplex und bislang nicht ausreichend erforscht. Wissenschaftler konnten jedoch nachweisen, dass sie komplementäre Funktionen haben.

Wenn sie im Gleichgewicht sind, treibt dich Dopamin an und leitet dich mit dem Versprechen auf Belohnung und Erfolg, während Serotonin dich in ein warmes Gefühl des Wohlbefindens hüllt und dir hilft, das emotionale und geistige Gleichgewicht zu bewahren, das du brauchst, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

So förderst du ein gesundes Gleichgewicht

Die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin zeigen uns die Komplexität der Gehirnchemie, die unser Leben prägt. Um sie im Gleichgewicht zu halten, kannst du folgende Tipps in die Praxis umsetzen:

  • Bewegung an der frischen Luft: Bewegung und Sonnenlicht fördern die Freisetzung von Serotonin.
  • Meditieren: auch Achtsamkeit beeinflusst den Dopaminspiegel positiv, denn du kannst damit Stress abbauen und dich entspannen.
  • Tägliche Routine und kleine Ziele: Damit kannst du einen gesunden Dopaminspiegel aufrechterhalten, da du immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hast.
  • Positive soziale Kontakte und Beziehungen: Auch damit regst du die Ausschüttung von Serotonin an, denn du aktivierst die Gehirnschaltkreise, die für das emotionale Wohlbefinden zuständig sind.
  • Mentale Herausforderungen: Rätsel, Strategiespiele und Aktivitäten, die Konzentration und Fokussierung erfordern, erhöhen den Dopaminspiegel.
  • Ernährung: Der Verzehr von Bananen, Haferflocken, Schokolade, Ananas oder Kichererbsen erhöht den Dopamin- und Serotoninspiegel im Körper. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Neurotransmittern herzustellen.

Mentales und körperliches Wohlbefinden

Dopamin und Serotonin sorgen für unser mentales und körperliches Wohlbefinden. Sie motivieren uns, um unsere Ziele zu erreichen, belohnen uns bei Erfolgserlebnissen und sorgen für Glücksmomente. Eine zu niedrige oder zu hohe Menge stört das komplexe System der Gehirnchemie. Gesunde Alltagsgewohnheiten unterstützen das Gleichgewicht zwischen Dopamin und Serotonin. 


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