Das Zusammenspiel von Anziehung und Nervosität
Anziehung und Nervosität treten immer zusammen auf. Wenn du dich zu einer Person hingezogen fühlst oder verliebt bist, ist dein Organismus dem Spiel immer einen Schritt voraus. Nervosität, Schwitzen, Schmetterlinge im Bauch oder ein trockener Mund verraten deine Gefühle.
Die Mechanismen der Anziehung sind sehr komplex und gleichzeitig faszinierend. Du würdest in dieser Situation gerne deine Reaktionen kontrollieren, um deine Verführungstechniken zu verfeinern. Doch vergiss nicht, dass die angeborene Nervosität von Menschen, die sich gegenseitig anziehen, unbewusst als sexuell attraktiv empfunden wird!
Das nervöse Verhalten deutet also darauf hin, dass du jemanden magst. Du errötest, da sich die Kapillargefäße deiner Wangen weiten, und verspürst gleichzeitig Verlangen und Beklemmung. Erfahre heute interessante Fakten über das Zusammenspiel von Anziehung und Nervosität.
“Liebe ist kein Gefühl, sondern ein Impuls.”
Helen Fisher
Anziehung und Nervosität: Wie hängen sie zusammen?
Wenn wir über Verführungstechniken lesen, wird oft betont, wie wichtig es ist, auf Gesten, Worte und jede Bewegung zu achten. Es gibt jedoch einen kleinen Trick, den nur wenige empfehlen: Zeige dich leicht nervös! Tatsächlich gehen Anziehungskraft und Angst Hand in Hand, deshalb ist Nervosität für die andere Person ein Signal, das auf diese Realität hinweist.
Wenn du beobachtest, wie eine Person einer anderen gegenüber nervös kichert oder spricht, die Haare aus dem Gesicht streift oder mit Blicken und Gesten unbewusst flirtet, ist alles klar. Viele versuchen, dieses Verhalten zu verbergen, um die Kontrolle nicht zu verlieren oder sich nicht lächerlich zu machen.
Du musst dir im Klaren sein, dass Anziehung und Verliebtheit keine stummen Erfahrungen sind und sich nicht durch Stille oder Diskretion äußern. Sie sind immer spürbar, denn es handelt sich um lebendige, erbauliche und chaotische Zustände. Nur wenige Empfindungen beunruhigen uns so sehr und verändern unser neurochemisches Universum so intensiv.
Nervosität bei sexueller Anziehung ist ein adaptiver Mechanismus
Susan M. Hughes, Expertin für Evolutionspsychologie am Albright College, führte 2020 mit ihrem Team eine Studie durch, um dieses Thema genauer zu untersuchen. Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Anziehungskraft und Angst genau zu untersuchen und die nervösen Reaktionen zu verstehen, die als attraktiv empfundene Menschen auslösen.
Das Wissenschaftlerteam kam zu dem Schluss, dass fast immer die gleichen physiologischen Reaktionen auftreten:
- Nervöses Lachen
- Gesichtsrötung
- Anstarren
- Erhöhter Herzdruck
- Kommunikationsprobleme (schnelles Sprechen, unklarer Ausdruck…)
Die Studie weist darauf hin, dass wir diese nervösen Reaktionen in der Regel als unangemessen betrachten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn du diese ängstlichen oder nervösen Verhaltensweisen zeigst, demonstrierst du das Verlangen und Interesse an der anderen Person. Sollte diese Person jedoch nicht an dir interessiert sein, sind diese Signale unangenehm oder peinlich.
Nervosität ist ein informativer Mechanismus, der sich durch unbeholfene Gesten, Blicke und Erröten zeigt und der anderen Person signalisiert, dass Interesse vorhanden ist.
Anziehung und Nervosität: die unbequemen, unbewussten Gefühle der Liebe
Eines der berühmtesten und umstrittensten Bücher von Charles Darwin trägt den Titel “Der Ausdruck der Gefühle bei Mensch und Tier” (1872). In diesem Werk erklärte der Naturforscher, dass sich die Gesichter zweier Liebender bei einem Treffen erröten, da es sich nicht um ein passives Gefühl handelt. Liebe ist intensiv und verändert.
Im Laufe unserer Entwicklung versuchen wir jedoch, die Auswirkungen von Anziehung und Nervosität zu verschleiern. Wir sind besessen davon, die Nerven zu kontrollieren, Unbeholfenheit und die zitternde Stimme zu verbergen. Je mehr wir uns darauf konzentrieren, desto unbeholfener wirken wir. Genau das ist der Schlüssel.
Das Geheimnis der Verführung liegt darin, viele dieser Hinweise zuzulassen, die sich selbst offenbaren. Denn die Nervosität, die durch die Anziehung entsteht, ist sehr ansteckend und wenn die andere Person genauso fühlt, wird es viel einfacher sein, gegenseitige Gefühle auszudrücken.
Gefühle gehen immer mit physiologischen Reaktionen einher
Die “Schmetterlinge im Bauch”, die du spürst, wenn du eine Person magst, weisen auf deine Nervosität hin. Verliebtheit raubt dir den Schlaf, verringert deine Aufmerksamkeitsspanne und sättigt dich sogar. All das ist teilweise das Ergebnis der ängstlichen Verfassung, denn die Liebe korreliert mit diesem psychophysischen Zustand und verändert dich stark.
Emotionen und Gefühle stehen direkt mit verschiedenen körperlichen Reaktionen im Zusammenhang. Nervosität ist ganz normal, wenn du einer Person gegenüberstehst, die du attraktiv findest. Diese Reaktion hilft dir, dein Ziel schneller zu erreichen, wenn die angehimmelte Person ebenfalls Interesse zeigt.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Hughes, S.M., Harrison, M.A. & de Haan, K.M. Perceived Nervous Reactions during Initial Attraction and Their Potential Adaptive Value. Adaptive Human Behavior and Physiology 6, 30–56 (2020). https://doi.org/10.1007/s40750-019-00127-y
-
Mathes, E. W. (1975). The Effects of Physical Attractiveness and Anxiety on Heterosexual Attraction over a Series of Five Encounters. Journal of Marriage and Family, 37(4), 769–773. https://doi.org/10.2307/350828