Das Beruhigungsglas: Ein glitzerndes Spielzeug, um dein Kind zu beruhigen

Das Beruhigungsglas: Ein glitzerndes Spielzeug, um dein Kind zu beruhigen
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 01. Mai 2023

Hat dein Kind Wutanfälle? Ist es oft unruhig? Manchmal sind Eltern überfordert, weil sie nicht wissen, welche Mittel sie nutzen können, um mit solchen Situationen umzugehen. Deshalb stellen wir heute eine für solche Fälle geeignete Technik vor: das Beruhigungsglas.

Das Beruhigungsglas ist eine Technik, die von der Pädagogin und Erzieherin Maria Montessori konzipiert wurde. Ihr Hauptanliegen war es, Methoden zu entwickeln, die den Kleinen dabei helfen würde, Spaß am Lernen zu haben. Dafür fokussierte sie sich auf verschiedene Projekte, die den Kindern dabei helfen sollten, sich mit ihren Emotionen auseinanderzusetzen. Und dazu gehört auch das Beruhigungsglas.

Momentan bringt man in Schulen den Kindern nicht bei, wie sie mit ihren Emotionen umgehen können.

Das Beruhigungsglas, auch eine Technik für Eltern

Beruhigungsgläser sind gleichermaßen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet. Nachdem wir sie benutzt haben, müssen wir jedoch erklären, warum wir fühlten, was wir fühlten.

Das Beruhigungsglas ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Eltern und anderen Erwachsenen anwendbar. Denn auch uns fällt es zuweilen schwer, mit unseren Emotionen umzugehen, sie zu verstehen und sie zum Ausdruck zu bringen. Daher könnte vielen von uns das Ausprobieren dieser Technik guttun.

Das Beruhigungsglas ist nichts mehr, als ein transparentes Gefäß (egal ob aus Glas oder Plastik), in das du Glitzer, Wasser, Flüssigkleber und Farbe hineingibst. Am besten ist es, wenn das Kind die Farbe des Glitzers aussucht und sein eigenes Beruhigungsglas bastelt. Und wenn Eltern diese lustige Bastelei mit ihren Kindern durchführen, werden sie ebenso schon bald in ihren Bann gezogen werden. Hier gibt es eine Videoanleitung dazu:

Wenn man das Gefäß schüttelt, bewegt sich der Glitzer auf eine hypnotisierende Weise, was uns wirklich ruhiger fühlen lässt. Es fängt unsere Aufmerksamkeit ein und lässt uns alles vergessen, macht unseren Geist frei. Das primäre Ziel der Technik ist es, wütende Kinder zu beruhigen. Die Farben und der sich im Glas bewegende Glitzer erreichen das und lässt sie für einen Moment vergessen, was ihren Wutausbruch ausgelöst hat. Danach können sie darüber viel leichter sprechen.

Diese Technik ist keine neue Form der Bestrafung

Eltern könnten glauben, dass diese Technik eine neue Form der Bestrafung sei. Ähnlich wie ein Kind in eine Ecke zu schicken, wenn es etwas Falsches getan hat. Bestrafung ist hier jedoch nicht das Ziel. Durch den Einsatz des Beruhigungsglases deeskalieren wir die Situation. Anschließend müssen wir mit dem Kind sprechen und ihm dabei helfen, seine Gefühle auszudrücken.

Warum war es wütend? Was führte dazu, dass es sich so verärgert gefühlt hat? Wenn Emotionen hochkochen, können wir nicht mehr klar denken. Doch sobald wir uns beruhigen, können wir die Situation aus einer ruhigeren und weniger drastischen Perspektive analysieren. Auf diese Weise erkennen wir vielleicht, dass wir zu heftig reagiert haben.

Das ist es, was wir Kindern durch den Einsatz des Beruhigungsglases zu verstehen geben wollen. Diese Technik ist deshalb hilfreich, um ihnen beizubringen, effektiver mit ihren Emotionen umzugehen. Sie werden anhalten, weniger impulsiv handeln und sich stattdessen Zeit geben , um sich zu beruhigen.

Kind mit Beruhigunsglas

Der Schlüssel zum Erfolg der Technik liegt in der Zeit, die die Eltern ihren Kindern widmen. Es muss genug Zeit sein, damit sie diese Technik effektiv anwenden und Gelerntes verinnerlichen können. Es ist sehr wichtig, sich mit ihnen hinzusetzen und sie zu führen, während sie das Beruhigungsglas betrachten. Anschließend ist ihnen dabei zu helfen, ihre Emotionen zu beschreiben, denn Kinder wissen oft nicht, welche Emotionen sie empfinden. Sie wissen nicht, warum sie diese Gefühle verspüren, wie sie heißen, warum sie da sind und was ihr Zweck ist. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, ihnen das beizubringen und sie zu auf dem Weg zu einem guten emotionalen Ausdruck zu betreuen.

In Wahrheit haben auch viele Erwachsene Probleme damit, ihre Emotionen zu identifizieren und zum Ausdruck zu bringen. Daher kann diese Technik sowohl für Eltern als auch für Kinder hilfreich sein. Es ist das gegenseitige Lernen, wovon jeder profitieren kann und das sowohl den Kleinen als auch den Großen dabei hilft, ihr emotionales Management zu verbessern.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.