Bewusstes Konsumverhalten: Wie lässt es sich umsetzen?

Die Möglichkeiten, die von uns gewünschten Waren und Dienstleistungen zu erwerben, wachsen ständig weiter. Daher ist es wichtiger denn je, ein bewusster Verbraucher zu sein.
Bewusstes Konsumverhalten: Wie lässt es sich umsetzen?
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 10. April 2023

Heutzutage werden wir von einem übermäßigen und ungefilterten Fluss an Produkten, Dienstleistungen und Informationen bombardiert. Unternehmen, die daran interessiert sind, Produkte zu entwickeln, ohne die wir einfach nicht leben können, stellen intelligente Mitarbeiter ein, die ihre ganze Zeit und Mühe darauf verwenden, uns dazu zu bringen, ihre Produkte zu kaufen. Sie schaffen entweder neue Wünsche oder verstärken die bereits vorhandenen. Mit Hinblick auf das rasende Marketing und die heutige Konsumkultur ist es wichtig, über das bewusste Konsumverhalten zu sprechen.

Lass uns zunächst mit einer Definition zum Thema beginnen. Eine Konsumgesellschaft ist laut dem Cambridge Dictionary „eine Gesellschaft, in der die Menschen häufig neue Waren kaufen, vor allem solche, die sie nicht benötigen, und in der ein hoher Wert darauf gelegt wird, viele Dinge zu besitzen“. Bewusst zu sein, bedeutet laut demselben Wörterbuch, „sich seiner selbst und seiner Umgebung bewusst zu sein“.

Das bewusste Konsumverhalten bezieht sich daher auf den Erwerb von Waren und Dienstleistungen, die die Nachhaltigkeit fördern. Außerdem werden Entscheidungen gefördert, die unsere Verantwortung für die Auswirkungen, die wir auf unsere Umgebung haben, mit einbeziehen. Dazu gehört, dass wir auf uns selbst, andere und die Umwelt Rücksicht nehmen.

Verbraucher, die ein bewusstes Konsumverhalten an den Tag legen, brechen Barrieren

Verbraucher, die ein bewusstes Konsumverhalten an den Tag legen, brechen Barrieren

Bewusstes Konsumverhalten ist eine Bewegung, die dich ermutigt, den Auswirkungen des Konsums auf die Natur und andere Wesen nicht mit Gleichgültigkeit zu begegnen. Darüber hinaus ermutigt es dich, darüber nachzudenken, in was du investierst, was bedeutet, dass jeder ein bewusster Verbraucher sein kann.

Um ein bewusster Verbraucher zu sein, musst du dir deiner Verhaltensweisen, Gedanken und Emotionen bewusster werden. Es ist hilfreich, eine gute Kommunikation mit deinem inneren Selbst zu führen, damit du weißt, welche Entscheidungen du treffen sollst und warum du dies tust. Wenn du das tust, wirst du in der Lage sein, ein Verbraucher zu sein, der bestimmt und selbstbewusst handelt.

Darüber hinaus ist es auch wichtig, die Auswirkungen, die dein Konsum auf die Natur und die Menschen hat, hervorzuheben. Um dies zu erreichen, musst du Mitgefühl und Empathie pflegen; beides sind wunderbare Werkzeuge, die es dir ermöglichen, gesunde Interaktionen mit anderen zu führen.

Ebenso wichtig ist es, die Umwelt im Auge zu behalten und nicht nur die eigenen unmittelbaren Bedürfnisse. Frage dich dazu, was du tun kannst, um der Umwelt zu helfen. Dabei musst du nicht alles auf einmal tun. Das Wichtigste ist es, Alternativen zu wählen, die weniger umweltschädlich sind und besser für das Wohl aller (und allem) sind.

Wie man Informationen verdaut

Ein großer Teil des heutigen Verbrauchs basiert auf informationsbasierten Strategien, um dich zum Kauf oder Erwerb bestimmter Dienstleistungen zu bewegen. Das bewusste Konsumverhalten sieht nicht vor, den Konsum vollständig zu eliminieren. Stattdessen lädt er dazu ein, die Dinge auszuwählen, die du wirklich brauchst, und Produkte und Dienstleistungen zu finden, die für alle gut sind. Folglich müssen wir die Bedeutung von Informationen hervorheben.

Eine Aufgabe des bewussten Verbrauchers besteht darin, herauszufinden, ob er in die Falle der Informationsüberflutung tappt oder ob er tatsächlich die Informationen auswählt, die er braucht, und die für sein Wohlbefinden wichtig sind. Das bedeutet nicht, dass du das digitale Marketing als deinen schlimmsten Feind betrachten solltest, aber es bedeutet, dass du es zu deinem Vorteil nutzen und Grenzen setzen solltest.

Der bewusste Verbraucher ist sich vor allem der Auswirkungen bewusst, die er auf den Rest der Welt hat. Wenn du dich also auf eine Art Konsum einlässt, frage dich: „Brauche ich dieses Produkt?“ und „Welche Auswirkungen hat seine Produktion?“

Du kannst auch helfen, indem du das Bewusstsein für Initiativen schärfst, die Investitionen und den Erwerb von Waren auf positive Weise fördern. Es gibt kleine Dinge, die du tun kannst, aber die du möglicherweise nicht  bemerkst oder über die du nicht informiert bist.

Glauben und Werte

Wie Albert Vinyals i Ros in seiner Doktorarbeit schreibt, wird das Reden über den nachhaltigen Konsum in einer wechselhaften Gesellschaft mit immer mehr Beweisen für die Existenz des Klimawandels als akzeptabel angesehen. Es scheint jedoch einen großen Unterschied zwischen dem, was die Leute sagen und dem, was sie tun, zu geben.

Verschiedene Studien zeigen auf, dass die Umwelt einer der Faktoren ist, die bei der Kaufentscheidung am wenigsten Gewicht haben. Variablen wie Preis oder Ästhetik stehen in der Regel höher auf der Liste.

Wenn du also bewusst konsumieren möchtest, solltest du dich darauf konzentrieren, Werte zu übernehmen, die dir helfen, einen möglichst positiven Einfluss auszuüben. Das fördert das Wohlbefinden der Menschen und des Planeten. Einige der Werte, die dabei helfen, sind:

  • Respekt
  • Authentizität
  • Altruismus
  • Empathie
  • Ethik

Der bewusste Verbraucher weiß also, wie wertvoll es ist, nur das zu haben, was er wirklich braucht. Sie geben auch ethische Ratschläge und verstehen ihre Macht, die sie sowohl beim Empfehlen, als auch beim Kaufen haben. Darüber hinaus kaufen sie Waren und Dienstleistungen von sozial verantwortlichen Unternehmen.

Motivation

Wenn du feststellst, dass eine bestimmte Handlung einen Nutzen hat, verstärkt dies dein Verhalten und es ist wahrscheinlicher, dass du diese Handlung wiederholst. Ein Faktor, der es schwieriger macht, ein bewusster Verbraucher zu sein, ist der, dass Komfort und Mühelosigkeit starke Motivatoren sind. Um ein bewusster Verbraucher zu sein, musst du deine Komfortzone verlassen.

Um aus der Komfortzone herauszukommen, braucht es eine intrinsische Motivation. Mit anderen Worten, um eine positive Wirkung zu erzielen, musst du Befriedigung aus den Dingen ziehen, die du tust. Wenn du das erreichst, nimmst du an diesem transformativen Konsum teil.

Das Konsumverhalten und Verbrauchergewohnheiten

Gewohnheiten sind Verhaltensweisen, die sich wiederholen. Um ein bewusster Verbraucher zu sein, musst du deine Gewohnheiten daher nachhaltiger gestalten. Sie müssen mit deinen Emotionen und deinen Finanzen im Einklang stehen, da du sie ansonsten nicht über einen langen Zeitraum hinweg beibehalten kannst.

Eine Möglichkeit, deine Gewohnheiten zu ändern, besteht darin, dem Komfort keine Prioritäten mehr zu setzen und nicht mehr faul zu sein. Faulheit kann zu Aufschub führen, und du wirst am Ende beobachten, wie die Zeit vergeht, ohne dass sich in deinem Leben wirklich etwas ändert.

Du kannst auch Bücher oder Leitfäden lesen, die dir helfen, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen. Das Buch von Daniel Goleman lädt dich dazu ein, die versteckten Auswirkungen der Dinge, die du kaufst und benutzt, zu erkennen.

Wenn wir den Konsum kollektiv im Auge behalten, können wir gemeinsam unsere Lebensqualität verbessern

Planung hilft dir, ein bewusstes Konsumverhalten umzusetzen

Eine gute Planung ist eine Möglichkeit, ein bewussterer Verbraucher zu sein. Sie hilft, Prioritäten zu setzen und diesen zu folgen. Andererseits sind auch deine Kaufkraft und der Preis wichtige Faktoren. Dazu gehört, dass du versuchst, deine Zukunft nicht zu gefährden.

Du kannst auch einen Investitionsplan erstellen. Denke daran, dass bewusster Konsum nicht nur mit der Umwelt und anderen Menschen zu tun hat, sondern auch mit dir selbst. Stelle dir beispielsweise Fragen wie: „Ist der Kauf dieses Produkts gut für mich?“ oder „Wie schadet oder fördert dieses Produkt meine körperliche, emotionale und soziale Gesundheit?“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder von uns die Möglichkeit hat, ein bewussterer Verbraucher zu sein und anderen zu helfen, dasselbe zu tun. Das ist gut für die Natur, für andere Menschen und für uns selbst. Trage daher deinen Teil zum kollektiven und individuellen Wohlbefinden bei. Indem wir die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Konsums kollektiv im Auge behalten, können wir gemeinsam unsere Lebensqualität verbessern.


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  • Vinyals I Ros, A. El consumidor consiente análisis de los factores psicosociales implicados en el consumo sostenible a partir del estudio de miembros de cooperativas de consumo agro-ecológico. Universitat Autònoma de Barcelona.

  • Goleman, D. (2010). Inteligencia Ecológica. Barcelona: Kairos.


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