Altruismus im Kindesalter stärken: 5 inspirierende Wege

Die Erziehung zum Altruismus bedeutet, eine Zukunft zu schaffen, eine Gesellschaft, die sich lohnt. Erfahre, wie du diese Tugend bereits in der Kindheit fördern kannst.
Altruismus im Kindesalter stärken: 5 inspirierende Wege
Sara González Juárez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez.

Letzte Aktualisierung: 11. März 2024

Es ist unbestreitbar, dass Kinder die zukünftigen Architekten unserer Gesellschaft sind. Daher liegt es in der Verantwortung aller, die an ihrer Erziehung beteiligt sind, Altruismus bereits im Kindesalter zu fördern, um empathische, kooperative Erwachsene mit einem ausgeprägten Sinn für soziale Gerechtigkeit heranzubilden.

Wer kann zu diesem Prozess beitragen? Wir alle können dazu beitragen, als Eltern, Verwandte, Lehrkräfte oder Nachbarn. Tatsächlich ist die Schaffung einer altruistischen Gesellschaft eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du dazu beitragen kannst, dieses Ziel zu erreichen.

Altruismus und prosoziales Verhalten

Ein beträchtlicher Teil unseres Verhaltens ist darauf ausgerichtet, soziale Strukturen aufrechtzuerhalten, von Hierarchien bis hin zur uneigennützigen Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns auf prosoziale Verhaltensweisen, die darauf abzielen, soziale Bindungen zu knüpfen und zu pflegen. Dazu gehört auch der Altruismus, der uns dazu bringt, anderen Gutes zu tun. Er beinhaltet selbstlose Handlungen, bei denen das Wohl anderer im Vordergrund steht, unabhängig davon, ob der Handelnde davon profitiert oder nicht.

Altruismus hat vielfältige interessante Auswirkungen, einige davon sind:

  • Er fördert andere prosoziale Verhaltensweisen innerhalb der Gruppe.
  • Er verbessert die Wahrnehmung der emotionalen Zustände anderer.
  • Außerdem erzeugt Altruismus Empathie und Zufriedenheit.
  • Er wirkt ansteckend und leitet auch andere zu altruistischen und empathischen Handlungen an, wie in einer Studie in Plos One beschrieben.
  • Der Altruismus begünstigt die Schaffung eines kreativen und produktiven Arbeitsumfelds.
  • Zudem kann er körperliche Schmerzen lindern, wie in einem Artikel in der Zeitschrift PNAS betont wird.
  • Er trägt dazu bei, Stress besser zu bewältigen.
  • Bei Kindern fördert Altruismus zudem gesundes Wachstum und eine flexible Denkweise, wie aus einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Psychological Science hervorgeht.

Altruismus im Kindesalter stärken

Die Tatsache, dass Kinder sich nicht selbst versorgen können, bedeutet nicht, dass sie nicht in der Lage sind, sich um andere zu kümmern. Ihre altruistische Einstellung zu stärken, hilft ihnen unter anderem, ihr Selbstkonzept zu entwickeln, ihre Impulsivität zu kontrollieren und ihr Einfühlungsvermögen zu steigern. Hier sind einige Wege, wie du das erreichen kannst:

1. Beteiligung an solidarischen Initiativen

Sammelt Bücher oder Spielzeug für wohltätige Zwecke oder beteiligt euch an Lebensmittelspenden und anderen solidarischen Initiativen. Wenn Kinder in diese Aktivitäten einbezogen werden, können sie aus erster Hand erleben, welche Auswirkungen ihre Handlungen haben. Besonders befriedigend ist es für sie, wenn sie Mitschülern oder anderen Kindern aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis direkt helfen können.

Freiwilligenarbeit ist eine Möglichkeit, Altruismus bei Kindern zu fördern. Adäquate solidarische Initiativen begünstigen nicht nur das Teilen von qualitativ hochwertiger Zeit, sondern beziehen das Kind auch in ein Umfeld ein, in dem Altruismus die Norm ist.

2. Aufgaben, die Verantwortung erfordern

Schenke dem Kind eine Pflanze und zeige ihm, wie es sich am besten darum kümmert. Besonders große Verantwortung erfordert ein Tier, deshalb ist dieser Schritt gut zu überlegen. Die Betreuung eines Haustiers benötigt Zeit, Geld und Engagement. Die Eltern sollten deshalb sicherstellen, dass diese Voraussetzungen gesichert sind und ihre Kinder bereit sind, die Verantwortung für ein Haustier zu übernehmen, bevor sie eines anschaffen.

3. Vorbildliches Verhalten

Du kannst nicht von einem Kind verlangen, etwas zu praktizieren, was du selbst nicht vorlebst. Die Förderung von Altruismus in der Kindheit bietet eine großartige Gelegenheit, diese Verhaltensweisen gemeinsam zu entwickeln und gemeinsam zu wachsen. Die Kindheit ist ein entscheidender Moment in der persönlichen Entwicklung, und das Vorleben ist der effektivste Weg, diese Art von Verhalten zu kultivieren.

4. Freundlichkeit und Gegenseitigkeit

Auch wenn du keine Gegenleistung für deine altruistischen Handlungen erwartest, ist es dennoch wichtig, Gegenseitigkeit zu fördern. Tatsächlich kann der umgekehrte Ansatz genauso effektiv sein: Kleine Akte der Gegenseitigkeit können bereits bei ein- und zweijährigen Kindern altruistisches Verhalten auslösen (Cortes & Dwec, 2014). Zögere daher nie, ein freundliches und altruistisches Umfeld in deinem Zuhause, Klassenzimmer oder jedem anderen Kontext zu schaffen. Damit pflanzt du einen Samen, der schnell wächst und feste Wurzeln schlägt.

5. Verantwortungsvoller Konsum

Ein wichtiger Teil der Kindererziehung besteht darin, ihnen beizubringen, woher die Dinge kommen, die sie konsumieren – sei es in der physischen oder digitalen Welt -, damit sie lernen, auch in diesem Bereich Verantwortung auszuüben.

Wenn es dir möglich ist, in Fair-Trade-Läden einzukaufen, kannst du deinen Kindern erklären, woher ihre Lebensmittel kommen und wie Kinder in anderen Ländern aufwachsen. 

In Bezug auf die digitale Welt ist es äußerst wichtig, sorgfältig auszuwählen, welche Inhalte du deinem Kind präsentierst. Ohne bestimmte Lebensaspekte zu zensieren, versuche Filme, Videos, Bücher und andere Medien auszuwählen, die wertvolle Lektionen über Altruismus vermitteln.

Altruismus und Durchsetzungsvermögen

Altruistisch zu sein, gestaltet sich in einer individualistischen Welt voller Ungerechtigkeiten nicht einfach. Oft wird Freundlichkeit mit Schwäche verwechselt, und es mangelt nicht an Menschen, die die guten Absichten anderer ausnutzen. Dieses Phänomen durchzieht alle Lebensphasen.

Daher möchten wir diesen Abschnitt mit einer Empfehlung abschließen: Es ist ebenso wichtig, Kindern beizubringen, mit Empathie umzugehen. Sie müssen lernen, ihre Emotionen zu verstehen, Durchsetzungsvermögen zu zeigen und Grenzen zu setzen. 


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