7 Strategien von Menschen, die eine Depression überwunden haben
Menschen, die eine Depression überwunden haben, wissen, dass der Körper manchmal nicht gut mit der Seele auskommt. Darüber hinaus sind sie sich darüber im Klaren, dass sie vielleicht Rückfälle erleiden werden. Dieser düstere Schatten verfolgt sie stets. Diesem dunklen Tunnel entkommen zu sein, stattet sie aber auch mit neuen Fähigkeiten aus, die sie täglich anwenden. Eine positive Sichtweise, die Resilienz und die richtige Einstellung sind ihre verlässlichsten Rettungsringe.
Manche sehen eine Depression als die Grippe unter den mentalen Störungen an. Immer mehr Menschen erkranken an einer Depression. Sie ist wie ein Virus, das immer resistenter wird, Verwüstungen anrichtet und oft im Stillen und isoliert von der Außenwelt ertragen wird. Angaben zufolge gehen weniger als 40 % der Betroffenen den Schritt, sich professionelle Hilfe zu suchen. Vor allen Dingen fällt es Männern schwer, sich Hilfe von Experten zu holen.
„Deine Emotionen sollten nicht paralysierend sein. Sie sollten dich nicht attackieren, dich nicht daran hindern, all das zu sein, was du sein kannst.“
Wayne W. Dyer
Doch abgesehen von Daten und der Tatsache, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die Depression als eine Epidemie bezeichnet, gibt es einen Faktor, der weniger häufig thematisiert wird. Wir sprechen von Rückfällen. Studien zeigen uns, dass 50 % aller Patienten nach ihrer Heilung einen Rückfall erleiden. Das bedeutet, dass das Risiko eines Rückfalls nicht zu verachten ist. Daher ist es wichtig, dass Ärzte in Zusammenarbeit mit ihren Patienten einen Präventionsplan erstellen.
Dieser Plan sollte schlichtweg zu einem gesünderen Lebensstil auf physischer und emotionaler Ebene führen. Dabei geht es darum, im Alltag eine Reihe von Strategien, Ansätzen und Werkzeugen anzuwenden, mit denen wir die Auswirkungen von Stressfaktoren mindern und eine angemessene mentale Einstellung erzeugen können.
Auf welche Strategien greifen Menschen, die eine Depression überwunden haben, für gewöhnlich zurück?
Menschen, die eine Depression überwunden haben, sind nicht aus einem besonderen Holz geschnitzt. Sie sind keine Superfrauen oder Supermänner. Sie sind Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Jugendliche und sogar Kinder, die sich haben helfen lassen, die aus dem Prozess gelernt haben und das Leben nun auf eine andere Weise angehen.
Diese Lektion sollte nicht ins Leere fallen. Sie haben ebenfalls verstanden, dass es sich bei der Depression um eine chronische Erkrankung handelt. Als solche muss man intelligent mit ihr umgehen, ihr Beachtung schenken und mit ihr umgehen lernen, sowohl was Gefühle als auch Gedanken anbelangt. Das bedeutet auch, zu lernen, mit diesem Schatten zu leben, aber nicht zuzulassen, dass dieser die Person zu irgendeiner Zeit definiert.
Nachfolgend möchten wir uns ansehen, welche Strategien Menschen anwenden, die eine Depression überwunden haben.
1. Sie kämpfen gegen Apathie mithilfe neuer Interessen an
Traurigkeit, der Verlust von Interessen und Teilnahmslosigkeit – diese Dimensionen bilden bei den meisten Depressionen das „dunkle Dreieck“. Wenn sich die Betroffenen von diesen drei Faktoren leiten lassen, geraten sie in einen Teufelskreis. Die Betroffenen fühlen sich dann noch niedergeschlagener und haben das Gefühl, der Depression wieder einmal den Schlüssel für die Tür zu ihrem Leben in die Hand gegeben zu haben.
Deswegen verfügen Menschen, die diesen Weg bereits gegangen und einen Ausweg aus dieser Lage gefunden haben, nun über ein paar Strategien und Werkzeuge, die höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nützlich für sie sind. Wenn sich Teilnahmslosigkeit breitmacht, wenn die Niedergeschlagenheit Verstand und Körper ausschaltet, müssen sie reagieren – und das wissen sie.
- Sie begeben sich auf die Suche nach neuen Interessen: Sie melden sich beispielsweise bei Kursen an und binden somit neue Aktivitäten in ihre Routine ein.
- Sie verändern ihre alltäglichen Gewohnheiten, um neue Anreize zu schaffen.
- Sie verbringen ihre Zeit mit positiv eingestellten Menschen und guten Freunden.
2. Sie können Auslöser erkennen und sagen nein zu wiederkehrenden Gedanken
Wiederkehrende negative Gedanken sind das Fundament einer Depression. Die Rede ist von diesen Augenblicken, in denen die Betroffenen ständig über ihre Fehler grübeln, sich Gedanken um zukünftige Ereignisse machen, Katastrophengedanken haben und somit strahlende Tage durch düstere Wolken verdunkeln. Das ist keinesfalls hilfreich.
Menschen, die eine Depression überwunden haben, wissen, dass eine kognitive Verhaltenstherapie in diesen Fällen sehr hilfreich ist. Man muss die Sichtweise ändern, den Teufelskreis aus negativen Gedanken durchbrechen und einen Ausweg aus wiederkehrenden negativen Denkmustern und Verhaltensweisen finden.
3. Sie stehen mit einem Ziel für den Tag auf
Ohne ein Ziel aufzustehen, ist ein Synonym für einen verlorenen Tag. An jedem Morgen die Augen zu öffnen, ohne irgendeine Motivation zu haben, bedeutet, den Tag mit einem lustlosen Herzen und einem Verstand auf Stand-by zu beginnen.
Wenn Menschen mit einer Depression Rückfälle vermeiden wollen, müssen sie sich konkrete Ziele setzen. Manchmal können das so einfache Dinge sein, wie den Nachmittag für sich zu haben, ein Buch zu kaufen, eine Reise zu buchen oder sich mit jemandem zu treffen.
4. Sie haben gelernt, nein zu sagen
Betroffene müssen in ihrem engen Umfeld Filter anwenden. Das ist wichtig für die Gesundheit. Wer zulässt, dass das Leben einfach passiert und zu allem ja sagt, bricht irgendwann zusammen. Einer der Hauptgründe für eine Depression ist eben jener Gedanke, dass man mit allem fertig werde. Zu glauben, alles zu schaffen, sei ein Synonym für Reife, ist zweifellos ein weiterer Fehler, der das innere Gleichgewicht von Patienten vollkommen ins Wanken geraten lässt.
Menschen, die eine Depression überwunden haben, verstehen, dass sie in ihrem Alltag Grenzen ziehen müssen. Nein zu sagen, wenn sie es so fühlen, und ja, wenn ihnen danach ist, ist eine Übung für das eigene Wohlbefinden.
5. Sie treiben jeden Tag etwas Sport
Ein Körper, der in Bewegung ist, befreit sich von der Traurigkeit. Wer Sport macht, spazieren geht, tanzt, schwimmt, Trampolin springt oder seine Muskeln anderweitig arbeiten lässt, schenkt sich selbst eine Dosis Endorphine, kurbelt den Kreislauf an und versorgt sein Gehirn mit einer Extraportion Sauerstoff. All das führt zu einem höheren Serotoninspiegel. Und genau dieses Hormon schützt den Menschen vor der Traurigkeit.
6. Sie sagen ja zu einer gesunden Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist kein Gegenmittel für eine depressive Störung, aber kann aus verschiedenen Gründen einer Depression vorbeugen: Die Betroffenen interessieren sich für etwas, machen sich Gedanken darüber, gesunde Lebensmittel einzukaufen und probiere neue Rezepte aus.
Außerdem werden jene ausgeglichenen Essgewohnheiten in den Lebensstil integriert, durch die die Patienten viel Tryptophan, Magnesium sowie Antioxidantien und viele Vitamine zu sich nehmen.
7. Mindfulness-Übungen zur Vermeidung von Rückfällen
Eine bewährte Methode zur Verhinderung von Rückfällen bei Depressionen sind Achtsamkeitsübungen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Studien, die die Vorteile von Mindfulness-Übungen als eine psychologische Strategie zur Verringerung der Auswirkungen von Stress und Angst in unserem Alltag stützen.
- Diese Meditationstechnik hilft uns, unsere Emotionen besser wahrzunehmen.
- Wir durchschlagen den Kreis der immer wiederkehrenden Gedanken.
- Körperliche Beschwerden im Zusammenhang mit Stress werden gemindert.
- Sie ermöglicht, über unmittelbare Erfahrungen nachzudenken, um bessere Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen.
- Durch Achtsamkeitsübungen kann man andere Möglichkeiten wahrnehmen, die Kreativität und Intuition wecken sowie sich selbst als Menschen entdecken.
Zusammengefasst sollten wir vor allem einen Punkt hervorheben: Jeder muss seine ganz eigene Strategie entwickeln und seiner inneren Stimme folgen. Wir müssen unseren eigenen Motor und jene Werkzeuge ausfindig machen, die uns am besten helfen, um nicht länger apathisch und niedergeschlagen zu sein sowie uns von diesem seelischen Unbehagen befreien, das dieser Dämon namens Depression mit sich bringt.