6 Fakten über Essstörungen

Was macht uns anfällig für Essstörungen und was können wir als Gesellschaft tun, dies zu verhindern?
6 Fakten über Essstörungen

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 07. Mai 2022

Mehr als 70 Millionen Menschen leiden an Essstörungen, wobei mehr Frauen als Männer und besonders Jugendliche davon betroffen sind. Diese Zahlen sind erschreckend, deshalb ist es wichtig, ausreichend über Essstörungen informiert zu sein.

Essgestörte Menschen werden noch immer vielfach stigmatisiert und von der Gesellschaft verurteilt. Missverständnisse und falsche Mythen machen die Situation für Betroffene noch schlimmer. Wir sprechen deshalb heute über verschiedene Fakten, die helfen, diese Störungen besser zu verstehen.

6 Fakten über Essstörungen

Wir sprechen von ernsten psychischen Störungen, die durch schwere Veränderungen des Essverhaltens gekennzeichnet sind. Das gestörte Essverhalten äußert sich unter anderem durch ständige Sorgen um das Gewicht, unkontrollierte Essanfälle, Nahrungsverweigerung oder ein verzerrtes Körperbild. Sie können schwere körperliche Krankheiten zur Folge haben und in extremen Fällen tödlich enden.

Frau mit Anorexie muss sich über Essstörungen informieren
Neben Angst und chronischem Stress sind Essstörungen in der modernen Gesellschaft weitverbreitet.

1. Essstörungen entstehen nicht von einem Tag auf den anderen

Es handelt sich um Störungen, bei denen verschiedenste Faktoren eine Rolle spielen: Genetische, soziale, psychologische, familiäre oder persönliche Aspekte beeinflussen diese Krankheit. Normalerweise ist der Auslöser die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild.

2. Es gibt nicht nur Magersucht und Bulimie

Obwohl dies die bekanntesten Essstörungen sind, gibt es auch viele andere, die Aufmerksamkeit erfordern. Einige Beispiele:

3. Das Alter verschiebt sich

Bis vor ein paar Jahren waren meistens Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren von Essstörungen betroffen. Es gibt inzwischen jedoch immer mehr Kinder zwischen 9 und 10 Jahren, die erkranken. Auch Erwachsene, vor allem Frauen ab 40, leiden vermehrt an gestörtem Essverhalten, doch dies ist noch immer ein Tabu. Jeder Mensch kann Essstörungen entwickeln, ganz unabhängig von Alter und Geschlecht.

4. Man kann über Essstörungen hinwegkommen

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Essstörungen ein ganzes Leben lang vorhanden sind. Mit angemessenen Maßnahmen und der Unterstützung der Angehörigen erholen sich etwa 50 bis 60 % der Fälle. 20 bis 30 % erholen sich teilweise und 10 bis 20 % der Krankheitsfälle verlaufen chronisch.

5. Essstörungen verursachen psychologische und physische Probleme

Äußerlich sind Essstörungen in vielen Fällen an starkem Untergewicht zu erkennen. Die Konsequenzen sind weitreichend und umfassen nicht nur körperliche, sondern auch psychologische Probleme:

  • Psychologisch: Depressionen, Suchtprobleme, generalisierte Angstzustände, die das tägliche Leben beeinträchtigen und das Krankheitsbild verschlimmern.
  • Körperlich: Krankheiten, die aus der Essstörung resultieren, unter anderem Hiatushernie, Zahnprobleme, Unterernährung, Diabetes, Ösophagusobstruktion oder Bluthochdruck.
Frau denkt über Essstörungen nach
Essstörungen können sowohl zu körperlichen als auch zu psychischen Erkrankungen führen.

6. Die Diagnose ist nicht einfach

Da Essstörungen oft mit anderen Störungen einhergehen, ist es schwierig festzustellen, ob sie die Ursache oder das Symptom sind. Eine Depression kann Anorexia nervosa verursachen, aber diese kann auch der Auslöser für eine Depression sein. Eine gute Diagnose ist grundlegend, um die tatsächlichen Ursachen zu bekämpfen. 

Die Symptome sind nicht immer eindeutig, so muss eine restriktive Ernährung oder der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel nicht unbedingt krankhaft sein, kann in bestimmten Fällen jedoch auf eine Störung hinweisen. 

Die entscheidende Rolle der Gesellschaft und der Technologien

Nur aus einer genetischen oder medizinischen Perspektive über Essstörungen zu sprechen, oder sie nur im Rahmen der klinischen Psychologie zu betrachten, ist zu reduktionistisch. Der soziale Kontext, der heutzutage auch digital geteilt wird, spielt eine wichtige Rolle beim Auftreten von Essstörungen. Betroffene benötigen deshalb nicht nur professionelle Hilfe, sondern auch Verständnis und Unterstützung durch ihr Umfeld, um zu verhindern, dass die Störung chronisch wird.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Pestaña, J. L. M. (2010). Moral corporal, trastornos alimentarios y clase social (No. 271). CIS.
  • Durán, M. V. C. (2005). Factores socioculturales en los TCA. No sólo moda, medios de comunicación y publicidad. Trastornos de la conducta alimentaria, (2), 120-141.
  • Ángel, L. A., Martínez, L. M., & Gómez, M. T. (2008). Prevalencia de trastornos del comportamiento alimentario (TCA) en estudiantes de bachillerato. Revista de la Facultad de Medicina56(3), 193-210.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.