5 Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten

Es gibt Begriffe, die wir aus Respekt vor anderen und vor uns selbst am besten vermeiden.
5 Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 07. Dezember 2023

Manche Ausdrücke vermitteln nichts als Hass. Sie sind Worte oder Redewendungen, die fast immer in Momenten der Wut angebracht werden, mit der Intention, etwas zu zerstören. Am schlimmsten ist, dass manche Menschen sie sehr oft verwenden. Sie verletzen und vernichten anderen. Sie hinterlassen bei ihnen Narben. Und die Person, die auf Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten, zurückgreift, ist fast immer eine Person mit einem falschen Gefühl der Autorität.

Egal, wie groß die Unterschiede zwischen dir und einem deiner Mitmenschen sind – es gibt Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten. Warum nicht? Sie sind gewaltsame Botschaften. Wir sprechen hier nicht über Aggressivität, die aus gesunden Widersprüchen und der Diskussion von Unterschieden entspringt. Nein, worüber wir sprechen, sind Aussagen, die labeln, abwerten und entwürdigen.

„Es ist möglich, in einem dreistündigen Kampf etwas zu erreichen. Doch es ist gewiss, dass man das gleiche Ziel auch mit drei Worten voller Zuneigung erreichen hätte können.“

Konfuzius

Für jeden, der diese Ausdrücke nutzt, ist es ratsam, über das nachzudenken, was ihn zu ihrem Gebrauch motiviert. Hinter ihnen steckt mehr als nur Wut. Es ist sicher, dass wir uns erleichtert fühlen werden, sobald wir diese Worte aus unserem Vokabular streichen.

Hier stellen wir dir fünf Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten, vor.

“Idiot!”

Es wäre gut, wenn wir damit aufhören würden, andere Menschen als „Idioten“,  als „blöd“  oder „lahm“  zu bezeichnen. Ebensowenig sollten wir keines der zahlreichen Synonyme dieser Worte benutzen. Es sind kränkende Bezeichnungen, vor allem wenn wir sie außerhalb eines entspannten Kontextes gebrauchen und sie in einem wütendem oder abwertendem Ton aussprechen.

Mann mit viel Gepäck

Sie sind ein Angriff, den wir gegen das Innere eines Menschen richten. Dieser schränkt deren Leistungsfähigkeit ein, macht sie vielleicht tatsächlich unfähig. In diesem Sinne gehen diese Aussagen weit über die Grenzen der Kritik hinaus. Wir sollten diese Aussagen niemals jemandem gegenüber äußern, weil sie niemand verdient.

“Du bist ein Versager”

Dieser ist leider einer der meistverwendeten Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten. Eine weniger engstirnige Perspektive wird uns dabei helfen, zu erkennen, dass dieser Ausdruck kaum einen Sinn ergibt. Zeiten des Erfolges wechseln sich mit Zeiten des Verlustes ab. Wir alle entwickeln uns weiter und manchmal fallen wir auch. Niemand ist immer der Verlierer, so wie niemand durchgängig erfolgreich ist. Doch anderen gegenüber diese Ausdrücke zu äußern, verfolgt eine bestimmte Absicht: sie abzustempeln, um ihren persönlichen und sozialen Wert zu schmälern.

“Du bist nutzlos”

Dieser Ausdruck wird wirklich gewaltsam, wenn er von jemandem gebraucht wird, der sich in einer Machtposition befindet. Dazu zählen Mütter und Väter, Chefs, Politiker usw. Denn aufgrund ihrer Position wohnt ihren Aussagen eine besondere Zerstörungskraft inne. Deshalb ist es immer bedauernswert, wenn sich Menschen derart über andere Menschen zu äußern.

Mann schützt sich vor Fröschen

Jemanden als „nutzlos“  zu beschreiben bedeutet, dass man all seine Handlungen anzweifelt. Es ist eine absolute Einschätzung. Sie versucht, etwas Allgemeingültiges zu konstatieren. Sie soll jene Person zerstören, gegen die sie sich richtet. Es gibt keine konstruktive Art und Weise, diesen Ausdruck einer anderen Person gegenüber zu äußern.

“Du kannst es nicht”

Dies ist ein weiterer dieser Ausdrücke, die wir nicht nutzen sollten. Ein Ausdruck, der nicht nur äußerst beleidigend, sondern auch vollkommen unwahr ist. Wer hat schon eine Kristallkugel, um vorherzusagen, dass jemand etwas nicht erreichen wird? Die Geschichte ist voller Anekdoten von Menschen, denen gesagt wurde, sie könnten es nicht, und die dann das Gegenteil bewiesen haben. Was wir nicht wissen, ist, wie viele potenziell erfolgreiche Versuche durch solche Worte vereitelt wurden.

Menschen verändern sich. Unser Leben ist dynamisch. Was man heute nicht tun kann, wird morgen vielleicht sehr einfach zu erledigen sein. Und es hat niemand das Recht, jemand anderem zu sagen, dass dies niemals der Fall sein wird.

“Schräger Typ”  und “komischer Vogel”

Diese Ausdrücke sind nicht einmal eine direkte Kränkung, weshalb sich mancher Leser nun vielleicht wundert, warum sie auf unserer Liste stehen. Diese Ausdrücke nagen an der Würde der anderen Person, werden abwertend verwendet. Doch worauf basiert diese Abwertung? Jemand soll „schräg“  oder „komisch“  sein, doch womit wird die Person verglichen? Welcher ist der Rahmen, den wir nutzen, um jemanden als unnormal zu bezeichnen? Was ist im so schlecht daran, „schräg“  zu sein? Worin liegt das Problem?

Dabei ist Schrägheit genau genommen ein Vorteil: Ist das Seltene nicht wertvoller als das Alltägliche? Das Problem liegt also nicht darin, anders zu sein. Menschen nutzen diese Worte, um andere zu bewerten und auszugrenzen. Um anderen das Gefühl zu geben, sich außerhalb der Norm zu befinden, oder außerhalb von dem, was als akzeptabel gilt.

Frau in einem mittelalterlichem Kostüm mit Regenschirmen und Grammophon

Wenn du jemand bist, der unkontrollierbare Wutausbrüche erleidet, musst du herausfinden, was in dir passiert. Denke daran, dass Worte, die einmal ausgesprochen wurden, nicht zurückgenommen werden können. Und die Reparatur des Schadens, den man im Sog hinterlassen hat, könnte zu einer langwierigen oder gar unmöglichen Aufgabe werden. Zerstörende Ausdrücke können zu gravierenderen Konflikten führen, die noch schwerer zu lösen sind als die initiale Meinungsverschiedenheit. Sei dir der Macht deiner Worte deshalb stets bewusst.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.