18 erstaunliche und faszinierende Traditionen aus aller Welt

Traditionen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie prägen unsere Identität und geben uns als Gemeinschaft Halt und Struktur. Viele Bräuche, die in fremden Kulturen gepflegt werden, sind für uns erstaunlich, faszinierend oder auch skurril. Lerne einige davon kennen.
18 erstaunliche und faszinierende Traditionen aus aller Welt

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 05. Dezember 2023

Traditionen, Bräuche und Rituale sind faszinierende Fenster in die kulturelle Vielfalt unserer Welt. Sie machen jeden Ort einzigartig und bewahren und bereichern das kulturelle Erbe der Menschheit. Manche dieser Gepflogenheiten sind exzentrisch oder skurril. Entdecke anschließend einige erstaunliche und kuriose Traditionen, die du direkte erleben kannst, wenn du die Orte bereist, über die wir nachfolgend berichten.

Kuriose Traditionen: Begrüßungsrituale

Begrüßungsrituale stärken soziale Bindungen, drücken Respekt und Höflichkeit aus und prägen unsere kulturelle Identität. Sie spiegeln oft historische Werte, Bräuche und Normen wider und dienen der Weitergabe dieser kulturellen Werte von Generation zu Generation. Gleichzeitig können sie soziale Hierarchien oder Strukturen betonen. Wir sprechen also nicht nur über formale Gesten, sondern über kulturelle Identität, soziale Normen und zwischenmenschliche Beziehungen.

In einigen Regionen der Welt begegnen wir faszinierenden Begrüßungsritualen, die von traditionellen Tänzen bis zu symbolischen Gesten reichen. Manche dieser Bräuche sind so erstaunlich, dass sie uns neue Einblicke in die kreative Art und Weise geben, wie Menschen ihre Verbundenheit und Gastfreundschaft ausdrücken.

1. Neuseeland

Beim “Hongi” drücken zwei Maori ihre gegenseitige Anerkennung und Verbindung aus, indem sie ihre Stirn und Nase aneinanderlegen und dabei einatmen, um symbolisch den Atem des Lebens zu teilen. Dieser Gruß drückt Respekt und Verbundenheit. Er ist in der Maori-Kultur von spiritueller Bedeutung.

 2. Tibet

Das traditionelle tibetanische Begrüßungsritual besteht darin, die Stirn aneinanderzulegen und die Zunge herauszustrecken. Dieser Gruß geht auf das 9. Jahrhundert zurück, als König Lang Darma das Land beherrschte, dessen Zunge der Überlieferung nach dunkel war. Er befahl allen, ihre Zunge zu zeigen, um zu prüfen, ob sie Texte rezitierten oder heimlich Mantras murmelten. Damit wollte er die buddhistische Praxis unterdrücken. Da Tibetaner an die Reinkarnation glauben, wollten sie mit dem Zeigen der Zunge verdeutlichen, nicht der wiedergeborene böse König zu sein.

Heute ist der tibetanische Zungengruß ein Zeichen für Respekt, Wertschätzung und Freundlichkeit. Er kommt insbesondere bei religiösen Zeremonien und Begegnungen mit älteren Menschen und spirituellen Lehrern zum Einsatz.

3. Tuvalu

Auf der kleinen pazifischen Insel, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland, nennt sich das traditionelle Begrüßungsritual “Fakatalofa”. Die Personen, die sich begrüßen, drücken ähnlich wie in Neuseeland die Nasenspitzen aneinander und atmen gemeinsam die Lebensenergie ein. Sie drücken damit Verbundenheit und Gastfreundschaft aus.

4. Thailand

“Sawaddee” nennt sich das thailändische Begrüßungs- und Verabschiedungsritual, das je nach Kontext unterschiedlich interpretiert werden kann. Thailänder falten dabei dei Hände vor der Brust zusammen und verbeugen sich leicht, um Respekt und Freundlichkeit auszudrücken. Je näher die Hände beim Gesicht sind, desto mehr Respekt drückt dieser Gruß aus. Der Ausdruck “Sawaddee krab” wird von Männdern und “Sawaddee ka” von Frauen verwendet.

5. Indien

“Añjali mudrā” ist eine traditionelle Grußgeste aus Indien, die als Zeichen von Respekt, Hingabe und Verehrung verwendet wird. Sie wird durch das Zusammenlegen der Handflächen vor der Brust in einer Gebetsposition ausgeführt und von dem Wort “Namasté” begleitet.

6. Malaysia

Die Traditionen in Malaysia sind sehr vielfältig und hängen vom kulturellen Hintergrund und der Ethnie ab. Zu den traditionellen Grußformen zählt der “Salam”, der Respekt und Höflichkeit ausdrückt. Die Personen beugen sich leicht nach vorn und machen eine Handbewegung, bei der die Handflächen zusammengelegt und leicht angehoben werden.

7. Philippinen

Der traditionelle philippinische Gruß “Mano Po” gilt als Zeichen von Respekt und Ehrerbietung gegenüber älteren Menschen oder Respektpersonen. Dabei wird die Hand der anderen Person sanft an die eigene Stirn gelegt oder an das eigene Gesicht herangeführt. Diese respektvolle Geste wird unter anderem bei familiären Zusammenkünften, Feierlichkeiten oder auch als alltäglicher Gruß verwendet.

Kuriose Traditionen: Hochzeiten

Wenn wir über Traditionen sprechen, spielen Hochzeiten eine zentrale Rolle. Bei dieser Vereinigung zweier Menschen wird die Familienbildung gestärkt, wobei kulturelle und religiöse Wurzeln und Überzeugungen prägend sind.

8. Schottland

“Blackening” ist eine skurrile Tradition, die in bestimmten Regionen Schottlands im Vorfeld einer Hochzeit durchgeführt wird. Dabei wird der oder die zukünftige Braut oder Bräutigam von Freunden und Familienmitgliedern überrascht und mit einer Mischung aus Sirup, Mehl, Ruß, Essenresten und anderen unangenehmen Substanzen übergossen. Anschließend wird die Person oft an eine Laterne oder ein altes Fahrzeug gebunden und in der Öffentlichkeit herumgeführt, während sie singt oder feiert.

Das Paar soll so auf humorvolle Weise auf die Herausforderungen der Ehe vorbereitet werden. Gleichzeitig geht es darum, die Gemeinschaft zu stärken, indem sie sich an den Hochzeitsvorbereitungen beteiligt.

9. Großbritannien

Auch in Großbritannien können wir kuriose Traditionen beobachten: Manche Brautpaare frieren die oberste Etage der Hochzeitstorte ein und essen sie erst am ersten Hochzeitstag, was ihnen Glück bringen soll. Traditionell handelt es sich um einen in Alkohol getränkten Obstkuchen mit Marzipan und Zuckerguss.

10. Indien

Während einer indischen Hochzeit stiehlt der Bruder oder ein anderer männlicher Verwandter der Braut den Schuh des Bräutigams. Um ihn zurückzubekommen, muss dieser eine Geldsumme zahlen. Es handelt sich um ein Spiel, das auf der Hochzeitsfeier für zusätzliche Unterhaltung sorgen soll.

Kuriose Traditionen: Bestattungsbräuche

Bestattungsrituale sind in den meisten Kulturen tief verwurzelt. Sie dienen der Ehrung der verstorbenen Person und spenden den Hinterbliebenen gleichzeitig Trost und Unterstützung.

11. Philippinen

Einige philippinische Völker mumifizieren die Körper von Verstorbenen. Sie werden einbalsamiert und aufrecht in einem stehenden Sarg aufbewahrt, damit sie weiterhin am Gemeinschaftsleben teilhaben können.

12. Madagaskar

Famadihana, das Totenfest in Madagaskar, soll den Tod wieder umkehren. Zu diesem Zweck werden die Überreste der Verstorbenen aus ihren Gräbern genommen, um sie zu umarmen, zu reinigen und neu einzukleiden, bevor sie wieder bestattet werden.

13. Ghana

In einigen Regionen Ghanas werden kunstvoll gestaltete, lebensgroße Totenmasken auf den Gräbern platziert. Diese Masken repräsentieren den Geist des Verstorbenen und werden regelmäßig gepflegt.

14. Tibet

Die Himmelsbestattung zählt zu den tibetanischen Traditionen. Der Körper des Verstorbenen wird auf einem hohen Berg platziert oder den Geiern überlassen, was die Rückkehr in den Kreislauf des Lebens symbolisieren soll.

Kuriose Traditionen: Gesten und Gebärden

Auch die Gesten und Gebärden sind in verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich. Wir haben einige kuriose Gepflogenheiten zusammengestellt.

15. Daumenzeigen

In vielen westlichen Kulturen wird “Daumen hoch” als Zustimmung oder Lob betrachtet. Das ist jedoch nicht überall der Fall. In Ländern wie Malaysia und Indonesien handelt es sich um eine Beleidigung. Allerdings ist es dort höflicher, mit dem Daumen statt mit dem Zeigefinger auf Dinge zu zeigen. In verschiedenen arabischen Ländern ist das Daumenzeigen mit dem Zeigen des Mittelfingers in westlichen Kulturen zu vergleichen.

16. Auf Tiere oder Menschen zeigen

In einigen afrikanischen Kulturen wird das direkte Zeigen auf Menschen oder Tiere mit dem Finger als respektlos oder unhöflich betrachtet. Stattdessen erwarten sich diese Kulturen, dass man mit einer subtilen Geste oder dem Kind auf Menschen und Tiere zeigt, um Respekt auszudrücken.

17. Linke Hand zum Essen

In einigen Kulturen wird die linke Hand als unrein oder unpassend für bestimmte Aktivitäten angesehen. So ist es beispielsweise nicht angebracht, in Sri Lanka, Indien oder einigen afrikanischen Ländern mit der linken Hand zu essen.

18. Schlürfen beim Essen

In manchen Kulturen ist das Schlürfen beim Essen bestimmter Gerichte nicht nur erlaubt, sondern erwünscht, da es als Zeichen von Genuss interpretiert wird. So zum Beispiel beim Essen von Ramen oder Nudelsuppen in Japan.

Merkwürdige gesellschaftliche Traditionen: Ein breites Erbe, das es zu kennen gilt

Traditionen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie prägen unsere Identität und geben uns als Gemeinschaft Halt und Struktur. Sie geben uns Anlass zum Feiern, sei es durch religiöse Feste, kulturelle Veranstaltungen oder Familienrituale, und schaffen gemeinsame Erinnerungen an besondere Momente.


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