Wie Wassermangel die Stimmung beeinträchtigt
Wasser ist weit mehr als nur ein Durstlöscher – es ist ein entscheidender Faktor für dein körperliches und emotionales Wohlbefinden. Schon ein leichter Wassermangel kann deine Stimmung beeinflussen, zu Stress führen oder es dir schwerer machen, dich zu konzentrieren.
Dein Gehirn, das zu rund 75 % aus Wasser besteht, benötigt eine ausreichende Hydration, um optimal zu funktionieren. Wenn du deinen Wasserhaushalt im Gleichgewicht hältst, unterstützt du nicht nur deine körperliche Gesundheit, sondern stärkst auch deine emotionale Balance und Widerstandsfähigkeit.
Wir erklären dir, wie Wassermangel dein emotionales Wohlbefinden und deine geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
“Das Prinzip aller Dinge ist Wasser, aus Wasser ist alles und ins Wasser, kehrt alles zurück.”Thales von Milet
Wassermangel, Stimmung und Depression
Forschungen des Human Performance Laboratory der Universität Connecticut belegen, dass selbst eine leichte Dehydrierung die Stimmung, die kognitive Leistungsfähigkeit und das Energieniveau negativ beeinflusst.
Sobald das Durstgefühl auftritt, sind wir bereits dehydriert, was sich auf unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Bei Wassermangel verschlechtern sich kognitive Funktionen wie Konzentration, Reaktionszeit, Gedächtnis und logisches Denken.
Frauen, die an der zitierten Studie teilnahmen, verzeichneten bereits bei leichter Dehydrierung Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Auch Männer berichteten über Schwierigkeiten bei geistigen Aufgaben, Müdigkeit, Angst und Anspannung. Allerdings war die Beeinträchtigung der Stimmung bei Frauen deutlich stärker ausgeprägt.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass bereits leichter Wassermangel das Wohlbefinden, die Motivation und die Stimmung negativ beeinflussen kann.
Eine im World Journal of Psychiatry veröffentlichte Studie zeigt außerdem, dass eine ausreichende Wasserversorgung das Risiko für Depressionen und Angstzustände bei Erwachsenen deutlich senken kann.
Biologische Mechanismen
Warum Wasser nicht nur für unser körperliches, sondern auch für unser emotionales und kognitives Wohlbefinden so wichtig ist, kann durch folgende biologische Mechanismen erklärt werden:
- Wasser transportiert Nährstoffe und Sauerstoff: Wasser ist ein entscheidender Bestandteil des Blutes, das Nährstoffe, Sauerstoff und andere lebenswichtige Substanzen zu allen Körperzellen, einschließlich der Gehirnzellen, transportiert. Ohne ausreichend Wasser kann der Blutfluss langsamer werden, was die Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen und Sauerstoff einschränkt. Das führt dazu, dass das Gehirn weniger effizient arbeiten kann.
- Elektrolytbalance und Signalübertragung: Wasser hilft dabei, die richtige Balance von Elektrolyten wie Natrium, Kalium und Kalzium aufrechtzuerhalten, die für die Signalübertragung zwischen den Gehirnzellen entscheidend sind. Wenn der Körper dehydriert ist, kann diese Balance gestört werden, was die neuronale Kommunikation beeinträchtigt und zu Konzentrationsschwierigkeiten, langsamerem Denken und Gedächtnisproblemen führen kann.
- Temperaturregulation des Gehirns: Das Gehirn ist eine hochsensitive Struktur, die ihre optimale Funktion nur bei einer konstanten Temperatur aufrechterhalten kann. Wasser hilft dabei, die Körpertemperatur zu regulieren, und sorgt so dafür, dass das Gehirn effizient arbeitet. Eine Überhitzung des Körpers (durch Dehydration) kann die geistige Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen und zu kognitiven Ausfällen führen.
- Reduzierung von Stresshormonen: Ein weiterer Mechanismus ist, dass Wasser die Produktion von Stresshormonen, wie Cortisol, reguliert. Bei Dehydration kann die Cortisolproduktion steigen, was zu Stress, Angstzuständen und verminderter kognitiver Leistung führt. Ausreichend Wasser hilft, den Cortisolspiegel zu senken und somit das emotionale Gleichgewicht zu wahren.
Wasser ist entscheidend für die Gehirnleistung, weil es sowohl die physikalischen als auch die chemischen Bedingungen im Körper und Gehirn optimiert.
Wie du Wassermangel verhindern kannst
Folgende Strategien helfen dir, Wassermangel zu verhindern und eine optimale Hydration aufrechtzuerhalten:
- Trinke regelmäßig, nicht nur bei Durst: Wie bereits erwähnt, ist Durst ein Warnzeichen dafür, dass dein Körper dringend Wasser benötigt. Achte darauf, über den Tag hinweg regelmäßig kleine Mengen Wasser zu trinken, auch wenn du keinen akuten Durst verspürst. Um das Trinken nicht zu vergessen, hast du am besten immer eine Wasserflasche zur Hand. Du kannst sogar Wasserflaschen bedrucken lassen, um sie zu personalisieren und zum Beispiel im Büro immer schnell zu identifizieren. Vergiss nicht, dass dein Körper bei Sport und an heißen Tagen mehr Flüssigkeit benötigt!
- Lebensmittel, die dich mit Flüssigkeit versorgen: Wasser ist nicht nur in Getränken enthalten, sondern auch in vielen Lebensmitteln. Wassermelonen, Gurken, Orangen, Tomaten und Sellerie sind besonders wasserreich und tragen zur täglichen Flüssigkeitsaufnahme bei.
- Vermeide übermäßigen Koffein- und Alkoholkonsum: Koffein und Alkohol wirken harntreibend und können zu zusätzlichem Flüssigkeitsverlust führen. Wenn du Kaffee, Tee oder Alkohol konsumierst, solltest du zusätzlich Wasser trinken, um die Dehydration zu vermeiden.
- Die tägliche Routine: Beginne deinen Tag immer mit einem Glas Wasser, um deinen Flüssigkeitshaushalt nach der Nacht wieder aufzufüllen. Stelle dir einen Alarm, um das Wassertrinken während des Tages nicht zu vergessen!
- Berücksichtige deine Bedürfnisse: Die Flüssigkeitsaufnahme hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von Alter, Gewicht, Aktivitäten und Klima. Achte darauf, deine Trinkmenge an deine persönlichen Bedürfnisse anzupassen.
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Mit diesen einfachen Empfehlungen kannst du sicherstellen, dass dein Körper immer ausreichend mit Wasser versorgt ist, was deiner Gesundheit zugutekommt. Du kannst damit außerdem einen Beitrag zu einer guten Stimmung leisten und das Risiko für Ängste oder depressive Zustände reduzieren.