Wie man ein Tagebuch schreibt
Wer beginnen möchte, ein Tagebuch zu schreiben, sucht oft vergeblich nach hilfreichen Beispielen. Es gibt viele Informationen darüber, was bei dem Schreibprozess zu beachten ist, jedoch werden nur wenige wirklich konkret. Wie sollte man also ein Tagebuch schreiben?
Man kann damit beginnen, seine Gefühle zu erfassen und diese niederzuschreiben. Das Problem dabei ist, dass dieser Prozess ein wenig chaotisch sein kann und dadurch nicht sonderlich hilfreich ist.
Eine Option ist es, seine Gedanken jeden Tag aufzuschreiben oder aber, wann immer man es für nötig erachtet. Wichtig dabei ist, dass man daran denkt, dass das Tagebuch nicht nur dazu dient, all seine negativen Gefühle (Ärger, Wut, Angst) zu erfassen, sondern auch die positiven Emotionen zu erfassen. Dazu gehören beispielsweise Freude, Euphorie oder auch Glück. Dies ermöglicht einem, eine tiefere Ebene des eigenen Seins zu entdecken.
Lasse deinen Gefühlen freien Lauf, während du dein Tagebuch schreibst. Auf diese Weise kannst du eine ganz neue Sichtweise auf deine Gefühlswelt bekommen.
Die ersten Schritte, um ein Tagebuch zu schreiben
Schrieb man früher Tagebuch auf einem Notizblock oder in einem dafür vorgesehen Buch, so ist es heutzutage sinnvoller, einen Laptop oder einen Computer zu nutzen. Ein digitales Tagebuch erlaubt es, zu den eigenen Gedanken zurückzukehren und problemlos weitere Notizen hinzuzufügen oder auch Änderungen vorzunehmen.
Sobald man es sich gemütlich gemacht hat, kann man auch schon mit dem Schreiben beginnen. Dabei sollte man darauf achten, Ruhe zu haben und möglichst allein zu sein, um seine Gedanken ordnen zu können. So wird es leichter, auf seine eigenen Gefühle zu hören und diese schließlich aufzuschreiben.
Eine Möglichkeit, wie man ein Tagebuch schreiben kann, ist die folgende: Zeichne vier Spalten. Diese können folgende Überschriften haben: Situation, Gefühl, Reaktion und Vorschlag.
Situation | Gefühl | Reaktion | Vorschlag |
In der Öffentlichkeit sprechen | Angst | Ich bin rot geworden. | Ich sollte versuchen, selbstsicherer aufzutreten und mir selbst zu vertrauen.
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Dies ist ein Beispiel dafür, wie der Tagebuchschreiber erfasst, wie er sich in einer bestimmten Situation fühlte und reagierte und welche möglichen Lösungsansätze er sieht. Man kann seine Gefühle durch eine solche Tabelle strukturieren und möglicherweise besser erkennen.
Die Steuerung der eigenen Gefühle kann zu mehr Wohlbefinden führen
Personen, die kontinuierlich Tagebuch schreiben, können eher erkennen, welche Situationen ihnen Schwierigkeiten bereiten und welches Gefühl sich dabei wiederholt. Ist es Angst oder eher Unsicherheit? Wer sich dessen bewusst ist, hat die Möglichkeit, die eigenen Vorschläge auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen. Lassen sie sich überhaupt umsetzen oder existieren sie lediglich auf dem Papier?
Man kann sich außerdem über die eigenen Gefühle bewusst werden. Wie fühlt man sich in den meisten Situationen? Welche Emotionen beherrscht man nicht und in welchen Momenten fühlt man sich vielleicht sogar verloren?
Wenn du eine Person bist, die ständig von wiederkehrenden Gedanken heimgesucht wird, kann dir ein Tagebuch dabei helfen, sie aufzuhalten. Hast du erst einmal deine Gefühle erfasst, sie analysiert und reflektiert, kann dies zu einem Gefühl der Befriedigung führen. Schließlich lassen sich auf diese Weise obsessive Gedanken bekämpfen.
Darüber hinaus sollte man auch seine positiven Gefühle erfassen. So verschiebt sich die Aufmerksamkeit auf genau diese Gedanken. Hier ein weiteres Beispiel:
Situation | Gefühl | Reaktion | Vorschlag |
Eine Beförderung bei der Arbeit | Freude
| Ich fühle mich entspannter. | Die Freude mit anderen Personen teilen.
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Nun hast du das Werkzeug und sogar konkrete Beispiele, um ein Tagebuch zu schreiben. Denke dabei jedoch immer daran, dass es keinen richtigen oder falschen Weg gibt. Du kannst Spalten hinzufügen oder auch solche entfernen, die dich nicht überzeugen. Dein Tagebuch muss zu dir passen und du hast ganz vielfältige Möglichkeiten, es zu führen.