Wie Kinder ihre Ängste überwinden können
Kinder können mit einer Vielzahl von Ängsten konfrontiert werden, von denen viele entwicklungs- und altersgemäß sind, manche können jedoch auch pathologisch sein. Es ist für sie schwierig, mit intensiven Emotionen umzugehen, deshalb stellen wir heute verschiedene Werkzeuge vor, die Kindern dabei helfen können, Ängste zu überwinden.
Kinder lernen nicht nur durch Erfahrungen, auch die emotionale Erziehung ist wesentlich, um ihnen zu helfen, besser mit Ängsten umzugehen. Viele haben Angst vor der Dunkelheit, vor Stürmen, vor Fremden oder vor Unfällen. Mit zunehmendem Alter verschwinden diese Ängste wieder, doch mit deiner Hilfe und Unterstützung kannst du deinem Kind nicht nur Kummer ersparen, sondern ihm auch wertvolle Lektionen mit auf den Weg geben, die ihm in zukünftigen Situationen helfen werden.
Wie Kinder ihre Ängste überwinden können
Bestimmte Ängste stehen mit den unterschiedlichen Entwicklungsphasen im Zusammenhang und sind ganz normal. Wenn du über die entwicklungsbedingten Ängste Bescheid weißt, kannst du deinem Kind besser dabei helfen, diese zu bewältigen.
Überwache die Inhalte, die dein Kind konsumiert
Angst ist eine natürliche Emotion, die eine Funktion erfüllt und im Leben eines Kindes immer wieder auftaucht. Einige Ängste hängen jedoch eng mit den Inhalten zusammen, die Kinder in Filmen, Serien oder sozialen Netzwerken sehen. Kinder sollten nur altersgerechte Inhalte konsumieren, die sie in ihrem Entwicklungsstadium verstehen und verarbeiten können.
Auch Gespräche mit Geschwistern, Freunden und Klassenkameraden können manchmal Ängste wecken. Du solltest dich deshalb um eine flüssige und regelmäßige Kommunikation mit deinen Kindern bemühen. Diese werden sich nur in einer Umgebung öffnen, in der sie sich sicher fühlen.
Kümmere dich um die emotionale Erziehung deines Kindes
Wenn Kinder ihre Gefühle verstehen und beschreiben können, sind sie auch eher in der Lage, diese zu kontrollieren. Erkläre deinem Kind, was Angst ist und wie es dazu kommt. Wenn es auch die Symptome kennt (Herzrasen, Schüttelfrost, Gedanken, Vermeidungsverhalten …), kann es seine Angst identifizieren und besser damit umgehen.
Erlaube deinem Kind, seine Gefühle auszudrücken
Biete deinem Kind einen sicheren Raum und ermögliche es ihm, seine Gefühle offen auszudrücken. Erwachsene bagatellisieren Kinderängste oft oder machen sich darüber sogar lustig. Ist dies der Fall, ist das Kind gehemmt und wird nicht mehr über seinen Gefühlszustand sprechen wollen.
Kinder müssen sich ihren Ängsten stellen. Sie müssen ihren Bezugspersonen vertrauen können und von ihnen Unterstützung erhalten. Wenn du selbst über deine Ängste sprichst, sieht dein Kind, dass das ganz normal ist und lernt gleichzeitig, seine Gefühle auszudrücken.
Zeige deinem Kind, wie es aktiv gegen seine Ängste vorgehen kann
Kinder müssen schrittweise lernen, Autonomie zu erlangen und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Wenn sie eine aktive Rolle übernehmen, um ihre Ängste zu überwinden, können sie stolz auf ihre Fortschritte sein. Du regst dein Kind damit an, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, was sehr ermutigend ist. Anstatt deinem Kind direkt zu sagen, was es zu tun hat, kannst du es mit offenen Fragen anregen, seine Gefühle in Worte zu fassen und Lösungen zu finden.
Ein paar Beispiele: “Warum glaubst du, dass du dich nachts ängstlich fühlst?”, “Wie würdest du dich sicherer fühlen?”, “Was könnten wir tun, damit du ruhiger schläfst?”
Gib deinem Kind Werkzeuge zur Bewältigung der Angst zur Hand
Kinder lernen großteils durch Beobachtung und Nachahmung. Bezugspersonen spielen eine besonders wichtige Vorbildrolle, die sie unter anderem nutzen können, um ihren Kindern Werkzeuge zur Bewältigung von Angst mit auf den Weg zu geben. Nicht nur dein eigenes Verhalten ist ausschlaggebend. Du kannst deinem Kind auch Geschichten über Angst vorlesen, die gleichzeitig Lösungen bieten. Oder ihr könnt gemeinsam Szenen nachspielen, in denen dein Kind lernt, wie es mit Angst umgehen kann.
Bringe deinem Kind bei, wie es Selbstinstruktionen verwenden kann
Selbstinstruktionen sind bei negativen Gedanken und Ängsten sehr effizient. Sie helfen deinem Kind, den inneren Dialog zu verändern, um sich sicherer zu fühlen. Formuliere gemeinsam mit deiner Tochter oder mit deinem Sohn Sätze, die jederzeit einfach wie ein Mantra wiederholt werden können. Damit kann sich dein Kind in bedrohlichen Situationen stärken und negative Gedanken und Gefühle überwinden: “Ich schaffe es”, “Ich bin mutig und stark”…
Zeige deinem Kind, wie es Atemtechniken einsetzen kann
Atemtechniken sind sehr effektiv, um die körperlichen Symptome der Angst zu kontrollieren. Es geht um einfache Übungen, die Kinder in kurzer Zeit lernen und einsetzen können, wenn sie sich beruhigen oder sich einer Angst stellen müssen.
Professionelle Hilfe, damit Kinder ihre Ängste überwinden können
Diese einfachen Empfehlungen sind nicht immer ausreichend, um Kindern zu helfen, Ängste zu überwinden. Leidet dein Kind an intensiver Angst, lässt du dich am besten fachärztlich beraten. In diesem Fall kann eine Psychotherapie nötig sein, um Lösungen zu finden.
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