Wie Katzen als Co-Therapeuten unser emotionales Wohlbefinden fördern
Wir lieben ihre individuelle Persönlichkeit, suchen ihre Wärme und genießen die Gesellschaft dieser niedlichen Tiere. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Statistiken zufolge im Jahr 2023 rund 15,7 Millionen Katzen in den deutschen Haushalten lebten. Es handelt sich jedoch nicht nur um wundervolle Haustiere und Mitbewohner, Katzen können uns auch als Co-Therapeuten zur Seite stehen, um emotionale Schwierigkeiten zu überwinden.
In unserem heutigen Artikel erfährst du, welche Vorteile eine tiergestützte Therapie mit Katzen hat und wie wir damit unser emotionales Wohlbefinden verbessern können.
Nicht nur Hunde sind in der tiergestützten Therapie sehr beliebte Begleiter, auch Katzen sind sehr feinfühlig und können Menschen mit Ängsten, Einsamkeit oder anderen emotionalen Problemen helfen.
Katzen als Co-Therapeuten
Eine australischen Studie weist auf eine Tatsache hin, die Katzenbesitzer nicht überrascht: Sie genießen eine bessere psychische Gesundheit als Menschen ohne Haustiere. Menschen mit Samtpfoten in ihrem Haushalt sind glücklicher, weniger nervös, selbstbewusster und besser in der Lage, Probleme zu bewältigen. Diese und andere Vorteile durch die Integration von Katzen haben sich auch in therapeutischen Settings als zunehmend vorteilhaft erwiesen.
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Katzen haben als Haustiere und Co-Therapeuten zahlreiche positive Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit:
- Stressabbau und mehr Wohlbefinden: Die Anwesenheit von Katzen kann den Stresspegel signifikant senken. Ihr sanftes Schnurren und die beruhigende Berührung ihres Fells wirken entspannend und fördern die Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin, die mit Entspannung und Bindung verbunden sind. Die Pflege einer Katze, sei es durch Streicheln, Spielen oder Füttern, kann außerdem das allgemeine Wohlbefinden steigern. Während du deiner Katze zuschaust, wie sie sich am Kratzbaum erfreut oder einem Laserpointer hinterherjagt, kannst du zur Ruhe kommen, negative Gedanken vergessen und deine emotionale Stabilität fördern.
- Emotionale Unterstützung: Katzen bieten bedingungslose Liebe und Zuneigung, was besonders wichtig für Menschen ist, die emotionale Unterstützung benötigen. Ihr einfühlsames Verhalten kann dazu beitragen, Einsamkeit zu lindern und das Gefühl von Geborgenheit zu fördern, was auch aus einer in der Zeitschrift Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology veröffentlichten Studie hervorgeht.
- Förderung sozialer Interaktionen: Der Umgang mit Katzen kann soziale Interaktionen fördern, insbesondere bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten. Katzen können unter anderem als Eisbrecher dienen und Gespräche anregen.
“Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat.”
Victor Hugo
- Schmerzlinderung: Die Interaktion mit Katzen kann als eine Form der Ablenkung von Schmerzen und Unannehmlichkeiten dienen. Studien haben gezeigt, dass Haustiere die Schmerzempfindlichkeit verringern und die Genesung fördern können.
- Verbesserung der Stimmung: Katzen haben die Fähigkeit, die Stimmung zu heben. Ihr verspieltes Verhalten und die Möglichkeit, mit ihnen zu interagieren, können Freude und Lachen in den Alltag bringen.
- Stärkung der Verantwortlichkeit: Die Pflege eines Haustieres erfordert Verantwortung, was bei vielen Menschen zu einem gesteigerten Gefühl von Zweck und Engagement führt. Diese Verantwortung kann besonders vorteilhaft für Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen sein.
- Kognitive Stimulation: Das Spielen mit Katzen hat auch kognitive Vorteile. Die Interaktion fordert die Menschen dazu auf, kreativ zu denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln, während sie sich mit den Spielgewohnheiten ihrer Katze auseinandersetzen.
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Haustiere oder Co-Therapeuten?
Katzen unterstützen uns als Haustiere emotional und haben, wie bereits erwähnt, zahlreiche psychologische Vorteile. Der Unterschied zu einer Therapiekatze liegt jedoch darin, dass diese eine spezielle Ausbildung und Sozialisation durchläuft, um in einer tiergestützten Therapie bestimmte Aufgaben zu übernehmen.
Die Freundlichkeit der Katze sowie die Sicherheit der Patienten stehen hier immer im Vordergrund. Außerdem darf eine Therapiekatze keine Angst vor fremden Menschen haben und nicht schreckhaft sein. Wenn sie mit Beißen oder Kratzen reagiert, ist sie nicht für Therapien geeignet.
Zwei Bereiche, in denen sich Katzen als Co-Therapeuten als sehr erfolgreich erwiesen haben
- Unterstützende Behandlung für Kinder: In einer tiergestützten Therapie bieten sich Katzen nicht nur zum Streicheln, Bürsten und Spielen an. Auch Gespräche über Tiere sind für Kinder ein guter Ansatz, um das Eis zu brechen und Vertrauen aufzubauen. Außerdem können Kinder so in einer entspannten Umgebung ihre sozialen Kompetenzen verbessern, während sie ihre motorischen Fähigkeiten und ihre Wahrnehmung trainieren.
- Co-Therapeuten für ältere Menschen: Regelmäßige Besuche in Demenzstationen bringen Betroffenen nicht nur Freude, sondern auch neue Kommunikationsmöglichkeiten, die ihnen helfen, ihre Gefühle auszudrücken. Während ältere Menschen das sanfte Fell des Tieres streicheln, schüttet ihr Organismus das Kuschelhormon Oxytocin aus und sorgt so für ein angenehmes Wohlgefühl auf körperlicher und emotionaler Ebene. Therapiekatzen sind für viele Senioren ein besonderes Ereignis, auf das sie mit Freude warten, um ihre Routine zu unterbrechen und sich geborgen zu fühlen. Das US-amerikanische Seniorenheim Catalina Springs hat außerdem ausgezeichnete Erfahrungen mit Demenz-Patienten gemacht, denen die Aufgabe übertragen wurde, sich um Katzen zu kümmern.
Katzen als Co-Therapeuten bieten eine Vielzahl von emotionalen und psychologischen Vorteilen, die nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur mentalen Gesundheit leisten können.
Fazit
Katzen können als Co-Therapeuten eine wichtige Rolle in der Förderung unseres emotionalen Wohlbefindens übernehmen. Ihre Anwesenheit kann Stress abbauen, Ängste lindern und ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln. Durch ihre intuitive Art und die Fähigkeit, emotionale Unterstützung zu bieten, tragen sie nicht nur zu unserer mentalen Gesundheit bei, sondern bereichern auch unser tägliches Leben. Die besondere Bindung zwischen Mensch und Katze fördert Empathie, Freude und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und anderen, was letztlich unser allgemeines Wohlbefinden steigert.
Sie sind deshalb sowohl als Haustiere als auch in tiergestützten Therapien äußerst wertvolle Begleiter. Wer selbst eine Katze hat, weiß, dass sie in schwierigen Zeiten Trost bieten, den Alltag stressfreier gestalten, unser Wohlbefinden fördern und uns zum Lachen bringen. Ihre bedingungslose Zuneigung und Loyalität machen sie zu unverzichtbaren Partnern in der emotionalen Unterstützung und Therapie.