Vitamin-B12-Mangel und seine Auswirkungen auf unser Gehirn

Vitamin-B12-Mangel und seine Auswirkungen auf unser Gehirn
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 15. November 2021

Das Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist für die Gesundheit unseres Gehirns essenziell. Dennoch leidet ein Teil der Bevölkerung unter einem Vitamin-B12-Mangel, was dazu führt, dass die Betroffenen langsam, aber zunehmend Konzentrationsprobleme bekommen, sich ihre Gemütslage verändert, etc. Dieses Vitamin ist darüber hinaus für den reibungslosen Ablauf vieler lebensnotwendiger Prozesse überaus wichtig.

Wenn wir uns um unsere Gesundheit sorgen, besonders um unsere Ernährung, gibt es Faktoren wie unsere Versorgung mit Eisen, Kalium, Phosphor oder Vitamin C, auf die viele Menschen achten. Die meisten von uns haben sich allerdings noch nicht mit diesem für das Funktionieren unseres Gehirns und peripheren Nervensystems, für die Blutbildung sowie für die Proteinbiosynthese so wichtigem löslichen Nährstoff beschäftigt.

Vitamin B12 schützt unser Gehirn: Es kümmert sich um unsere kognitiven Funktionen und um unsere psychische Gesundheit.

Das große Problem mit Vitamin B12 ist, dass die Vitamin-B12-Aufnahme sinkt, je älter wir werden. Das kommt durch Alterationen im Verdauungssystem, das dieses Vitamin nicht mehr auf angemessene Art und Weise absorbiert. Außerdem hat eine stark eingeschränkte Ernährung oder ein Ernährungsstil, bei dem auf Lebensmittel wie Fleisch verzichtet wird, ohne die in ihnen enthaltenen Nährstoffe zu ersetzen, zur Folge, dass sich ein Vitamin-B12-Mangel einstellt, der viele grundlegende organische und psychische Prozesse beeinflusst.

Interessant ist auch, dass einer der diagnostischen Tests, um den viele Psychiater ihre Patienten bitten, bevor sie sie behandeln, eine Vitamin-B12-Analyse ist. Sie wissen ganz genau, dass verschiedene mentale Störungen begünstigt werden, wenn jemand einen niedrigen Vitamin-B12-Spiegel aufweist.

Vitamin-B12-haltige Lebensmittel

Vitamin B12: unabdingbar für die Gesundheit unseres Gehirns

Es ist interessant, zu wissen, dass Vitamin B12 das komplexeste von allen Vitaminen ist. Es ist grundlegend für unsere Entwicklung und darüber hinaus essenziell, um in guter physischer und vor allem mentaler Verfassung ein hohes Alter zu erreichen. Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde ein Vitamin-B12-Mangel ausschließlich in Zusammenhang mit einer Form der Blutarmut gebracht, bei der die roten Blutkörperchen größer als normal sind und die Patienten Krämpfe in Händen und Beinen erleben.

Doch ein Mangel an diesem Vitamin begünstigt auch die Entstehung von Angststörungen und Depressionen. Wir könnten deshalb sagen, dass Vitamin B12 als Schutz für das Gehirn fungiert und ein Vitamin-B12-Mangel folgende Probleme entstehen lässt:

  • Ein Vitamin-B12-Mangel kann bei Schwangeren dazu führen, dass die Entwicklung des Gehirns des ungeborenen Kindes beeinträchtigt wird.
  • Vitamin B12 fördert die Bildung von Serotonin, dem Glückshormon. Ein Mangel an diesem Vitamin kann damit zur Folge haben, dass wir uns apathischer, nervöser und schlecht gelaunt fühlen.
  • Dieses Vitamin optimiert die Funktion der Neuronen. Aus diesem Grund laufen wir verstärkt Gefahr, an Demenz wie Morbus Alzheimer zu erkranken, wenn wir an einem Vitamin-B12-Mangel leiden. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass es zwar eine Wechselbeziehung gibt, aber keine direkte Ursächlichkeit.
  • Es ist bekannt, dass Menschen mit Schizophrenie und Autismus oft einen niedrigen Vitamin-B12-Wert haben.
  • Ein Vitamin-B12-Mangel geht mit fehlender Energie, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust usw. einher.
Vitamin-B12-Männchen

Was können wir tun, um einem Vitamin-B12-Mangel vorzubeugen?

Bevor wir annehmen oder davon ausgehen, dass wir an einem Vitamin-B12-Mangel leiden, sollten wir unseren Hausarzt oder einen Ernährungsexperten aufsuchen. Fachleute werten aufgrund unserer Symptomatologie und Blutanalysen aus, ob wir Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen oder nicht.

Doch es ist in jedem Fall ratsam, auf unsere Ernährung zu achten, denn wir wissen, dass ab dem 50. Lebensjahr der Vitamin-B12-Wert sinkt. Sehen wir uns nun an, welchen Empfehlungen wir in unserem Alltag folgen sollten, damit wir keinen Vitamin-B12-Mangel bekommen.

Lachs

 

  • Nicht mehr als zwei oder drei Tassen Kaffee am Tag trinken.
  • Häufiger Lebensmittel verzehren, die reich an Vitamin B12 sind:
    • Austern und andere Muscheln, Oktopus, Hummer
    • Lachs, Hering, Thunfisch, Kabeljau,
    • Leber
    • Käse, Eier
    • Vollkorn
  • Mittel gegen Sodbrennen und Magenschützer stören die Vitamin-B12-Aufnahme.
  • Wir können uns auch einem Helicobater-pylori-Test unterziehen. Dieses Bakterium kann unseren Magen schädigen und die Verdauung beeinträchtigen.
  • Darmparasiten erschweren es, dieses Vitamin zu absorbieren. Es kostet nichts, das mit unserem Arzt zu besprechen und einer entsprechenden Behandlung zu folgen.

Wie wir sehen können, ist es weder kompliziert noch kostspielig, uns um unseren Vitamin-B12-Wert zu kümmern. Es reicht schon, uns ausgewogen und ausgeglichen zu ernähren und darüber hinaus auf unsere Verdauungs- und Darmgesundheit achtzugeben, damit unser Organismus keinen Mangel an diesem Vitamin erfährt und von sich aus lebensnotwendige Funktionen ausführen kann.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.