Verurteile dich nicht wegen deiner Vergangenheit, sie ist vorbei!
Wie oft erinnerst du dich an deine Vergangenheit? Wie viel Zeit verbringst du damit, zu analysieren, was du getan oder nicht getan hast. Denkst du oft daran, was du hättest besser machen können? Handelt es sich um destruktive Kritik, wenn du an eine Zeit denkst, die schon vorbei ist? Verurteile dich nicht für deine Vergangenheit, du lebst nicht mehr dort.
Die meisten von uns haben die Angewohnheit, sich immer wieder an vergangene Erfahrungen, Handlungen und Entscheidungen zu erinnern. Leider tun wir dies jedoch nicht aus Liebe, sondern oft aus einer rücksichtslosen Perspektive. Wir hinterfragen unsere Vergangenheit mit einer Lupe, heben jeden Fehler hervor und stellen einen ebenso grausamen wie unrealistischen Anspruch auf Perfektion.
Warum hast du kein Mitleid mit dir selbst? Du bist dir nicht bewusst, welchen Schaden du dir damit zufügst. Du denkst, dass du durch die kritische Analyse deiner Vergangenheit etwas lernen kannst. Oder glaubst du, damit eine Schuld begleichen zu können? Bedauerst du ständig, was passiert ist und gibst dir selbst dafür die Schuld? Am meisten lernst du, wenn du damit aufhörst, über deine vergangenen Fehler zu urteilen. Versöhne dich mit dir selbst!
Verurteile dich nicht für deine Vergangenheit
Beschuldige dich nicht
Schuld ist das mächtigste Werkzeug deines Egos, denn sie verankert dich in der Vergangenheit. Du fühlst dich schuldig, weil du jemanden verletzt hast, weil du zugelassen hast, dass du selbst verletzt wurdest oder keine besseren Entscheidungen getroffen hast. Du fragst dich, wie du das nur tun konntest und machst dir ständig Vorwürfe, es nicht besser gemacht zu haben.
Bevor du dich in Schuldgefühlen verlierst, solltest du immer daran denken, dass du das Bestmögliche gemacht hast. Du hättest damals nicht anders handeln können und wusstest auch nicht, was geschehen würde. Jetzt hat sich deine Perspektive geändert, du hast Erfahrungen gesammelt und es wäre jetzt einfacher, Alternativen zu finden. Doch Klarheit kommt immer erst nach den Lektionen, nicht vorher.
Wenn du jetzt in der Lage bist, die Vergangenheit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, dann hast du das deinen früheren Fehlern zu verdanken. Mache dir also keine Vorwürfe! Du weißt jetzt, was du damals nicht wusstest, du hast getan, was du konntest.
Bereue deine Vergangenheit nicht
Andererseits ist das Bedauern auch ein Gefühl, das versklavt. Es ist lobenswert, es zu bereuen, wenn du einer anderen Person oder dir selbst Schaden zugefügt hast, solange dies von konsequentem Handeln begleitet wird. Das heißt, du bittest um Vergebung, machst es wieder gut und lernst daraus.
Warum ständig leugnen, was geschehen ist? Warum Energie in Frustration investieren? Du weißt, dass du es nicht mehr rückgängig machen kannst. Denke also daran, dass du daraus Wichtiges gelernt hast und deshalb jetzt so bist, wie du bist. Es ist deine Geschichte, mit allen Fehlern, Misserfolgen und Stolpersteinen, die dich vorangebracht haben. Sei dankbar für das, was du gelernt hast, und mach weiter.
Verurteile dich nicht selbst
Denke daran, dass du jeden Tag die Möglichkeit hast, dich neu zu erfinden. Deine Vergangenheit definiert dich nicht. Wenn du einen Fehler gemacht hast, macht dich das nicht zu einem Versager oder einem schlechten Menschen.
Auch wenn du einmal gescheitert bist, heißt das noch lange nicht, dass du erneut scheitern wirst. Wenn du in der Vergangenheit egoistisch warst oder keine Grenzen setzen konntest, bedeutet das nicht, dass es heute oder morgen auch der Fall sein wird. Hör auf, dich für das zu definieren und zu verurteilen, was du warst. Verurteile dich nicht für eine Vergangenheit, in der du nicht mehr lebst.
Versöhne dich mit dir und deiner Vergangenheit
Letztendlich ist es an der Zeit zu lernen, mit Mitgefühl auf die Person zu schauen, die du warst. Sicher hast du verletzt und zugelassen, dass du verletzt wirst. Wenn du mit deinem jetzigen Wissen zurückgehen könntest, würdest du das anders machen. Verzeihe dir jedoch, verstehe dich und betrachte deine Vergangenheit liebevoll.
Denke vor allem daran, dass Erfahrungen Lektionen und keine Urteile sind. Die Integration deiner Geschichte und alles, was dir passiert, ist wesentlich, um dich frei zu fühlen und einen neuen Weg zu gehen. Schuldgefühle, Bedauern und ständige Selbstkritik binden dich an diese schmerzhaften Momente und verurteilen dich dazu, dauerhaft in der vergangenen Zeit zu leben.
Versöhne dich mit dir selbst und erlaube dir, weiterzugehen. Du bist jetzt bereit, die Vergangenheit zurückzulassen, daraus zu lernen und nach vorne zu blicken.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- De Rosa, L., Dalla Valle, A., Rutsztein, G., & Keegan, E. (2012). Perfeccionismo y autocrítica: consideraciones clínicas. Revista Argentina de Clínica Psicológica, 21(3), 209-215.
- Maynar, M. A., & Germer, C. K. (2016). Autocompasión en Psicoterapia y el Programa Mindful Self Compassion:¿ Hacia las Terapias de Cuarta Generación?. Revista de Psicoterapia, 27(103), 169-185.