Über den Tod eines Hundes hinwegkommen

Hunde sind Familienmitglieder, treue Begleiter und Weggefährten. Die Trauergefühle können deshalb sehr intensiv sein und erfordern Zeit, um zu heilen.
Über den Tod eines Hundes hinwegkommen
Laura Ruiz Mitjana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 03. November 2022

Der Tod eines Hundes führt vielfach zu tiefer Traurigkeit. Eine Studie von Harris Interactive weist darauf hin, dass 90 % der Hunde- und Katzenbesitzer in den USA ihr Haustier als Familienmitglied betrachten. Dies erklärt, warum der Verlust zu intensiven Trauergefühlen führen kann. Es ist wichtig, diese Trauer entsprechend zu verarbeiten, um das emotionale Gleichgewicht nicht zu gefährden.

Mädchen versucht, über den Tod eines Hundes hinwegzukommen
Der Verlust eines Haustieres kann einer der schwierigsten Momente im Leben eines Menschen sein.

Schlüssel zur Bewältigung des Todes eines Hundes

Es ist nicht leicht, sich dieser Situation zu stellen. Ein Hund ist ein Mitglied der Familie, ein Freund, ein Lebensgefährte. Eine Gruppe japanischer Forscher hat in einer 2015 in Science veröffentlichten Studie die enge Verbindung zwischen Menschen und Haustieren als eine immerwährende Verliebtheit definiert. Es ist wichtig, das Ausmaß des Verlustes zu verstehen.

Wir präsentieren heute verschiedene Strategien, die dir helfen können, diese Situation zu überwinden.

1. Deine Gefühle sind wichtig, nicht die Kommentare deiner Mitmenschen

Nicht alle verstehen die Trauer um ein Haustier. Bestimmte Kommentare wie “es war ja nur ein Hund” können deine Gefühle verletzen und sind alles andere als hilfreich. Deine Gefühle sind wichtig, gib dir Zeit, um sie zu verarbeiten.

2. Verstehe die Phasen der Trauer

Die von der Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross vorgeschlagenen Phasen der Trauer treten auch im Falle des Verlustes eines geliebten Tieres auf. Diese Phasen müssen nicht linear verlaufen, wenn du sie kennst, weißt du jedoch, dass dieser Prozess ganz normal ist:

  • Leugnen
  • Wut
  • Feilschen und Verhandeln
  • Depression
  • Akzeptanz

Zu verstehen, wie du dich fühlst, kann dir helfen, diese Emotionen zu kanalisieren. Der anfängliche Schock geht mit der Verleugnung einher – Du kannst nicht glauben, dass dein geliebter Hund nicht mehr da ist. Du erwartest dir, dass er dich begrüßt, wenn du nach Hause kommst. Gib dir Zeit, das ist ganz normal.

3. Lass die Schuldgefühle los

Während der Trauerphase erlebst du oft Schuldgefühle. Vielleicht war dein Hund krank und du hast das Problem nicht rechtzeitig erkannt. Schuldgefühle können jedoch auch völlig unbegründet auftreten, auch wenn du nichts tun konntest, um den Verlust zu vermeiden. Befreie dich allmählich von deinen Schuldgefühlen, um die Trauer zu bewältigen.

4. Umgib dich mit Menschen, die dich verstehen

Um über den Tod deines Hundes hinwegzukommen, solltest du dich von Menschen trösten lassen, die diese Situation verstehen. Tierliebende Freunde oder auch eine Therapiegruppe können sehr hilfreich sein. Selbstfürsorge und die Liebe anderer Menschen fördern den Heilungsprozess.

5. Mach ein kleines Abschiedsritual

Ein Abschiedsritual kann dir helfen, mit der Situation besser zurechtzukommen. Bei einer Beerdigung kannst du dich von deinem Hund verabschieden und einen schönen Ort für seine letzte Ruhestätte wählen. Sei dankbar für deine Erinnerungen, wenn du an diesen Ort zurückkehrst.

Frau versucht, über den Tod eines Hundes hinwegkommen
Einen Brief an dein verlorenes Haustier zu schreiben, kann befreiend sein.

Den Verlust eines Hundes integrieren

Du wirst dich immer an deinen geliebten Hund erinnern, deshalb geht es mehr darum, den Verlust zu integrieren als ihn zu überwinden. Leugne deinen Schmerz nicht, es handelt sich um einen normalen Prozess, der Zeit braucht. Erlaube dir, die Trauerphasen zu durchleben und übe dich in Akzeptanz.

“Ehrliches Zuhören ist die beste Medizin, die wir einer Person mit Schmerzen anbieten können.”

Jean Cameron


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  • Nagasawa, M. et al. (2015). Oxytocin-gaze positive loop and the coevolution of human-dog bonds. Science, 348(6232), 333-336.

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