Psychotherapie für Mobbing-Opfer in der Kindheit
Mobbing-Opfer leiden durch die erfahrenen Demütigungen oft das ganze Leben lang an den Folgen. Deshalb spielt die Psychotherapie eine grundlegende Rolle, um betroffenen Kindern zu helfen und im Rahmen des Möglichen eine gesunde soziale und persönliche Entwicklung des Kindes zu ermöglichen.
In Deutschland berichten 23 Prozent aller 15-Jährigen von Mobbing. Wenn wir die psychologischen Folgen berücksichtigen, handelt es sich also um ein ernstes Thema, das unbedingt Aufmerksamkeit erfordert, wobei nicht nur die psychologische Betreuung von Opfern, sondern primär präventive Maßnahmen nötig sind, um diese Situationen zu vermeiden oder schnelle Interventionen zu ermöglichen.
Was ist Mobbing?
Bei Mobbing führt Ungleichheit zu Missbrauch. Im schulischen Umfeld äußert sich diese Situation durch aggressives, absichtliches, sich wiederholendes Verhalten gegenüber einem Mitschüler oder einer Mitschülerin.
In den meisten Fällen handelt es sich nicht um körperliche Gewalt, sondern um emotionalen Missbrauch. Die häufigsten Strategien der Täter sind folgende:
- Verbale Aggression: Beleidigungen und Beschimpfungen, öffentliche Demütigungen, Herabsetzungen und so weiter.
- Soziale Aggression: Das Opfer wird isoliert.
- Virtuelle Aggression: Das bekannte Cybermobbing äußert sich in sozialen Netzwerken durch Spott, Beleidigungen und andere Formen der öffentlichen Herabwürdigung.
- Körperliche Aggression: Gewalt durch Schlagen, Schieben, Stoßen, Treten und so weiter. Dazu gehört auch die Zerstörung von Eigentum.
Die Folgen für das Mobbing-Opfer
Mobbing-Opfer sind anfällig für die Entwicklung von Selbstwertproblemen, Angststörungen und Depressionen sowie Schulphobie. Diese Auswirkungen halten oft bis ins Erwachsenenalter an, vor allem, wenn die Person keine Möglichkeit hat, über die Situation zu sprechen und Unterstützung zu erhalten.
Die Sozialisation kann ebenfalls stark beeinträchtigt werden, da die Missbrauchssituation das Kind daran hindert, die richtigen Werkzeuge zu entwickeln, um mit anderen in Beziehung zu treten. Die psychische Gesundheit leidet an dieser Situation.
In schwerwiegenden Fällen können Mobbing-Opfer sogar Suizidgedanken haben. Es handelt sich um eine ernste Situation, die unbedingt eine sehr rasche Intervention erfordert.
Psychotherapie für Mobbing-Opfer
Mobbing wird in den meisten Fällen erst dann entdeckt, wenn das Opfer bereits lange Zeit misshandelt wurde. Deshalb sind fast immer Somatisierungen und psychische Folgen zu erkennen. Deswegen konzentriert sich die Therapie bei Kindern auf die Wiederherstellung der Säule ihrer Identität.
Jeder Fall ist anders und erfordert eine individuelle Intervention, in der die Persönlichkeit des Kindes berücksichtigt wird. Die Psychotherapie umfasst häufig folgende Strategien:
- Trauma-Management
- Behandlung von Angstzuständen und Depressionen
- Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins
- Entwicklung von sozialen Fähigkeiten
- Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten
- Emotionale Intelligenz und emotionales Management
Mobbing führt zu einer sich wiederholenden Dynamik, in der das Mobbing-Opfer immer leidet, da die Gewalt seitens des Mobbers unabhängig von den Handlungen des Opfers eskaliert. Wenn das Kind schweigt, erleidet es aufgrund fehlender Konsequenzen Misshandlungen, aber wenn es den Mobber konfrontiert, eskaliert die Situation ebenfalls.
Nicht nur das Opfer benötigt eine Therapie
Die Therapie ist für die psychische Gesundheit des Mobbing-Opfers unerlässlich, doch es gibt weitere Akteure, die an dem Prozess beteiligt sind: der Mobber selbst, die Eltern, die Schule, die Institutionen und die Gesellschaft müssen sich mit diesem Problem ebenfalls auseinandersetzen.
Wenn du also denkst, dass dein Kind unter dieser Situation leidet, zögere nicht, es zur Therapie zu bringen, aber vergiss auch nicht alle anderen Schritte, die nötig sind. Der Angreifer muss in den Prozess der Vorbeugung und Wiederherstellung einbezogen werden, die Institution muss Maßnahmen treffen, um weitere Misshandlungen zu verhindern.
Und vor allem dürfen wir nicht vergessen, dass es unsere Verantwortung als Mitglieder der Gesellschaft ist, diese Taten zu verurteilen und zu Respekt zu erziehen. Es ist an der Zeit, zu handeln.
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