Mythen und Fakten um den Vibrator

Trotz aller Fortschritte gibt es immer noch viele Vorurteile über Sexspielzeug. Erfahre heute mehr darüber.
Mythen und Fakten um den Vibrator

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2022

Der Vibrator ist schon lange kein Witwentröster mehr. Immer mehr Menschen verwenden diesen Massagestab oder andere Sexspielzeuge im Alltag, sowohl Singles als auch Paare. Trotzdem gibt es noch immer Vorurteile und Mythen, die viele von der Nutzung dieser Sex Toys abhalten.

Erfahre anschließend mehr über dieses Thema.

Der Vibrator: eine Erfindung aus dem 19. Jahrhundert

Ende des 19. Jahrhunderts herrschte eindeutig die phallozentrische Vorstellung von Sex vor: Nur Männer konnten Orgasmen erleben. Deshalb und aufgrund der frauenfeindlichen Kultur in dieser Zeit war die weibliche Sexualität ein Tabuthema.

Die sexuelle Unterdrückung der Frauen war so stark, dass sie sogar als Ursprung der Hysterie betrachtet wurde. Tatsächlich war es in vielen Kliniken nicht ungewöhnlich, die manuelle Stimulation als Behandlung einzusetzen, um ihre Patientinnen zum sogenannten Paroxysmus zu bringen (wie der weibliche Orgasmus damals genannt wurde).

Als Hilfsmittel entwickelte Kellina Wilkinson 1880 den Vibrator. Das erste Modell kam allerdings erst im Jahr 1902 auf den Markt und wurde so für die Öffentlichkeit zugänglich. Ab 1920 wurde dafür in Pornomagazinen geworben. In den 1980er-Jahren öffneten schließlich die ersten Geschäfte mit Sexspielzeugen.

Der Vibrator und die weibliche Sexualität

Mythen und Wahrheiten

Erst in den letzten 20 Jahren hat sich das Vorurteil gegenüber Sex Toys gelockert. Trotzdem gibt es noch Menschen, die falsche Vorstellungen haben. Einige dieser Mythen sind folgende:

  • Nur Perverse benutzen Vibratoren: Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Studien zeigen, dass der Vibrator ein gutes Werkzeug für ein besseres Selbstmanagement der Lust und als Ergänzung zu sexuellen Beziehungen ist. Dieses Hilfsmittel als pervers zu bezeichnen weist auf Unwissenheit und Vorurteile hin.
  • Der Vibrator ist nur für Singles: Auch das stimmt nicht. Viele Paare benutzen Vibratoren und andere Spielzeuge, um ihr sexuelles Erlebnis zu bereichern.
  • Vibratoren sind schlecht für die Gesundheit, sie können Infektionen verursachen: Wie jedes andere Instrument dieser Art, muss auch der Vibrator regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Doch dies stellt kein Problem dar.
  • Wenn eine Frau einen Vibrator benutzt, braucht sie keinen Mann: Wenn die Unsicherheit in der Beziehung so groß ist, sind nicht die Sexspielzeuge das Problem, sondern Vorurteile und falsche Vorstellungen über die Sexualität.

… und noch mehr Mythen und Fakten

  • Der Vibrator betäubt die Genitalien: Das betäubende Gefühl wird oft dadurch verursacht, dass der Vibrator mit einer zu hohen Leistung verwendet wird oder der ausgeübte Druck zu stark ist. Dieses Taubheitsgefühl ist bei richtiger Anwendung der Geräte reversibel.
  • Der Vibrator macht süchtig: Die Tatsache, dass manche Menschen dieses Sexspielzeug besonders attraktiv finden, bedeutet nicht, dass sie süchtig sind. Eine Sucht muss immer von einer Fachkraft diagnostiziert werden. Meist liegt eine Sucht nach Masturbation vor und nicht nach dem Vibrator.
  • Vibratoren verursachen Beckenbodenschwäche und Inkontinenz: Im Gegenteil, diese Spielzeuge stärken die Kontraktionen der Kegelmuskeln, was wiederum Inkontinenz vorbeugt.
  • Wenn eine Frau den Vibrator benötigt, um den Orgasmus zu erreichen, hat sie ein Problem: Auch dies ist ein Vorurteil. Jeder Mensch ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Vielleicht mangelt es in der Beziehung an Kommunikation und Anpassung.
Vibrator zur Stimulation

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Gesellschaft im Bereich der Sexualität stark geöffnet und weiterentwickelt: Die Möglichkeiten sind vielfältiger und die Denkweise freier. Trotzdem gibt es weiterhin Vorurteile und Falschwissen. Am besten entscheidest du selbst, was für dich das Beste ist!


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  • Manrique, R. C. Mitos y realidades acerca de la masturbación o autoerotismo.

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