Limo und Aggressivität bei Kindern: Besteht ein Zusammenhang?

Limo und Aggressivität bei Kindern: Besteht ein Zusammenhang?
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Eva Maria Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

Vielen Eltern mag es vielleicht seltsam erscheinen, dass Limo aggressives Verhalten bei ihren Kindern verstärken kann. Nun, so merkwürdig das auch klingen mag, wissenschaftliche Studien haben belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Limo und Aggressivität bei Kindern gibt.

Aber umfasst das alle Arten von Limo? Liegt es an dem Zucker, Koffein, Kohlendioxid und den enthaltenen Zusätzen oder ist es eine Kombination mehrerer Faktoren? Und inwiefern spielt der Charakter des Kindes eine Rolle?

Limo, Kinder und Gesundheit

Erst langsam werden wir uns der Vorteile bewusst, die es hat, wenn wir zuckerhaltige Getränke aus der Ernährung unserer Kinder verbannen. Ärzte und Ernährungswissenschaftler haben schon immer gewarnt, dass Limonade Kindern nur leere Kalorien liefere, die zu einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit führen. Zahnärzte raten ebenso davon ab, Kindern zuckerhaltige Getränke zu geben, da sie die Hauptursache für Karies sind.

Außerdem sind viele Limonaden reich an Koffein und Koffein tut viel mehr als nur die Stimmung des Kindes zu verändern und dafür zu sorgen, dass es lange wach bleibt. Es kann Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Nervosität und Probleme beim Einschlafen verursachen. Weiterhin macht es Kinder auch anfällig für Verhaltensprobleme und weitere psychische Auffälligkeiten. Bereits in kleinen Mengen kann Koffein bei Kindern diese Wirkung haben.

Ein Kind ballt aggressiv seine Faust.

Limo und Aggressivität bei Kindern

Wir sollten Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Konsum von Limonade niemals ignorieren. Eine im The Journal of Pediatrics  veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass Aggressivität, emotionale Abhängigkeit und Aufmerksamkeitsprobleme bei Kleinkindern eng mit dem Limonadenkonsum zusammenhingen.

Die Forscher untersuchten beinahe 3.000 5-jährige Kinder aus 20 verschiedenen Städten in den Vereinigten Staaten und stellten fest, dass der Konsum von Limonaden mit der Inzidenz aggressiven Verhaltens korrelierte. Um den Einfluss der zuckerhaltigen Getränke herauszufiltern, versuchten die Wissenschaftler, andere relevante Faktoren wie Depressionen der Mutter, einen inhaftierten Vater und häusliche Gewalt auszuschließen. Bei Kindern, die an einem Tag vier oder mehr Gläser Limonade getrunken hatten, war die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie das Eigentum anderer Menschen beschädigten.

Der Zusammenhang ist noch nicht vollständig verstanden

Der Zusammenhang zwischen Limo und Aggressivität bei Kindern ist (noch) nicht gut verstanden. Aufgrund der Tatsache, dass Limo ein verarbeitetes Produkt ist, vermuten die Forscher, dass Inhaltsstoffe wie Asparaginsäure oder Phosphorsäure das Verhalten der Kinder beeinflussen. Koffein mag ebenfalls zu den Verhaltensproblemen der Kinder beitragen. Deswegen raten einige Wissenschaftler auch dazu, den Koffeingehalt dieser Getränke zu senken.

Außerdem kann eine hohe Zufuhr an zuckerhaltigen Getränken den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben, was dann kompensiert wird. Ein niedriger Blutzuckerspiegel wiederum kann dazu führen, dass die Kinder noch mehr Limonade trinken. Das verstärkt dann die Wirkung aller Inhaltsstoffe, ganz gleich welche für die Aggressivität verantwortlich sind.

Die Gefahren des Limonadenkonsums bei Jugendlichen

Mehrere Studien haben zudem gezeigt, dass der Konsum von Limonade im Teenageralter ebenfalls mit Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Problemen verbunden ist. Eine im International Journal of Injury Control and Safety Promotion  veröffentlichte Studie verband den Konsum von Limo mit Aggressivität, Depression und Selbstmordverhalten bei Jugendlichen.

Den Autoren zufolge gilt: Je mehr Limo Teenager trinken, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie aggressive Auseinandersetzungen haben werden. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Jugendliche, die viele zuckerhaltige Getränke konsumieren, eher depressiv oder verzweifelt sind und Selbstmordgedanken hegen.

Ein Mädchen trinkt Limo durch einen Strohhalm.

Aggressives Verhalten kann mit dem Konsum von Limo verbunden sein

Kurz gesagt, unter den vielen Faktoren, die ein Kind aggressiv machen können, mag ein relevanter Faktor der Konsum von Limonade sein. Wenn wir diese Getränke aus der Ernährung unserer Kinder verbannen, kann dies das Verhalten unserer Kinder also verbessern.

Limos, verarbeitete Säfte, Getränke mit Koffein und Energydrinks können sehr schädlich sein. Besonders wichtig ist es, dass unsere Kinder keine Energydrinks, einschließlich Sportgetränke, konsumieren. Viele dieser Getränke enthalten Stimulanzien wie Guarana, Taurin und hohe Mengen an Koffein.


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