Ich bin es leid, mein Glück davon abhängig zu machen, dass alles so passiert, wie ich es will
Ich möchte nicht länger den Verlauf der Dinge bestimmen und mein Glück davon abhängig machen, dass alles so passiert, wie ich es will, auf eine ganz bestimmte Art und Weise.
Wenn wir versuchen, die Dinge vorherzusehen, sie in eine Richtung zu lenken, ist das Endergebnis nie so, wie wir es wollen. Und das frustriert uns. Uns von diesen selbst auferlegten Ketten zu befreien, bringt uns von diesem gefürchteten Abgrund weg, in dem psychische Probleme und Störungen auf uns warten.
Die meisten von uns leben wie von einem Automatismus gesteuert, so als stünden wir stets auf Autopilot, was uns dazu zwingt, zu leben, ohne zu denken und ohne zu reflektieren. Zu tun, was der Moment verlangt, ohne mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen. Dieser Autopilot macht es uns unmöglich, das eigentliche Wesen der Ereignisse zu erkennen. Was uns widerfährt, wird durch unsere Art und Weise, die Welt zu sehen, in Mitleidenschaft gezogen. Und genau daraus entsteht emotionales und psychisches Unbehagen.
Wenn wir unsere Aufmerksamkeit immer nur auf die Vergangenheit oder Zukunft richten, sind wir zwischen Schuldgefühlen und Sorgen gefangen, wodurch wir den gegenwärtigen Moment verpassen. Diese Situation hat zur Folge, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eingeschränkt werden. Wenn wir so sehr an unsere Gedanken und Gefühle gekettet sind, verpassen wir die Erfahrung, zu leben und unser Leben zu entdecken.
Darüber hinaus führt eine fehlende Verbindung mit der Gegenwart dazu, dass wir uns höchstwahrscheinlich unangemessen verhalten. Eine extreme Regulierung des Verhaltens begünstigt, dass der Kontakt zu den derzeitigen Umständen verloren geht. Diese Umstände können aber bei der Bildung und Orientierung unseres Verhaltens sehr hilfreich sein.
Uns zu fragen, warum wir etwas tun, warum wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten, öffnet uns diese ersehnte Tür zur Anpassung unserer Verhaltensweisen.
Ich will nicht länger, dass alles so passiert, wie es mir zugutekommt. Ich will entsprechend dem handeln, was in diesem Moment passiert.
Alles soll so passieren, wie ich es will
Das Leben besteht zu einem kleinen Teil aus dem, was uns passiert, und zu einem großen Teil aus dem, was wir daraus machen
Unsere Einstellung bestimmt über unser Glück. Von ihr hängt es ab, ob wir uns freuen, am Leben zu sein, oder ob wir stattdessen leiden und uns unserem Leid hingeben. Unsere Einstellung muss zu jeder Zeit von uns selbst, und nicht von einem uns angeeigneten Automatismus abhängen.
Das alles so passiert, das es mir zugutekommt, ist nicht nur unrealistisch, sondern macht mich auch nicht glücklich.
Wenn wir immer nur auf Autopilot laufen, wird uns aber alles gleich erscheinen, ganz unabhängig davon, was in der Welt geschieht. Wir agieren dann wie ein ferngesteuerter Hammer, der nur Nägel vor sich sieht und alles andere ausblendet.
Unser Verstand spielt uns liebend gern Streiche und will uns glauben lassen, dass alles, was in ihm herumspukt, der Wahrheit entspräche. Die Realität ist aber so, wie sie sein muss, und nicht so, wie wir sie haben wollen. Wir können nicht nur mit den angenehmen Dingen des Lebens leben, wir müssen mit allem leben. Und dazu gehören natürlich auch Situationen, von denen wir nicht möchten, dass sie uns passieren.
„Ich bin ein glücklicher Mensch; im Leben habe ich es nie leicht gehabt.“
Sigmund Freud
Darüber hinaus, so sagen Experten der Psychologie, würde das Leben nur zu 10 % aus dem bestehen, was mit uns passiert, und zu 90 % aus dem, was wir daraus machen. Deshalb sollten wir dringend akzeptieren, was uns widerfährt, und uns auf unser Handeln konzentrieren.
Will ich wirklich, dass alles so passiert, wie ich es will?
Wenn du verstehst, dass es nicht wehtut, Überflüssiges zu ändern, besitzt du die Freiheit, mit jedem Umstand zurechtzukommen. Dazu musst du über deine Wünsche und Automatismen hinausgehen, seien diese persönlicher, sozialer oder familiärer Natur.
Du bist nicht nur das, was du denkst. Du bist weitaus mehr als das, was dir deine Gedanken sagen. Du bist viel mehr als eine Gesamtheit von Glaubenssätzen darüber, wie die Welt sein sollte, viel mehr als vorbestimmte und voreingestellte Empfindungen. Du bist Veränderung, du bist anpassungsfähig, und je eher du das verstehst, desto eher wird geschehen, was dich deinem Glück näherbringen kann.
Im Universum geschieht weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes. Alles, was geschieht, ist neutral und notwendig. Zu einem Problem wird es erst dann, wenn wir kämpfen und mit Situationen und Umständen in Konflikt geraten, die Teil des Entwicklungsprozesses eines jeden Menschen sind. Von nun an sollten wir es zur Gewohnheit werden lassen, eine neutrale Realität zu sehen, ohne sie zu beurteilen.
Die Tatsache, dass wir sie als gut oder schlecht sehen, hat nichts mit dem Entwicklungsprozess zu tun, den wir alle durchlaufen müssen, sondern mit dem, was wir darüber denken: Es gibt nichts Verheerenderes und Aufwühlenderes, als immer das Gegenteil von dem zu wollen, was passiert. Deshalb ist es mitunter das Beste, das wir für uns selbst tun können, diese schädliche Gewohnheit abzulegen.
Wer weise ist, zielt auf nichts ab. Weder darauf, gut, stark oder gelehrig, noch rebellisch, widersprüchlich oder kohärent zu sein. Er will einfach nur sein.