Häusliche Pflege: Was du wissen solltest

Häusliche Pflege ist ein Oberbegriff, der ein breites Spektrum an Dienstleistungen bezeichnet, die in der Privatsphäre des Zuhauses angeboten werden, um die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen so lange wie möglich zu erhalten.
Häusliche Pflege: Was du wissen solltest

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 06. Juni 2024

Häusliche Pflege hat sich zu einem Synonym für Menschlichkeit und Mitgefühl in einer Zeit entwickelt, in der die alternde Bevölkerung und chronische Krankheiten zu einer allgegenwärtigen Herausforderung für viele Familien geworden sind.

Trotz der wachsenden Relevanz dieser Art der persönlichen Unterstützung herrschen oft Unklarheiten darüber, wie sie effektiv gestaltet werden kann. Dieser Artikel soll daher darüber aufklären, was man genau unter häuslicher Pflege versteht und was dabei wichtig ist.

Was versteht man unter häuslicher Pflege?

Häusliche Pflege ist ein Oberbegriff, der ein breites Spektrum an Dienstleistungen bezeichnet, die in der Privatsphäre des Zuhauses angeboten werden, um die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen so lange wie möglich zu erhalten.

Die Palette reicht von Betreuung und Pflege durch eine 24-Stunden Pflegekraft für Senioren über Unterstützung bei täglichen Routinen bis zu Therapiediensten. Unter anderem werden folgende Dienstleistungen angeboten:

  • Alltagsbetreuung: Hier geht es um Aktivitäten des täglichen Lebens, die die Unterstützung einer Pflegeperson erfordern können. Dazu gehört die Assistenz bei der Körperhygiene – wie Duschen oder Baden – Hilfe beim Ankleiden, bei der Nahrungsaufnahme oder Mobilitätsunterstützung. Diese Art von Unterstützung kann entscheidend sein, um eine gewisse Normalität und Würde im Leben der Pflegebedürftigen zu bewahren.
  • Psychosoziale Betreuung: Diese Komponente der Pflege zielt darauf ab, das geistige und emotionale Wohlbefinden zu fördern. Dazu gehören: Gesellschaft leisten, Gespräche führen, Vorlesen oder Spaziergänge, die zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und geistiger Aktivität beitragen. Bei Bedarf gehören auch psychologische Unterstützung oder therapeutische Interventionen dazu.
  • Haushaltsdienste: In vielen Fällen umfasst die häusliche Pflege auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten, die das alltägliche Leben erleichtern. Aufgaben wie Staubsaugen, Wäschepflege, Geschirrspülen und Müllentsorgung sind ebenso enthalten wie das Einkaufen von Lebensmitteln oder das Zubereiten von Mahlzeiten, die auf spezielle Ernährungsbedürfnisse abgestimmt sein können.
  • Spezialisierte Pflege: Erfordern Pflegebedürftige besondere Aufmerksamkeit, wie es zum Beispiel bei Demenzerkrankungen oder chronischen Leiden wie Diabetes der Fall ist, stehen speziell geschulte Fachkräfte bereit. Sie entwickeln individuelle Betreuungskonzepte, die auf die jeweilige Krankheit zugeschnitten sind, und bieten etwa Gedächtnistrainings oder Blutzuckermanagement an.

Die angebotenen Dienstleistungen sollen es den Betroffenen ermöglichen, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und dabei ein Maximum an Autonomie und Lebensqualität zu bewahren.

An wen richtet sich das Angebot der häuslichen Pflege?

Grundsätzlich kann jeder, der Hilfe bei der Bewältigung des täglichen Lebens benötigt, von häuslicher Pflege profitieren. Besonders relevant ist sie jedoch für ältere Menschen, Personen mit Behinderungen, chronisch Kranke und diejenigen, die sich von einer Operation oder Krankenhausbehandlung erholen.

Schritte zur Organisation häuslicher Pflege

Die Organisation häuslicher Pflege beginnt oft mit einer Notwendigkeit, die plötzlich ins Bewusstsein tritt: Ein geliebter Mensch kann den Alltag nicht mehr alleine bewältigen. Doch wie navigiert man in dieser emotional aufgeladenen Situation?

  • Bedarfsanalyse: Eine professionelle Einschätzung durch einen Arzt oder Pflegedienstleiter kann helfen, den tatsächlichen Pflegebedarf zu ermitteln.
  • Planung: Zusammen mit Fachleuten und Betroffenen wird ein individueller Pflegeplan erstellt, der die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und die Möglichkeiten der Familie berücksichtigt.
  • Auswahl des Pflegepersonals: Ob man sich für professionelle Pflegekräfte oder eine Kombination aus Familienmitgliedern und externen Helfern entscheidet, ist individuell verschieden.
  • Finanzielle Klärung: Es muss geklärt werden, welche Kosten übernommen werden und wie das Budget am besten verwaltet wird.

Professionelle Betreuung vs. familiäre Pflege

Ein Kernpunkt bei der häuslichen Pflege ist die Entscheidung, wer die Pflegedienstleistung erbringen soll. Während die Inanspruchnahme professioneller Dienste zu einer Entlastung führen kann, bevorzugen manche die Pflege durch Familienangehörige, um eine emotionalere Bindung und Kontinuität zu gewährleisten. Oftmals führt eine Kombination aus beiden Ansätzen zum besten Ergebnis.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.