Francisco de Goya: die Biografie des spanischen Malers

Francisco de Goya war im 18. Jahrhundert Hofmaler des spanischen Königshauses. Besonders bekannt ist er für seine Portraits und eine Reihe dunklerer Werke, die als die "schwarzen Gemälde" bezeichnet werden.
Francisco de Goya: die Biografie des spanischen Malers
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Camila Thomas

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

Francisco de Goya war ein spanischer Maler, der besonders für seine Portraits bekannt war. Da er der Lieblingskünstler des spanischen Adels war, hatte er stets viele Aufträge.

Seine Portraits waren sehr persönlich und realistisch, da er seine Motive nicht beschönigte. Statt dessen malte er sie in einem naturalistischen Stil.

Nach der Einschätzung von Kunsthistorikern war Goya gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts der beste spanische Maler. Außerdem begründeten seine Portraits, Gemälde, Drucke und Wandbilder den Beginn der zeitgenössischen Malerei.

Kindheit und Jugend

Francisco José de Goya y Lucientes wurde am 30. März 1746 in Fuendetodos, Spanien, geboren. Sein Vater, José Benito de Goya y Franque, war ein hervorragender Vergolder und stammte aus dem Baskenland. Seine Mutter, Gracia de Lucientes y Salvador, stammte aus einer Bauernfamilie.

Als Kind zog er mit seiner Familie nach Saragossa. Nur wenige Jahre später begann er im Alter von 14 Jahren eine Ausbildung bei dem Maler José Luzan. Während der ersten vier Jahre erlernte er verschiedene Motive zu malen, indem er die großen Meister nachahmte. Zu dieser Zeit war dies eine gängige Lehr-Methode in der Malerei.

Francisco de Goya - Gemälde

Später zog Goya dann nach Madrid, um bei dem deutschen Maler Anton Raphael Mengs seine Lehrzeit fortzusetzen. Obwohl er schon einige Jahre in Ausbildung war, war seine Kunst zu diesem Zeitpunkt noch sehr rudimentär und einfach.

In den Jahren 1763 und 1766 bewarb sich Goya an der Königlichen Akademie der schönen Künste in San Fernando, wurde aber beide Male abgelehnt. Später, im Jahr 1771, zog er nach Rom und kam dort ins Finale eines Malwettbewerbes. Danach ging er zurück nach Saragossa, wo er an einigen Projekten arbeitete. Allerdings blieb er auch hier nur für kurze Zeit.

Einige Jahre danach studierte Goya dann bei Francisco Bayeu y Subias und schaffte es dadurch letztendlich, als Maler anerkannt zu werden.

Francisco de Goya: der Beginn seiner beruflichen Laufbahn

Aufgrund seiner Freundschaft mit Francisco Bayeu erhielt er 1774 Zugang zu den königlichen Ateliers, welche zu dieser Zeit von dem Meister Mengs geleitet wurden. Dieses Jahr war entscheidend für Goyas Karriere, denn seine Gemälde wurden zunehmend solider und gewannen an Originalität.

In den königlichen Ateliers bestand seine Aufgabe darin, Szenen für Wandteppiche anzufertigen, die in der königlichen Gobelin-Werkstatt hergestellt wurden. Aufgrund dieser Arbeit gelang es Goya, sich künstlerisch sehr stark weiterzuentwickeln.

Während der folgenden fünf Jahre fertigte er über 60 Bilder an. Sie alle zeigten Szenen aus dem täglichen Leben. Einige dieser Entwürfe wurden zur Dekoration der königlichen Residenzen in San Lorenzo del Escorial und in El Pardo verwendet.

Daraufhin machte Francisco de Goya am spanischen Hof schnell Karriere. Im Jahr 1779 wurde er zum königlichen Hofmaler ernannt und im Jahr 1780 erwählte man ihn als Mitglied in die Königliche Akademie der Künste.

Im Jahr 1785 wurde er zum Vizedirektor für Malerei an der San Fernando Akademie ernannt. Schließlich wurde er 1786 mit dem Titel “Hofmaler des Königs” ausgezeichnet, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch recht jung war.

Nun wurde auch das nähere Umfeld des Königshauses auf Goya als talentierten Portraitmaler aufmerksam. Innerhalb kürzester Zeit malte er Portraits des Grafen von Floridablanca, des Kronprinzen Don Luis und des Herzogs und der Herzogin von Osuna. Dadurch erarbeitete er sich einen guten Ruf als Portraitmaler.

Werke und Stil von Francisco de Goya

Goya erschuf eine Reihe von Meisterwerken, die seinen Stil und sein einzigartiges Talent widerspiegelten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Die schwarzen Gemälde, Die nackte Maja und Die bekleidete Maja.

Bei Kunstexperten gelten Die Majas als Goyas Meisterwerke, da sowohl die Geschichte der Gemälde als auch die Gemälde selber sehr außergewöhnlich sind. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Die nackte Maja das erste Kunstwerk in der Geschichte war, auf dem ein Künstler das Schamhaar einer Frau abbildete. Zu jener Zeit war dies absolut skandlös.

Im Jahr 1815 bekam Goya aufgrund dieser Tatsache Probleme mit der spanischen Inquisition. Dank des Eingreifens und der Fürsprache einiger einflussreicher Personen aus seinem Umfeld konnte er jedoch weitere Konsequenzen abwenden.

“Von der Vernunft verlassene Fantasie erschafft unmögliche Monster: vereinigt mit ihr (der Vernunft), ist sie (die Fantasie) die Mutter der Künste und der Ursprung ihrer Wunder.”

-Francisco de Goya-

Historiker glauben, dass seine Gemälde mit dem Titel Die Schrecken des Krieges aus dem Jahr 1810 den Aufstand am 2. Mai darstellen. Dieser Aufstand ereignete sich im Jahr 1808 und führte zum spanischen Unabhängigkeitskrieg, der von 1808 bis 1814 andauerte.

Die Kämpfe inspirierten Goya 1814 dazu, die Gemälde Der dritte Mai 1808 und Der zweite Mai 1808 (auch bekannt als Der Kampf mit den Mamelucken) zu malen. Auf diesen Gemälden stellt er die Gräuel des spanischen Unabhängigkeitskrieges zwischen Spanien und Frankreich dar. Außerdem zeigen sie den Verlust vieler Menschenleben.

Seine Gemälde beeinflussten maßgeblich die ihm nachfolgenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Besonders stark war dieser Einfluss auf Pablo Picasso, Paul Cezanne, Edgar Degas, Francis Bacon und Édouard Manet.

Francisco de Goya - Frau

Francisco de Goya: Sein Privatleben und sein Vermächtnis

Im Juni 1773 heiratete Goya Josefa Bayeu y Subias; sie war die Schwester seines Kunstprofessors. Ihr Sohn Xavier war das einzige ihrer gemeinsamen Kinder, welches die Jugendzeit überlebte. Später heiratete Goya ein weiteres Mal. Mit Leocadia Weiss hatte er eine gemeinsame Tochter namens Maria del Rosario Weiss.

Im Jahr 1793 erlitt Goya im Alter von 47 Jahren einen herben Schicksalsschlag. Er erkrankte sehr schwer, wodurch sein persönliches und auch sein berufliches Leben stark beeinträchtigt wurden. An welcher Krankheit er litt, ist nicht genau bekannt. Allerdings dauerte seine Genesung fast zwei Jahre und er blieb danach völlig taub.

Viele Historiker glauben, dass diese Erkrankung den Beginn seiner schwarzen Periode auslöste. Gleichzeitig schuf er nach seiner Erkrankung aber auch seine einfallsreichsten und kreativsten Werke.

1819 zog er in einen Vorort Madrids, wo er sich ein Haus am Manzanares Fluss kaufte. Diesem Haus gab er den Namen Quinta del Sordo (Villa des tauben Mannes). Allerdings wohnte er nicht lange dort. Im Jahr 1824 zog er nach Bordeaux und anschließend nach Paris.

Danach kehrte er 1826 nach Spanien zurück, um kurz darauf wieder nach Bordeaux zu gehen. Im April 1828 während er noch in Frankreich war, erlitt er einen Schlaganfall und starb im Alter von 82 Jahren.

Weitere Informationen

Goya wurde in Bordeaux auf dem San Isidro Friedhof begraben. Später wurden seine sterblichen Überreste exhumiert. Im Jahr 1919 wurde er dann in der königlichen Kapelle des heiligen Antonius von La Florida in Madrid beigesetzt.

Über sein Leben wurden mehrere Filme gedreht. Unter ihnen Die nackte Maja (1958), Goya in Bordeaux (1999), Goyas Geister (2006) und die Dokumentation Goya: Crazy Like a Genius (2012).


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