Erfahrungen mit CBD bei Depressionen – kann das helfen?
Depressionen sind mittlerweile eine Volkskrankheit geworden. Immer mehr Menschen leiden darunter – vor allem die jüngere Generation. Es gibt auch immer mehr Therapiemöglichkeiten und Heilungsansätze. Zusätzlich zu klassischen Psychopharmaka und einer Psychotherapie kommen auch natürliche therapeutische Mittel wie CBD unterstützend zum Einsatz. Doch kann Cannabidiol wirklich helfen?
Was sind Depressionen?
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Psychiater und Gründer des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie Emil Kraepelin versucht, Depressionen als Krankheitsbezeichnung zu etablieren. In Medizinerkreisen wurde dies jedoch jahrzehntelang ignoriert. Mittlerweile hat die WHO Depressionen in das weltweit anerkannte Diagnosesystem ICD10 als offizielle Krankheit aufgenommen. Dort zählt sie zu den affektiven St örungen.
Das Hauptmerkmal einer Depression ist eine starke Veränderung der Stimmung, die unter anderem mit folgenden Symptomen einhergehen kann:
- Grundtraurigkeit
- Hoffnungslosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Freudlosigkeit
- mangelndes Selbstwertgefühl
- Konzentrationsstörungen
- Agitiertheit
- Appetitverlust
- Morgentief
- Gewichtsverlust
- Libidoverlust
- Dauermüdigkeit
- Schlafprobleme
- Gedanken an Sterben, Tod, Suizid
Die Ursachen von Depressionen sind ebenso vielfältig und individuell wie die Krankheitssymptome. Häufig spielen psychosoziale und neurobiologische Aspekte in Kombination eine Rolle. Traumatische Erlebnisse oder hohe Belastungen können ebenso mitverantwortlich für eine Depression sein wie genetische Faktoren, hormonelle Veränderungen oder eine Dysbalance der Botenstoffe im Gehirn. Bestimmte Charaktereigenschaften sowie familiäre Vorbelastungen können eine Depression weiter begünstigen.
Die Wirkung von CBD
Cannabidiol (CBD) wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Es handelt sich hierbei um einen natürlichen Wirkstoff, der im Gegensatz zu THC keine berauschende oder psychoaktive Wirkung auf den menschlichen Körper hat.
Einige Studien weisen bereits darauf hin, dass die Wirkung von CBD an den Rezeptoren des Gehirns ansetzt und einen schmerzlindernden sowie beruhigenden Effekt haben soll. Menschen, die bereits Erfahrungen mit CBD Tropfen gemacht haben, setzen ebenfalls auf den Wirkstoff der Hanfpflanze. Viele Schmerzpatienten greifen auf Cannabidiol in jeglicher Form zurück und schwören auf die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit.
Jedoch sind CBD-Produkte nicht in der Kategorie Medizin zu verordnen. Es handelt sich hierbei lediglich um ein Nahrungsergänzungsmittel. Das bedeutet nicht, dass die Einnahme keine positiven Auswirkungen auf den Körper haben kann, jedoch gibt es keine Garantie für eine Linderung oder gar Heilung verschiedener Krankheitssymptome.
Fakt ist, dass CBD den Körper mit einer Reihe an Nährstoffen versorgen kann. So enthält Cannabidiol-Öl wertvolle Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren.
Wie kann CBD bei Depressionen helfen?
Eine klassische Therapiemethode bei Depressionen ist die Einnahme verschreibungspflichtiger Psychopharmaka unter der Aufsicht eines Psychiaters oder Facharztes. Diese beeinflussen die Wirkung der Botenstoffe im Gehirn und sorgen für eine Erhöhung des Serotoninspiegels. Durch Manipulation der Glückshormone wird also eine Art „künstliches Glücklichsein“ hergestellt.
Der sogenannte Hippocampus – ein Teil des limbischen Systems – soll Untersuchungen zufolge bei Menschen mit Depressionen deutlich verkleinert sein. Dieses Gehirnareal ist jedoch für das Lernen, das Gedächtnis und jegliche Emotionen verantwortlich. Die Einnahme von Antidepressiva soll dazu beitragen, dass sich die Nervenzellen regenerieren und der Hippocampus sich erholen kann, was wiederum zu einer Heilung von Depressionen führen soll.
Auswirkungen auf die Nervenzellen des Hippocampus
Es wurde mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, dass der Wirkstoff Cannabidiol mit dem sogenannten Endocannabinoid-System (ECS) unseres Körpers interagiert. Dieses umfassende Regulationssystem besteht aus den unterschiedlichsten Enzymen, Rezeptoren und endogenen Liganden. Unter anderem soll das System an den Prozessen des Schmerzempfindens, des Schlaf-Wach-Rhythmus, des Appetits sowie Stress beteiligt sein.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 soll die Einnahme von CBD die Nervenzellen des Hippocampus schützen und damit einer Verkleinerung des Gehirnteils entgegenwirken, was sich wiederum positiv auf eine depressive Erkrankung auswirken soll.
Allerdings wurde die Wirkung von CBD auf das Endocannabinoid-System noch nicht vollständig erfasst. Ausführliche wissenschaftliche Studien an Menschen gab es bisher nicht. Lediglich bei Experimenten an Nagetieren mit Depressionen soll das CBD die Linderung der Symptome unterstützt haben.
Innere Ruhe und Ausgeglichenheit
Anwender und Verfechter von CBD schwören auf das ganzheitliche Wirkungsspektrum des Wirkstoffs. So soll die Einnahme das allgemeine Wohlbefinden steigern und zu mehr Entspannung und Ausgeglichenheit im Alltag führen. Menschen, die unter Depressionen leiden, kennen das Gefühl innerer Ruhe kaum und sollen bei regelmäßiger Anwendung daher von dem Effekt profitieren können.
Antidepressive Eigenschaften
Ferner sollen mehrere Studien darauf hinweisen, dass Cannabidiol ähnliche Effekte auf den Körper hat wie klassische Antidepressiva. So soll CBD den Serotoninspiegel erhöhen und damit ein großes psychiatrisches Potenzial beinhalten. Allerdings sollte man bedenken, dass CBD in Tropfen-, Kristall-, Kapsel- oder Teeform kein Medikament darstellt oder gar ersetzt. Nach wie vor handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, was den Körper zwar mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt, jedoch nicht unbedingt als ganzheitliche Therapiemethode anerkannt ist.
Verbesserte Schlafqualität
Menschen mit depressiven Verstimmungen oder psychischen Krankheiten leiden oft unter Schlafstörungen. Das nächtliche Einschlafen scheint unmöglich und am Morgen kommen sie kaum aus dem Bett. Schlaf ist jedoch ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, denn in der Nacht wird Erlebtes verarbeitet und der Körper regeneriert sich und sammelt neue Kraft und Energie für den kommenden Tag.
Ein Schlafmangel kann sich maßgeblich auf das Wohlbefinden auswirken und die Symptome von Depressionen unter Umständen verschlimmern. Darüber hinaus kann sich ein Schlafentzug nicht nur negativ auf die Psyche, sondern auch auf die körperliche Gesundheit auswirken. Die Einnahme von CBD soll dazu beitragen, eine bessere Ein- und Durchschlafqualität zu erzielen.
Hilfe für Betroffene – Nahrungsergänzung bietet keine Heilung
Gegen Depressionen gibt es trotz verschiedener Behandlungsansätze noch kein Allheilmittel. Zwar kann eine Gesprächstherapie in Verbindung mit einer medikamentösen Einstellung eine Linderung der Symptome bieten, jedoch werden Menschen meist ihr Leben lang von der Krankheit begleitet. Es bedarf Zeit und viel Geduld, um sich neue Verhaltensmuster und Glaubenssätze anzutrainieren und die Erkrankung langfristig in die Flucht zu schlagen.
Auch CBD ist kein Wundermittel bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Eine begleitende Therapie mit Cannabidiol sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Wichtig für Betroffene ist vor allem eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Krankheit. Erste Anzeichen sollten stets ernst genommen werden. Ein Rückzug aus dem sozialen Leben bietet keine Heilung! Daher sollte man sich an eine vertraute Bezugsperson wenden und anschließend gemeinsam eine der folgenden Anlaufstellen aufsuchen:
- Hausarzt
- Psychiater
- Psychotherapeut
- Klinischer Psychologe
Unter Umständen kann auch die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 hilfreich sein. Sie bietet ebenfalls moralische Unterstützung und kann im Ernstfall weiterhelfen.