Elizabeth Smart: ein Beispiel für Resilienz

Diese amerikanische Aktivistin setzt sich nach ihrer Entführung für Vermisste ein und kämpft gegen den Menschenhandel.
Elizabeth Smart: ein Beispiel für Resilienz
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Über Elizabeth Smart wurde in vielen Medien berichtet. Zunächst erregte die reißerische Berichterstattung Aufmerksamkeit in den Vereinigten Staaten und schließlich in der ganzen Welt. Doch wer ist diese Frau und warum ist sie ein Beispiel für Resilienz?

Die Öffentlichkeit reagiert sensibel auf Menschen, die wir als Psychopathen bezeichnen. Ihre Taten sind unverständlich und erregen gleichzeitig Empörung und Faszination. Wir interessieren uns für jedes Detail des Lebens dieser Personen, die in Medien ein großes Schaufenster finden. Dabei vergessen wir oft, dass genau dieses Informationssystem auch Anlass für ähnliche Verhaltensweisen sein kann.

Diese Menschen spüren oft ein großes Gefühl der Befriedigung, wenn sie die Allgemeinheit schockieren und gleichzeitig entkommen, während alle versuchen, ihnen auf die Spur zu kommen.

Elizabeth Smart setzt sich bereits seit Jahren für ihr Ziel ein: diese Verhaltensweisen durch Bildung und Prävention zu besiegen.

Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern darum, mit einem schlechten Blatt gut zu spielen.”

Robert Louis Stevenson

Elizabeth Smart: ein Beispiel für Resilienz

Die Geschichte von Elizabeth Smart

Elizabeth Smart wurde am 3. November 1987 in Salt Lake City, Utah (USA) geboren. Sie stammt aus einer wohlhabenden Familie, die sich zur mormonischen Religion bekennt. Sie hat vier Brüder und eine Schwester. Bis zum 5. Juni 2002 lebte sie ein ganz gewöhnliches Leben in einem gehobenen Vorort.

Es war etwa 2 Uhr morgens, als ein Mann, der wie ein Landstreicher aussah, durch ein Küchenfenster in ihre Wohnung eindrang. Er stieg die Treppe hinauf und erreichte das Schlafzimmer, in dem die 14-jährige Elizabeth mit ihrer 9-jährigen Schwester schlief. Was sie aufweckte, war ein Messer, das der Mann ihr an ihre Kehle hielt. Er sagte ihr, dass er ihre gesamte Familie töten würde, wenn sie sich bewegte oder schrie.

Ihre Schwester Katherine wachte auf und wurde Zeugin des Geschehens. Der Mann zwang Elizabeth Smart, den Raum und dann das Haus mit ihm zu verlassen. Sobald der Mann den Raum verlassen hatte, machte sich Katherine vorsichtig auf den Weg zum Schlafzimmer ihrer Eltern und erzählte ihnen, was passiert war. Doch es war zu spät. Elizabeth war entführt worden.

Ein Alptraum und eine erschütternde Suche

Die Familie und auch die Behörden initiierten eine vergebliche Suche. Der einzige Verdächtige saß bereits im Gefängnis. Katherine behauptete, den Täter identifiziert zu haben: Sie sagte, es sei Emmanuel, ein obdachloser Mann, den die Familie einige Monate zuvor für Arbeiten in ihrem Garten bezahlt hatte.

Niemand wollte auf das Mädchen hören, das inzwischen 10 Jahre alt war. Da es keine Ergebnisse gab und der einzige Verdächtige im Gefängnis gestorben war, beschlossen sie schließlich, der Sache nachzugehen. Der Fall wurde in einer Fernsehsendung dargestellt, in der auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters erstellt und gezeigt wurde. 

Bald erkannte ein Ehepaar den Mann auf der Straße in Begleitung von zwei Frauen, die ihre Gesichter verdeckten. Sie alarmierten die Behörden und er wurde gefasst.

Katherine hatte recht. Neun Monate waren vergangen und Elizabeth Smart war nun zurück. Sie war durch die Hölle gegangen: Täglich wurde sie von ihrem Entführer vergewaltigt, mit dem Einverständnis und der Ermutigung der eigenen Frau des Mannes.

Elizabeth Smart: ein Beispiel für Resilienz

Elizabeth Smart: ein Beispiel für Resilienz

Der Entführer war ein Mann namens Brian David Mitchell. Er war ebenfalls Mormone und hatte behauptet, der Auserwählte Gottes zu sein. Er sollte sieben Ehefrauen haben und die zweite sollte Elisabeth sein. Trotz seiner Erzählungen befanden die Geschworenen, dass er sich seiner Taten bewusst war und verurteilten ihn schließlich zu zweimal lebenslänglich ohne Bewährung.

In der Zwischenzeit suchte Elizabeth Smart zunächst Zuflucht in ihren religiösen Überzeugungen. Sie ging nach Frankreich, um mit ihrer Gemeinde eine Mission zu übernehmen, und dieser Einsatz für andere zahlte sich aus. In Frankreich traf sie einen anderen Missionar, den sie später heiraten sollte. Diese Aktivistin setzt sich jetzt für die Bekämpfung des Menschenhandels und die Suche vermisster Personen ein.

Ihre wichtigste Botschaft ist, dass Kinder lernen können, nicht Opfer von Menschenhandel zu werden. Sie erklärt, dass es nicht gut ist, der Sexualität so großen Wert beizumessen. Sexuell missbrauchte Menschen sind nicht “defekt” und müssen nicht ihr ganzes Leben lang “Opfer” bleiben. Elizabeth Smarts Leben wurde in Filmen und Büchern veröffentlicht. Sie ist zweifelsohne ein Beispiel für Resilienz.


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  • Marqués, L. B. (2014). Hiedra, cerezos y tulipanes: La iluminación holística del objeto natural en Maria-Mercè Marçal, Elizabeth Smart y Sylvia Plath. Revista de lenguas y literaturas catalana, gallega y vasca, 19.


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