Die 12 wichtigsten griechischen Götter

Kennst du die wichtigsten Götter der griechischen Mythologie? Ihre Geschichten und Heldentaten sind erstaunlich, faszinierend und sehr fantasiereich.
Die 12 wichtigsten griechischen Götter
Laura Ruiz Mitjana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 28. August 2023

Zeus, Poseidon, Apollo, Aphrodite und Hera zählen zu den Hauptdarstellern der griechischen Mythologie, die uns Geschichten der Götter und Helden des antiken Griechenlands erzählt. Die griechischen Götter sind für ihre fantasievollen Geschichten, ihre Stärken und Abenteuer bekannt, die unter anderem die Kunst, die Literatur und die Filmwelt inspirierten.

Die antiken Griechen versuchten, die Entstehung der Welt, Naturphänomene und Schicksale anhand von Mythen zu erklären, die von der Bevölkerung als wahre Gegebenheiten betrachtet wurden. Deshalb spielten die griechischen Götter und ihre erstaunlichen Geschichten für sie eine bedeutende Rolle.

Die Mythen wurden anfangs nur mündlich überliefert. Es gibt jedoch einige schriftliche Zeugnisse um 1200 vor Christus, in denen verschiedene Götternamen erwähnt werden. Die Dichter Homer und Hesiod hielten die Geschichten der griechischen Götterwelt schriftlich fest. In seiner Schöpfungsgeschichte Theogonie¹ beschreibt Hesiod die Entstehung der Welt und die Geschichte der Götter.

Wir stellen dir heute die zwölf wichtigsten griechischen Götter und Göttinnen der griechischen Mythologie in einem kurzen Überblick vor.

Die wichtigsten griechischen Götter

Der antiken Mythologie zufolge gab es zwölf griechische Hauptgötter, die zur selben Familie gehörten. Sie alle lebten zusammen in einem Palast über den Wolken des Olymps, dem höchsten Berg Griechenlands. Diese Gottheiten, die Olympioi, sind für ihre kuriosen Geschichten und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten bekannt.

1. Zeus, Gott des Himmels

Zeus, der Göttervater, ist der mächtigste aller griechischen Götter. Sein Machtsymbol ist der Götterblitz, mit dem er über die anderen Götter im Olymp und die Sterblichen auf der Erde herrscht. Er ist damit in der Lage, jeden Feind zu töten. Zeus war ein starker, tapferer und gewalttätiger Gott, außerdem war er auch eingebildet. Sein Name ist indogermanischen Ursprungs und bedeutet “Vater des Himmels”.

Er kam als Sohn der Titanen Kronos und Rhea bei Lyktos auf der Insel Kreta im Verborgenen zur Welt. Denn Kronos verschlang alle Kinder sofort nach ihrer Geburt, da er befürchtete, von ihnen entmachtet zu werden. Mithilfe Gaias, der Göttin der Erde, konnte er Kronos später dazu bringen, alle seine verschluckten Kinder wieder auszuwürgen. 

Zeus herrschte über den Himmel, während seine Brüder die Unterwelt und das Meer beherrschten. Er heiratete Hera, die Mondgöttin und gleichzeitig seine Schwester. Allerdings hatte er auch mit verschiedenen anderen Göttinnen und Frauen zahlreiche Kinder.

2. Hera, Göttin der Ehe, der Frauen und der Familie

Die Frau und Schwester von Zeus gilt in der griechischen Mythologie als Göttin der Ehe, der Frauen und der Familie. Da Zeus zahlreiche Liebschaften mit sterblichen Frauen hatte, war sie oft unzufrieden und eifersüchtig. Sie fasste jedoch nicht den Mut, etwas dagegen zu tun.

Der Mythos erzählt, dass sich Hera 300 Jahre lang geweigert hatte, Zeus zu heiraten, bis er sie schließlich überreden konnte. Der Göttervater soll sich in einen Vogel verwandelt haben, den Hera durch ein Fenster einließ, weil Sturm herrschte. Als er in seine ursprüngliche Gestalt zurückkehrte, verlangte Zeus von ihr, ihn zu heiraten.

Hera wachte über Eheschließungen und gewährte allen Frauen auf der Erde besonderen Schutz. Sie war edel und menschlich, was für eine griechische Göttin überraschend sein mag.

3. Poseidon, Gott der Meere und Flüsse

Poseidon hatte die Macht, die Wut des Wassers zu kontrollieren und Schiffe zu versenken. Sein letztgeborener Bruder Zeus rettete ihn, nachdem er von Kronos verschlungen worden war. Poseidon wurde zum Beschützer der Seeleute und Pferde. Er war mit Amphitrite verheiratet, die Triton und die Töchter Rhode und Benthesikyme zur Welt brachte.

Der Mythos erzählt, dass Poseidon mithilfe von Hera und Athene versuchte, seinen Bruder Zeus zu stürzen. Für diesen Verrat wurde er bestraft und musste um Troja eine unzerbrechliche Mauer errichten.

Poseidon wurde von Minos, einem Sohn von Zeus, getäuscht, der den Meeresgott um ein Wunder gebeten hatte. Minos wollte ihm den weißen Stier, den Poseidon geschaffen hatte, nicht opfern und verwendete ein Tier aus seiner eigenen Herde. Der Meeresgott wurde zornig, als er den Betrug entdeckte, und brachte Pasiphae, die Frau des Minos dazu, sich in den Stier zu verlieben. Aus dieser Verbindung ging schließlich der Minotaurus hervor, eine furchterregende Kreatur, halb Mensch und halb Stier.

4. Demeter, Göttin des Ackerbaus

Demeter war für die Fruchtbarkeit der Erde zuständig. Sie hatte mit ihrem Bruder Zeus die Tochter Persephone, die wiederum ihren Onkel Hades heiratete. Mit ihrem Geliebten hatte Demeter den Sohn Plutos, die Personifizierung des Reichtums.

Nachdem Hades Persephone entführt hatte, sorgte Demeter für eine große Dürre, um den Herrscher über die Unterwelt davon zu überzeugen, ihre Tochter wieder freizulassen. Zeus musste eingreifen, um eine weltweite Hungersnot zu verhindern. Schließlich einigten sie sich und Persephone konnte einen Teil des Jahres die Unterwelt verlassen. Im Sommer lebte sie bei ihrer Mutter, im Winter war sie bei Hades. Dieser Mythos symbolisiert die Jahreszeiten.

Ein anderer Mythos erzählt, wie sich Demeter in eine Stute verwandelte, um Poseidon zu entkommen. Allerdings verwandelte sich der Gott der Meere ebenfalls in ein Pferd. Aus dieser Beziehung ging Areion hervor, ein geflügeltes Pferd, das von Herkules geritten wurde.

5. Hephaistos, Gott des Feuers

Hephaistos war der Sohn von Hera, ein genialer Handwerker und Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Vulkane. Einige Mythen deuten darauf hin, dass er der Sohn von Zeus war (Ilias³), während andere behaupten, dass er keinen Vater hatte und von Hera allein gezeugt worden war.

Hephaistos hinkte, da er von seiner Mutter vom Himmel des Olymps geschleudert wurde – er war bei seiner Geburt hässlich und schrie oder war vielleicht auch schon lahm. Er heiratete Aphrodite, die Göttin der Liebe, doch diese Beziehung hielt nicht lange, denn er wurde immer wieder betrogen.

Es heißt, dass der Gott des Feuers Pandora auf Verlangen seines Vaters aus Lehm formte, um an Prometheus Rache zu nehmen, der das Feuer gestohlen hatte.

Der Hephaistos und Athene gewidmete Tempel im Zentrum Athens ist ausgezeichnet erhalten und ein beliebtes Ausflugsziel.

6. Athene, Göttin der Weisheit

Athene gilt als Göttin der Weisheit und des Krieges. Der Legende nach wurde sie aus dem Kopf von Zeus geboren, nachdem dieser seine Mutter Rhea verschluckt hatte.

Zeus litt danach unter starken Kopfschmerzen, deshalb zerschlug Hephaistos sein Haupt und so kam Athene in voller Rüstung zur Welt. Deshalb wird sie auch als Verkörperung des Geistes betrachtet, was ihr auf dem Schlachtfeld zugutekam, denn sie war sehr einfallsreich und strategisch. Oft wird sie auch als jungfräuliche Göttin charakterisiert.

Nach ihr wurde die griechische Stadt Athen benannt, wo sie einen Olivenbaum gepflanzt hatte. Heute erinnert der Parthenon auf der Athener Akropolis an die Göttin der Weisheit.

7. Apollon, Gott der Musik und des Bogenschießens

Apollon verkörperte die Vollkommenheit und die Schönheit. Er war der Zwillingsbruder von Artemis und einer der einflussreichsten Söhne des Zeus. Seine Mutter war Leto, eine Geliebte des Göttervaters.

Apollon war nicht nur so mächtig wie die Sonne, er war auch der Gott der Weissagung und der Künste. Als Kind stahl er von seinem Bruder Hermes eine Leier aus Schildpatt und entwickelte so seine Liebe zur Musik. Das Orakel von Delphi, eine Weissagungsstätte, war ihm gewidmet. Der Gott der Heilung und des Lichtes hatte die Stadt Delphi gewählt, um sich niederzulassen.

Apollon, bekannt für Maß und Einsicht, spielte außerdem im Trojanischen Krieg eine zentrale Rolle.

8. Artemis, Göttin der Jagd

Artemis, die Zwillingsschwester des Apollon, war die Göttin der Jagd, der Jungfräulichkeit, der Geburt, des Mondes und des Waldes. Sie beschützte Frauen und Kinder, war jedoch wie ihr Bruder von der eifersüchtigen Hera als Tochter von Letos, der Geliebten von Zeus, verstoßen.

Artemis wurde die Gabe der ewigen Jungfräulichkeit zuteil, als sie ihren Vater als Kind darum bat. Sie hasste die Idee der Ehe, obwohl sie Müttern bei der Entbindung ihrer Kinder half. Seltsamerweise hatte diese Göttin keinerlei sexuelles Verlangen. Stattdessen genoss sie die Jagd, das Fischen und das Schwimmen.

9. Aphrodite, Göttin der Liebe und Schönheit

Die leidenschaftliche und lustvolle Aphrodite war die Göttin der Liebe und Schönheit. Sie war für Sexualität und Fortpflanzung zuständig. Hesiod beschrieb sie als Tochter des Uranos, Vater von Kronos. Die Mythologie berichtet, dass Kronos seinem Vater mit einem Sichelhieb die Geschlechtsorgane abschnitt und diese ins Meer warf. Der Samen und das Blut vermischten sich mit dem Wasser und schließlich ging Aphrodite aus dem Meeresschaum hervor.

Aphrodite wurde von Männern begehrt, doch sie wurde dazu gezwungen, Hephaistos zu heiraten. Sie war immer wieder untreu und der Gott des Feuers wusste das. Um sich zu rächen, fing er Aphrodite mit ihrem Geliebtem, dem Kriegsgott Ares, im Bett mit einem Jagdnetz aus Bronze ein. Alle Götter sollten sie sehen. Die Götter lachten sie mit Schadenfreude aus und so entstand das “homerische Gelächter” – ein lautes, nicht endendes Lachen.

Aphrodite zettelte auch den Trojanischen Krieg an. Dank ihres Einflusses eroberte Paris, der Sohn des Königs von Troja, Helena von Sparta und entführte sie. Dies rief den Zorn von Menelaos, Helenas Ehemann, und den darauffolgenden Krieg hervor.

10. Ares, Gott des Krieges

Mit seinem explosiven und aggressiven Temperament verführte Ares der Kriegsgott seine geliebte Aphrodite. Wie bereits erwähnt, rächte sich Hephaistos an ihnen.

Ares war ein Sohn von Zeus und Hera und der Vater von Hippolyte, der Königin der Amazonen. Im Gegensatz zu Athene, die klüger war, führte er den Krieg mit Brutalität. Besonders bekannt ist sein Kampf gegen Herkules, den griechischen Halbgott. Der Konflikt begann, als Herkules Kyknos, den Sohn von Ares, tötete. Athene beschützte Herkules und hinderte Ares daran, ihn zu töten.

11. Hermes, Gott des der Kaufleute, der Reisenden und Kunsthändler

Hermes, Sohn des Zeus und der Maya-Nymphe, ist als Gott der Reisenden, der Kaufleute, der Hirten, der Kunsthändler und Diebe bekannt. Er war der Vater von Pan, dem Hirtengott. Als Götterbote, der geflügelte Sandalen trug, verkündete der listige und geschickte Hermes die Beschlüsse von Zeus.

12. Dionysos, der Gott des Weines

Dionysos war ein Sohn von Zeus und der Sterblichen Semele, wurde jedoch trotzdem in den Olymp aufgenommen. Als Hera erfuhr, dass Semele schwanger war, ermordete sie sie aus Eifersucht. Zeus gelang jedoch, Dionysos zu retten, indem er das noch ungeborene Kind in seinen Oberschenkel einnäht.

Der Gott des Weines liebte Feste, Ausgelassenheit und Frauen. Er ist auch als Gott der Verkleidung, der Illusion, der Ekstase und der Fruchtbarkeit bekannt. Er stand den Menschen nahe, denn er wusste, was es bedeutet zu sterben.

Die Welt der griechischen Götter

Die griechischen Mythen sind fantasiereich, erstaunlich und verwirrend, gleichzeitig jedoch faszinierend und interessant. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehlen wir dir als Lektüre die Werke von Homer³: Die Ilias beschreibt einen Teil des Trojanischen Krieges, die Odyssee erzählt die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka während der Heimkehr nach dem Trojanischen Krieg.

▶ Lese-Tipp

  1. Theogonie, Hesiod, übersetzt und erläutert von Raoul Schrott, Fischer 2016
  2. Griechische Mythologie: Götter und Helden des Antiken Griechenlands, Raffaele Apollaro, Historia Magistra 2023
  3. Homer, Gesammelte Werke, Homer, Anaconda 2018

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