Das Monster der Ängstlichkeit, ein Monster, das sich von unserem Adrenalin ernährt

Das Monster der Ängstlichkeit, ein Monster, das sich von unserem Adrenalin ernährt

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2022

Das Monster der Ängstlichkeit ist ein Monster, das sich von unserem Adrenalin ernährt, da Adrenalin eine Substanz ist, die unser Körper ausstößt, wenn er merkt, dass es eine Gefahr in seiner Umgebung gibt und er uns darauf einstellen will,  sich eventuell schützen zu müssen.

Angst kann durch den Anblick eines Löwen oder den einer Schlange ausgelöst werden, etwas, was in der Welt, in der wir heutzutage leben, sehr unwahrscheinlich ist und was nicht mehr ganz angebracht erscheint. Jedoch wird Adrenalin auch dann ausgestoßen, wenn wir plötzlich auf der Treppe ausrutschen oder wenn uns Öl aus der Pfanne spritzt, während wir das Abendessen kochen.

In diesem Moment wird uns ein Adrenalinstoß versetzt, was uns dabei hilft, uns schnell am Treppengeländer festzukrallen oder uns schnell von der Hitze zu entfernen, in der wir gerade ein Ei braten. Das heißt, unser Adrenalin wird ausgestoßen, um uns dabei zu helfen, schnell genug zu handeln, um so Schlimmeres zu verhindern.

Regenwetter

Doch in demselben Moment, in dem Adrenalin freigesetzt wird, wird auch das Monster der Ängstlichkeit durch den Geruch seiner Nahrung aus seiner Lethargie aufgeweckt. Anfangs ist es auch Teil dieses Schutzinstinkts, und trägt dazu bei, dass wir uns am Geländer festhalten oder dass wir es schaffen, dass Gleichgewicht zu halten, bevor wir die Treppe hinunterfallen.

Doch auch wenn es eine einfache, alltägliche Situation ist, wenn wir auf der Treppe ausrutschen, so kann es passieren, dass das Monster der Ängstlichkeit erwacht und nicht wieder einschläft. Dann bleibt es in uns drin und ernährt sich von dem Adrenalin, das wir ausgestoßen haben, während wir gleichzeitig unser Herz kräftig schlagen hören und uns der Schreck in die Knochen gefahren ist.

Immer wenn das Monster neues Adrenalin zu Fressen bekommt, fühlen wir es erneut in unserem Inneren. Wenn wir uns jedoch nicht mehr in einer Gefahrensituation befinden, wird das Monster, wohl wissend, dass seine Adrenalinreserven zur Neige gehen, in einen Winterschlaf verfallen.

Verfolgungsangst

Dieser psychologische Kampf führt dazu, dass unser Körper einen neuen Adrenalinstoß abfeuert, nur dass dieses Mal keine wirkliche Gefahrensituation für diesen verantwortlich ist, sondern dass er durch das Monster ausgelöst wird, dass sich sehr darüber freut, wieder neue Nahrung zu bekommen.

In der Folge wird das Monster der Ängstlichkeit wegen der Überversorgung mit Adrenalin riesengroß und ausgesprochen aggressiv. Es schreit uns bedrohlich an, dass es unser Herz zum Stillstand bringen wird, dass es unseren Rachen austrocknen wird und dass es unser Gehirn verschlingen wird.

Obwohl es dies gar nicht tun kann, droht es uns mit immer lauterer Stimme, weil es weiß, dass wir es so besser hören und es so noch mehr emotionale Nahrung, noch mehr Adrenalin, bekommt. So fängt es an, unseren Alltag zu bestimmen, mit einem unersättlichen Hunger, dem wir unterwürfig nachkommen, wenn es sich nur meldet.

Trauriges-Gesicht

Wenn wir nun aber nicht auf es hören und seine Schreie als normal betrachten, wenn wir aufhören, ihm unsere Aufmerksamkeit zu schenken und es so kein Adrenalin mehr von unserem Körper bekommt, dann wird am Ende das Monster der Ängstlichkeit keine andere Möglichkeit haben, als sich in einen sanften Schlaf zu versetzen und wieder an Größe zu verlieren.

Das Monster der Ängstlichkeit kann unseren Körper nur in Schreck versetzen. Wie wir sehen, repräsentiert es eine natürliche Art unseres Körpers, sich gegenüber etwas zu verhalten, was von unserem Körper oder unserem Verstand als direkte Gefahr wahrgenommen wird.

Es ist ein einfacher und normaler Mechanismus, den wir alle verstehen können. Wenn es nun schon zu einem riesigen Monster geworden ist und es scheinbar keinerlei Anzeichen setzt, in Zukunft wieder einzuschlafen, dann müssen wir uns daran erinnern, dass es in unserer Hand liegt, es wieder kleiner und unbedeutender werden zu lassen, wenn wir seine Anwesenheit nur noch dann akzeptieren und tolerieren, wenn wir eine natürliche Situation der Angst erleben.

Pusteblume

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.