Akuter Stress durch Höchstbelastung: Was tun?

Akuter Stress fordert deine körperliche und geistige Gesundheit immer wieder heraus? Erfahre, wie du besser mit stark belastenden Situationen umgehen kannst.
Akuter Stress durch Höchstbelastung: Was tun?
Sara González Juárez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez.

Letzte Aktualisierung: 15. Juni 2024

Akuter Stress durch Höchstbelastung ist in unserem hektischen Alltag keine Seltenheit. Stress macht uns zwar leistungsfähiger und motiviert uns, diese Momente intensiver Belastung können jedoch das körperliche und geistige Wohlbefinden beeinträchtigen. Erfahre in diesem Artikel, welche Folgen Spitzenstress hat und welche Strategien dir helfen können, besser mit belastenden Situationen umzugehen.

Akuter Stress vs. chronischer Stress

Akuter Stress ist eine kurzfristige, intensive Form von Stress, die in Reaktion auf akute, oft unerwartete Herausforderungen oder Belastungen auftritt. Im Gegensatz dazu kann chronischer Stress über Wochen, Monate oder Jahre hinweg zu anhaltender Belastung führen.

Die Unterschiede von akutem und chronischem Stress im Überblick:

  • Dauer: Kurzfristig; dauert normalerweise von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden oder Tagen.
  • Auslöser: Akute Ereignisse wie Prüfungssituationen, wichtige Präsentationen, enge Fristen, Konflikte oder Notfälle.
  • Symptome: erhöhte Herzfrequenz, Muskelanspannung, Schwitzen, Schwindel, Kurzatmigkeit, Adrenalinschub
  • Auswirkungen: Kann die Leistung steigern und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, kurzfristig verbessern. Nach der Bewältigung der Situation normalisieren sich Körper und Geist in der Regel schnell wieder.

Chronischer Stress:

  • Dauer: Langfristig; hält über einen längeren Zeitraum an.
  • Auslöser: Dauerhafte Situationen wie ungelöste berufliche Probleme, finanzielle Sorgen, familiäre Konflikte oder chronische Krankheit.
  • Symptome: dauerhafte Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Schwächung des Immunsystems, anhaltende Muskelverspannung
  • Auswirkungen: Kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Depressionen und Angststörungen. Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, kann stark beeinträchtigt werden.

Es ist wichtig, beide Arten von Stress zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu minimieren.

Mögliche Auslöser von akutem Stress

Wir alle erleben stressige Situationen im Leben: ein schwieriger Tag im Büro, finanzielle Probleme, zwischenmenschliche Konflikte und mehr. Wenn sich mehrere solcher Stressoren innerhalb kurzer Zeit häufen, kann es zu einem Stress-Peak kommen: Der Körper schüttet vermehrt Cortisol aus, um uns in diesen belastenden Situationen durch erhöhte Leistungsfähigkeit zu schützen. Die häufigsten Auslöser für akuten Stress sind:

  • Zwischenmenschliche Beziehungen: Missbrauch, häufige Streitereien oder toxische soziale Umgebungen
  • Schlechte Arbeitsbedingungen: Entlassung, unzureichende Bezahlung, mangelnde Work-Life-Balance oder Mobbing
  • Sinnesstress: überwältigende sensorische Reize, unter anderem laute Umgebungen, helles Licht, unangenehme Gerüche
  • Trauerfall: Verlust eines geliebten Menschen
  • Beziehungsprobleme: Schwierigkeiten in romantischen Beziehungen, die emotional sehr belastens sind

Zusätzlich können spezifische Ereignisse, die eine Bedrohung für die körperliche oder geistige Gesundheit darstellen, ebenfalls akuten Stress verursachen. Beispiele dafür sind Verkehrsunfälle oder Raubüberfälle.

Akuter Stress: Was tun?

Da akuter Stress oft durch mehrere Faktoren verursacht wird, ist eine ganzheitliche Behandlung ideal. Ausreichende Ruhe, regelmäßige körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung wirken präventiv.

Zusätzlich gibt es weitere Strategien, die du anwenden kannst:

  • Erkenne die Ursache: Identifiziere die Stressoren, sei es ein hektischer Arbeitstag oder Konflikte in der Beziehung.
  • Praktiziere Entspannungs- und Atemtechniken: Die Zwerchfellatmung und die progressive Muskelentspannung sind effektive Übungen zur Bewältigung von Stress.
  • Praktiziere Meditation: Meditation, Achtsamkeit, Yoga oder ähnliche Techniken helfen dir, deine Nerven zu beruhigen und deine Gedanken in stressigen Situationen zu kontrollieren.
  • Nimm soziale Unterstützung in Anspruch: Sprich mit Familie, Freunden oder einem Psychologen, um deine Gefühle auszudrücken und Hilfe zu erhalten.
  • Gehe auf Distanz: In Momenten intensiver Emotionen kann es hilfreich sein, sich zu distanzieren. Ein Spaziergang oder eine kurze Pause kann helfen, Emotionen zu regulieren.
  • Bewältige deine Emotionen: Verbessere dein Emotionsmanagement und deine Stresstoleranz, um besser mit stressigen Situationen umzugehen.

Diese Ansätze unterstützen dich dabei, akuten Stress zu bewältigen und deine psychische Gesundheit zu fördern.

Höre auf deinen Körper und nimm Hilfe in Anspruch!

In Zeiten akuter Höchstbelastung ist es entscheidend, auf sich selbst zu achten und geeignete Strategien zur Stressbewältigung zu nutzen. Normalerweise klingen die Stresssymptome nach einiger Zeit wieder ab, sie können jedoch bis zu 48 Stunden andauern.

Erhältst du in dieser Zeit Hilfe, kannst du einer akuten Belastungsstörung vorbeugen, die ernste gesundheitliche Folgen haben könnte. Höre auf deinen Körper und zögere nicht, um Hilfe zu bitten. Sowohl nahestehende Personen als auch Fachkräfte für psychische Gesundheit können dir helfen, diese herausfordernde Zeit zu bewältigen, deine Genesung zu unterstützen und zukünftige Gesundheitsprobleme zu verhindern.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Brown, B., Rutherford, P., & Crawford, P. (2015). The role of noise in clinical environments with particular reference to mental health care: A narrative review. International Journal of Nursing Studies52(9), 1514-1524. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0020748915001406
  • Rojas-Medina, Y., Vargas Machuca, J. A., & Trujillo, O. V. (2008). Trastorno de estrés agudo y episodio depresivo mayor en víctimas de una inundación en Tingo María: prevalencia y efectos de su desplazamiento a un alberg. Revista Peruana de Medicina Experimental y Salud Pública25(1), 66-73. https://pesquisa.bvsalud.org/portal/resource/pt/lil-564668

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.