5 Buchzitate, die zum Nachdenken anregen
Literatur wurde schon immer als Mittel benutzt, um die Emotionen des Autors auszudrücken. Aus den vernichtenden Kritiken im Rom des Plautus und Terenz und Shakespeares Tragödien bis hin zu Cervantes’ Windmühlen und Goethes Verzweiflung haben wir einige der berühmtesten Buchzitate der Geschichte gesammelt.
Viele dieser zeitlosen Zitate verweilen mit einer anderen Bedeutung im kollektiven Bewusstsein als das Original. Die Welt verändert sich und mit ihr der historische Kontext, der sich an die aktuellen Bedürfnisse anpasst. Wir können viele dieser berühmten Buchzitate nicht mit Blick auf die Gegenwart lesen. Stattdessen müssen unsere Augen auf die Vergangenheit gerichtet werden, wenn wir sie richtig einordnen wollen.
Glücklicherweise gibt es immer noch Teile dieser Buchzitate, die für den gegenwärtigen Moment gelten und die kein Stück Wahrheit verloren haben. Einige sind berühmt dafür, wer sie geschrieben hat, andere wegen ihrer Moral. Sie sind alle gleichermaßen relevant und vermitteln wichtige Botschaften, die wir nicht vergessen sollten.
Der Sturm von William Shakespeare
“Die Hölle ist leer und alle Teufel sind hier.”
Dieses ikonische Zitat stammt aus Der Sturm von William Shakespeare. Wir glauben oft, dass Monster nur in Märchen (oder in der Hölle, je nachdem, wie man es betrachtet) existierten, aber das ist nicht der Fall. Sie sind uns nahe und was noch schlimmer ist: Das erkennen wir normalerweise erst, wenn es zu spät ist.
Dieses Zitat ist eine Warnung. Es fordert uns auf, vorsichtig zu sein, wem wir vertrauen. Wut, Eifersucht, Zorn oder Ressentiments umgeben uns und leben manchmal sogar in uns.
Anna Karenina von Leo Tolstoi
“Wer nach Perfektion strebt, wird niemals glücklich sein.”
Anna Karenina beschert uns eines der berühmtesten Buchzitate aller Zeiten. Tolstoi erzählt ihren Absturz auf ganz besondere Weise; das gilt besonders dann, wenn wir die Zeit berücksichtigen, in der das Buch geschrieben wurde. Annas Liebe zu einem jungen Mann, der nicht ihr Ehemann ist, ist der Anfang vom Ende für sie. Sie verzweifelt und zerbricht innerlich daran.
Wir müssen lernen, dass es keine Perfektion gibt. Von anderen unmögliche Dinge zu fordern ist einfach ein Spiegelbild unserer eigenen selbstfordernden Natur, was niemals gut ist. Wir müssen lernen, Unvollkommenheiten zu akzeptieren, denn das macht uns Menschen besonders. Gerade in diesen Unvollkommenheiten liegt die Schönheit eines jeden von uns.
Nebel von Miguel de Unamuno
“Die Menschen erliegen nicht den großen Sorgen oder Freuden, weil diese sich in einer immensen, nebelgefüllten Wolke unbedeutender Ereignisse verstecken.”
Miguel de Unamuno war einer der großen Schriftsteller und Denker des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Roman Nebel erinnert er uns daran, dass das Leben viele Schattierungen und nicht nur eine Farbe hat. Wenn also etwas Gutes passiert, müssen wir uns immer daran erinnern, dass das Gefühl des puren Glücks nicht ewig bestehen bleibt.
Dasselbe gilt für schlechte Momente. Alles kommt und geht. Verschiedene Momente bringen unterschiedliche Emotionen mit sich. Mit ihnen geht ein nebliger Zustand einher, in dem wir Tag für Tag leben, ohne Veränderungen zu erfahren.
Geschichten der Eva Luna von Isabel Allende
“Es gibt keinen Tod, Tochter. Menschen sterben nur, wenn wir sie vergessen.”
Die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende fordert uns auf, uns an Folgendes zu erinnern: Solange wir unsere Erinnerungen haben, bleiben diejenigen, die für immer von uns gegangen sind, bei uns. Wenn es an der Zeit ist, dass wir uns der Trauer stellen, erleben wir verschiedene Emotionen. Nur im Rahmen diesen Trauerprozesses werden wir wieder Frieden finden und weitermachen können.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine schmerzhafte und schreckliche Situation, aber wir alle müssen sie irgendwann einmal durchstehen. Das ist der Kreislauf des Lebens. Wir sollten uns immer mit einem Lächeln im Gesicht an diejenigen erinnern, die wir zutiefst geliebt haben.
Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald
“Jedes Mal, wenn du glaubst, jemanden kritisieren zu müssen, dann erinnere dich daran, dass nicht alle Menschen auf der Welt solche Privilegien genossen haben wie du.”
Francis Scott Fitzgerald erzählt in dieser Geschichte den Aufstieg von Jay Gatsby, einem jungen Mann mit wenig Ressourcen. Es ist eine Geschichte, die in den goldenen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts spielt. Die Hauptfigur Nick entdeckt die Bösartigkeit der Menschen, zusammen mit der Familie seiner Cousine Daisy, Gatsbys Geliebter.
Nicks Vater sagt ihm genau diesen Satz, um klarzustellen, dass wir uns vor der Ausübung von Kritik in die Lage des anderen versetzen sollten. Dieser Ratschlag lässt Nick eine Freundschaft mit Gatsby entwickeln, einem Mann, den er bewundern und aufgrund seiner Entschlossenheit respektieren lernt.
Wir lieben die Hauptfiguren in diesen Büchern so sehr, weil sie uns an uns selbst erinnern. Sie leiden, lachen und zweifeln, aber am Ende lernen sie immer etwas. Wie im wirklichen Leben stellen sie sich ihren Ängsten.
Wenn wir wirklich etwas über das Leben erfahren wollen, können wir damit beginnen, eine Liste von Buchzitaten zu erstellen, die wir interessant finden. Wer weiß, wo wir die Antworten auf die Fragen finden können, die uns verfolgen?