Weißt du, wie uns das Meer beeinflusst?

Weißt du, wie uns das Meer beeinflusst?

Letzte Aktualisierung: 15. November 2017

Urlaub am Meer ist in vielerlei Hinsicht gesund für uns. Wenn wir Menschen die Möglichkeit haben, die unendlichen Weiten des Meeres kennenzulernen, verändert sich unsere Wahrnehmung und unser Gemütszustand. In unserem Gehirn finden positive Veränderungen statt, wenn sich die Wellen sanft auf und ab bewegen und wir mit ihnen. Deswegen gibt es viele Menschen, die stundenlang das Meer beobachten können, auch wenn selbst sie sich nicht bewusst sind, wie uns das Meer beeinflusst.

Das Gehirn besitzt eine Eigenschaft, die als Neuroplastizität bezeichnet wird. All das, was wir erleben, bewirkt Veränderungen unserer Gehirnstrukturen, kleinere, größere, mehr oder weniger entscheidende. Die Meditation am und der Blick auf das Meer sind einige dieser Erlebnisse, die starke Veränderungen in unserer Psyche hervorrufen.

„Es gab nur das Meer und mich. Und das Meer war allein und ich war allein. Einer der beiden fehlte.“

Antonio Porchia

Es ist kein Zufall, dass so viele Dichter ihre Verse dem Meer gewidmet haben. Diese gigantische Wassermasse erzeugt starke Emotionen und die Wahrnehmung seiner Bewegung kann unser Nervensystem enorm stimulieren. Nachfolgend werden wir uns etwas genauer anschauen, wie uns das Meer beeinflusst.

1. Das Meer steigert die Kreativität

Man hat beweisen können, dass reizintensive Umgebungen Stress erzeugen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn wir durch eine viel befahrene Straße in der Großstadt gehen. Autos, Menschen, Gebäude – wir werden von akustischen, visuellen und zuweilen auch olfaktorischen Reizen überflutet. Folglich verspüren wir ein Gefühl der Erschöpfung.

Muscheln im Glas

Am Meer passiert genau das Gegenteil davon. Das Meer ist eine scheinbar unendliche Ebene aus Wasser, aus der nur wenige Elemente hervorstechen. Wellen, Vögel und vielleicht ein Boot sind zu sehen. Jedes dieser Elemente ist klar abgrenzbar. Unser Gehirn reagiert, stellt sich Dinge vor und wird kreativ. Das Umfeld erlaubt uns, einen Großteil unserer Ressourcen der Entstehung neuer Gedanken zu widmen, wohingegen wir in reizintensiven Umgebungen unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich darauf lenken müssen, nicht verloren zu gehen.

2. Am Meer können wir besser meditieren

Das Meer beansprucht all unsere Sinne: Das Meeresrauschen ist sanft und folgt einem bestimmten Rhythmus, den wir durch unser Gehör wahrnehmen. Zur gleichen Zeit sind das Blau oder Grün des Ozeans Farben, die den Verstand beruhigen. Das Meer besitzt auch einen ganz eigenen Geruch, nach Salz und Meeresfrüchten. Wir können das Wasser unsere Hände umspülen lassen und anschließend das Salz auf unserer Haut schmecken.

All das löst ihm Gehirn sogenannte Alpha-Wellen aus. Diese Wellen treten für gewöhnlich auf, wenn wir. Aber in diesem Fall zeigen sie sich im Wachzustand und in Bezug auf ein Objekt, das Meer, das sich nur wenig verändert. Der durch Alpha-Wellen geprägte Zustand ist auch der, der durch Meditation erreicht wird, und die Macht besitzt, uns dabei zu helfen, unseren Verstand von negativen Gedanken zu befreien. Deshalb potenziert das Meer auch den Effekt der Mediation.

3. Das Meer entspannt uns und verringert unsere Ängste

Das ist vielleicht der deutlichste Effekt des Meeres auf das Gehirn. Die Farbe, die Bewegung und die Weite des Meeres wirken sich auf das Gehirn und das gesamte Nervensystem aus. Vor unseren Augen haben wir einen offenen Raum, der durch die Unendlichkeit des Himmels vervollständigt wird und in uns ein Gefühl der Ruhe auslöst.

Kopf einer Frau im Wasser

Ein ruhiges Meer erzeugt bei uns ein Gefühl von Vertrauen. Das kommt daher, weil seine Weiten keine Gefahren zu verbergen scheinen. Unser Gehirn begreift das Meer als gefahrenfreie Zone und deshalb verstummen unsere Alarmglocken. Das Ergebnis daraus ist die Entspannung. Darüber hinaus weiß etwas tief in uns, dass wir alles Leben aus dem Meer kommt. Das Meer bedeutet Leben. Aus diesem Grund fühlen wir uns in gewisser Weise mit ihm vertraut.

4. Das Meer befreit uns von wiederkehrenden Gedanken

Wiederkehrende Gedanken sind diese Art von Gedanken, die uns nicht loslassen wollen. Wir denken an etwas, das uns einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Doch auch wenn wir noch so oft über das zugehörige Thema nachdenken, wir kommen einfach zu keinem Schluss, sondern kehren nur wieder zum Ausgangspunkt zurück. Es sind immer dieselben Fragen und die gleichen Antworten, die uns durch den Kopf gehen, und das beunruhigt uns.

Das Meer hilft uns, diesen schädlichen Gedankenkreislauf zu durchbrechen. Der Grund dafür ist, dass es uns Reize vermittelt, die nur wenig mit unserer alltäglichen Umgebung zu tun haben. Es gibt wenig, das uns unserer Gewohnheiten so leicht entledigen kann wie das Meer. Daher können wir obsessive Gedanken loslassen, die uns immer wieder heimsuchen.

5. Es hat auf uns eine hypnotische Wirkung

Allein die Betrachtung des Meeres ermöglicht es uns, einen neuen mentalen Zustand zu erlangen. Es übt aus emotionaler Sicht eine große Anziehungskraft auf uns aus. Das führt dazu, dass wir die Zeit anders wahrnehmen. Deswegen können wir viel Zeit am Meer verbringen, ohne das uns auffällt, wie lange wir schon dort sind.

Frau sitzt in einem Papierschiff

Letztendlich ist das Meer ein Naturwunder. Es bringt uns dazu, transzendentale und gleichzeitig heilende Augenblicke zu erleben. Es ist wegen seiner außergewöhnlichen Effekte auf das Gehirn fast wie eine Therapie für uns. Es ist zweifellos einer der besten Plätze, an den wir gehen können, wenn uns die Unruhe übermannt, da wir am Meer das loswerden können, was uns beunruhigt.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.