Was ist Parapsychologie?

Die Erforschung parapsychologischer Phänomene ist in der Wissenschaft umstritten, da diese nicht mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden können.
Was ist Parapsychologie?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 31. Januar 2022

Der Begriff parapsychologische Phänomene (oder Psi-Phänomene) bezieht sich auf Ereignisse, die sich nicht durch natürliche Gesetze erklären lassen oder außerhalb der normalen Wahrnehmungsfähigkeit liegen. Die Parapsychologie erforscht also übersinnliche Erfahrungen, von denen immer wieder berichtet wird, deren Existenz allerdings umstritten ist.

Vor der Entwicklung des Wissenschaftsdenken wurden alle damals unerklärlichen Phänomene mit Magie, Zauber, Geistern oder mythologischen Wesen erklärt. 

Parapsychologie

Die Parapsychologie befasst sich mit der Erforschung von übersinnlichen Wahrnehmungen (Telepathie, Hellsehen, Präkognition und Vorahnung), der Interaktion zwischen Geist und Materie und Phänomenen, die auf ein Weiterleben nach dem körperlichen Tod hindeuten, einschließlich Nahtoderfahrungen, Erscheinungen und Reinkarnation (Bonilla, 2010). Einige Phänomene, die im Rahmen der Parapsychologie untersucht werden, sind:

  • Telepathie: Kommunikation von Gehirn zu Gehirn
  • Hellsichtigkeit: die Wahrnehmung visueller Realitäten, die nicht jeder sehen kann
  • Fernwahrnehmung: eine bestimmte Art des Hellsehens, das Wissen über ein Ereignis in der Ferne, ohne vorherige Informationen darüber zu haben
  • Präkognition: das Vorhersehen eines zukünftigen Ereignisses, ohne Informationen darüber zu haben
  • Makropsychokinese: der Einfluss auf große Objekte
  • Biopsychokinese: die Einflussnahme auf biologische Organismen
  • Retrokognition: das Erkennen eines vergangenen Ereignisses durch den Kontakt mit einem repräsentativen Objekt, ohne vorher Informationen darüber zu erhalten

Die Forschung auf diesem Gebiet gewann in der zweiten Hälfte des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Popularität des Spiritismus an Aufmerksamkeit. Zu dieser Zeit wurden verschiedene Untersuchungen über seltsame Phänomene eingeleitet. Diese Studien lieferten zwei Arten von Informationen:

  1. Erscheinungen, Gespräche mit den Toten, Nahtoderfahrungen, Präkognition, seltsame Geräusche und Bewegungen haben okkulte Bedeutungen. Diese Phänomene werden als “bedürfnisbedingt” bezeichnet (Ehrenwald, 1978).
  2. Hellsehen, Telepathie und Kartenlegen können in einem Labor erzeugt werden, wobei die Anzahl der Treffer statistisch signifikant sein sollte. Diese Phänomene werden als “fehlerbedingte Ereignisse” bezeichnet (Ehrenwald, 1978).

Psychische Phänomene und Erklärungshypothesen

Was über die von der Parapsychologie untersuchten psychischen Phänomene bekannt ist, lässt sich wie folgt zusammenfassen (LeShan, 2009):

  • Manche Menschen zeigen, dass sie über Informationen verfügen, die sie kaum über die Sinneskanäle erlangt haben können. Das ist der Fall bei telepathischen, hellseherischen oder präkognitiven Phänomenen.
  • Der Raum oder andere physische Faktoren zwischen den ursprünglichen Informationen und der Person, die den Besitz der Informationen nachweist, sind keine entscheidenden Faktoren.
  • Es sind emotionale Faktoren, die die Verbindung zwischen der Informationsquelle und der Person, die dieses Wissen zeigt, herstellen.
  • Viele Menschen erleben einen erheblichen Druck, wenn sie über paranormale Phänomene hören oder lesen oder auf Informationen über übersinnliche Phänomene stoßen.

Es wurden drei Hypothesen aufgestellt, um diese Phänomene zu erklären. Die erste spielt auf die Existenz einer höheren übersinnlichen Fähigkeit in Fällen von Telepathie oder Hellsichtigkeit an. Die zweite besagt, dass die Existenz nicht-materieller Wesen solche Phänomene erklären könnte. Dies würde bedeuten, dass die geistige Existenz nach dem körperlichen Tod nicht endet. Die dritte Hypothese ist eine Kombination der zwei vorgenannten.

Es gibt einige parapsychologische Ereignisse, die wissenschaftlich erklärt werden können. Zum Beispiel können visuelle Phänomene oder Offenbarungen auf Halluzinationen zurückzuführen sein. Für viele dieser Phänomene gibt es eine physikalische Erklärung, die mit den Augen zu tun hat. Außerdem ist bekannt, dass mechanische Stimulationen, die elektrische Signale an das Gehirn senden, die für bestimmte parapsychologische Phänomene charakteristischen visuellen Blitze hervorrufen (Haddrill, n.d.).

Kritik an der Parapsychologie

Die Parapsychologie wird weder von den theoretischen Modellen der Naturwissenschaften noch von der Psychologie unterstützt. Die Tatsache, dass diese Pseudowissenschaft wissenschaftliche Methoden anwendet, macht sie nicht wissenschaftlich. Sie ist nicht in das Gesamtsystem wissenschaftlicher Erkenntnisse integriert und folgt keiner Theorie, die auf wissenschaftliche Verfahren und Strukturen aufbaut.

Die Parapsychologie konnte die Existenz paranormaler Phänomene unter kontrollierten Laborbedingungen nicht nachweisen. Die methodischen Mängel der Forschung sind in vielen Fällen die beste Erklärung für die experimentellen Erfolge, die jedoch keine wissenschaftliche Erklärung haben.


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  • Bonilla, E. (2010). Conexión mente-cuerpo, fenómenos parapsicológicos y curación espiritual: Revisión. Investigación Clínica51(2), 209-238.
  • Ehrenwald, J. (1978). The ESP experience: A psychiatric validation. Basic Books.
  • Haddrill, M. (s.f). Eye floaters: Causes and treatment. All about visión. https://www.allaboutvision.com/conditions/spotsfloats.htm
  • LeShan, L. (2009). A new science of the paranormal: The promise of psychical research. Quest Books.
  • Savio, C. F. (1912). A proposito di telepatia. Rivista Di Filosofia Neo-Scolastica, 4(1), 91–98. http://www.jstor.org/stable/43064955.

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