Tränen der Traurigkeit: Warum unser Körper weint

Tränen sind ein natürlicher Ausdruck von Traurigkeit, die körperliche Reaktion auf besonders intensive Gefühle und emotionalen Schmerz.
Tränen der Traurigkeit: Warum unser Körper weint
Macarena Liliana Nuñez

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Macarena Liliana Nuñez.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 10. März 2025

Tränen sind ein natürlicher Ausdruck von Traurigkeit. Wir weinen, um uns von Belastungen und Leid zu befreien, unabhängig davon, ob es sich um den Verlust eines geliebten Menschen, eine schmerzhafte Erfahrung oder andere Rückschläge im Leben handelt.

Weinen ist die körperliche Reaktion auf besonders intensive Gefühle, die emotionalen oder physischen Schmerz verursachen. Es handelt sich um einen Mechanismus des Gehirns, der uns helfen soll, Erleichterung und Beruhigung zu finden. Wir gehen heute der Frage nach, warum Tränen in diesem Fall hilfreich sind.

Tränen als Kommunikationsmittel

Tränen sind stellen nicht nur eine emotionale Reaktion dar, sondern auch ein Kommunikationsmittel. Sie weisen darauf hin, dass jemand Unterstützung benötigt. Eine Studie von Professoren der Universidad del Rosario in Kolumbien hat gezeigt, dass Tränen aufgrund von Traurigkeit Hilflosigkeit und das Bedürfnis nach Hilfe ausdrücken. In diesem Fall handelt es sich um emotionale Tränen, die sich von Reflextränen und Basaltränen unterscheiden. Letztere dienen der Befeuchtung und Reinigung der Augen, während Reflextränen durch äußere Reize ausgelöst werden.

Wenn wir eine weinende Person sehen, wissen wir sofort, um welche Art von Tränen es sich handelt. Der Gesichtsausdruck, durch Angst, Sorgen, geschlossene Augen und herabhängende Wangen und augenbrauen geprägt ist, verrät uns, dass es sich um eine hilflose, trauernde Person handelt, die Unterstützung benötigt. Die betroffene Person löst bei anderen prosoziales Verhalten aus: die Bereitschaft, Hilfe zu leisten und Mitgefühl zu zeigen.

Emotionale Befreiung

Durch Weinen können wir emotionalen Druck reduzieren. Tränen der tiefen Traurigkeit haben Auswirkungen auf die Aktivität von Neurotrophinen, die eine entscheidende Rolle für das Wachstum, das Überleben und die Entwicklung von Nervenzellen (Neuronen) spielen. Sie fördern die Gesundheit und das Überleben von Nervenzellen, unterstützen die neuronale Plastizität (die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern und anzupassen) und sind wichtig für die Signalübertragung im Nervensystem.

Weinen spendet deshalb Trost und hilft gleichzeitig dabei, aus den Erfahrungen zu lernen. Es fördert die Kreativität, die uns befähigt, mit den erlebten Emotionen auf eine Weise zu reagieren, die unsere Anpassungsfähigkeit in jeder Lebenssituation unterstützt.

Reduziert Stress

Neben den zahlreichen Vorteilen des Weinens betont die Nationale Autonome Universität von Mexiko in einem Artikel, dass Weinen nicht nur den emotionalen Druck abbaut, sondern auch eine kathartische Funktion erfüllt und Stress verringert. Das Gehirn setzt dabei Endorphine (Neurotransmitter) frei, die beruhigend wirken und uns das Gefühl von Glück, Hoffnung und Vertrauen vermitteln. Dieser Effekt hilft, Stress zu reduzieren und klarer über die Situation, die den Schmerz auslöst, nachzudenken.

Zudem setzt der Körper Hormone und Neurotransmitter wie Cortisol frei, die mit Stress in Verbindung stehen. Tränen sind also ein natürlicher Mechanismus zur Stressreduktion bei emotionalem Schmerz.

Trauerbewältigung

Ob es sich nun um den Verlust eines Familienmitglieds, ein Kündigung, eine Trennung oder eine andere schmerzhafte Erfahrung handelt – jede Form der Trauer löst in den verschiedenen Phasen Tränen aus. Dadurch werden negative Emotionen kanalisiert, um diese schwierigen Situationen zu akzeptieren.

Was passiert im Gehirn, wenn Traurigkeit zu Tränen führt?

Wie das Emotionslexikon der UNAM Gazette erklärt, äußert sich Traurigkeit häufig in Pessimismus, Unzufriedenheit und einer starken Neigung zu Tränen. Wir empfinden eine Leere, die durch den Verlust einer geliebten Person, einer gewohnten Routine oder die Trennung von uns selbst verursacht wird – all das führt uns unweigerlich zu Tränen, um diese emotionale Flut zu verarbeiten und auszudrücken.

Dieser Prozess im Gehirn ist von entscheidender Bedeutung, um die Rolle der emotionalen Tränen zu verstehen. Tränen der Traurigkeit entstehen durch eine Kombination von Hormonen wie Leucin-Enkephalin, das als natürliches Schmerzmittel wirkt. Doch wie werden diese Tränen und die damit verbundenen Gefühle gesteuert?

Die American Academy of Ophthalmology beschreibt den Mechanismus folgendermaßen: In jeder emotional belastenden Situation wird das Gehirn, insbesondere das limbische System (das Zentrum für unsere Emotionen), aktiviert und sendet ein Signal an den Hirnstamm, genauer gesagt an den Pons. Dieser Bereich gibt den Befehl, das Tränensystem zu aktivieren, wodurch die physiologische Reaktion ausgelöst wird, die wir als Weinen kennen.

Dieser Mechanismus sollte nicht unterdrückt werden, allerdings können zu viele Tränen auch folgende negativen Wirkungen auslösen:

  • Schlafschwierigkeiten: Kummer und negative Gedanken können zu Schlafstörungen führen.
  • Emotionale Eeschöpfung: Intensives Weinen macht müde, was die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
  • Verschlechterung der körperlichen Gesundheit: Übermäßige Tränen können auch Migräne, Kopfschmerzen und Verspannungen der Nacken- und Gesichtsmuskeln verursachen. Dabei gehen auch Enzyme und Natrium verloren.
  • Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen: Familie, Freunde oder Partner wissen manchmal nicht, was sie tun oder wie sie reagieren sollen, wenn sie sehen, dass die Traurigkeit überhand nimmt, was zu zusätzlichen Problemen führen kann.

Was tun bei Tränen der Traurigkeit?

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) betonen, dass es wichtig ist, mit der Traurigkeit umzugehen, ohne in endlosen Tränenanfällen zu versinken. Der erste Schritt ist, zu erkennen, was gerade passiert, und zu verstehen, dass du nicht allein bist – auch andere durchleben ähnliche Gefühle. Die Traurigkeit wird sich lösen, wenn du akzeptierst, was sie dir sagen möchte.

Kümmere dich um dich selbst, indem du dir genügend Ruhe gönnst, dich gesund ernährst, Sport treibst und dir bewusst machst, dass du gerade das Beste tust, was du kannst. Suche dir eine Tätigkeit, die dir Freude bereitet und dich im gegenwärtigen Augenblick festhält, damit du dich auf das konzentrieren kannst, was dich glücklich macht.

Eine weitere wertvolle Strategie, um der Traurigkeit entgegenzuwirken, ist, dich mit „Vitamin-Menschen“ zu umgeben – das sind Menschen, die dir Energie geben, wie Familie, Freunde, Kollegen oder jemand, dem du vertraust. Diese Menschen hören dir zu, sind einfühlsam und bringen dich zum Lächeln. Sollte niemand in der Nähe sein, ruf an oder schick eine Nachricht. Lass nicht zu, dass du dich in deinen Tränen verlierst oder dich in die Einsamkeit zurückziehst.

Wenn das Weinen jedoch exzessiv, häufig und unkontrollierbar wird, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Tränen sind hilfreich, solange sie nicht überhandnehmen

Wie bereits erklärt, handelt es sich um einen hilfreichen natürlichen Mechanismus zur Befreiung und emotionalen Entlastung. Du darfst jedoch nicht zulassen, dass du durch Weinanfälle und negative Gedanken in eine depressive Spirale gelangst und keine Hoffnung findest. Um diese Herausforderung zu bewältigen, benötigst du Unterstützung von Familie und Freunden oder ausgebildeten Fachkräften. Vergiss nicht: Tränen sind kein Ausdruck von Schwäche, sondern eine Hilfe, um schwierige Situationen zu überwinden und neue Perspektiven zu wecken.


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