5 stoische Praktiken für ein besseres Leben

Die Weisheiten der griechischen Stoiker sind auch in unserer modernen Welt sehr hilfreich.
5 stoische Praktiken für ein besseres Leben
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 19. April 2023

Stoische Praktiken helfen uns, unsere Denkweise und unser Handeln zu schulen, um eine gemäßigte Sichtweise der Realität zu entwickeln und damit unseren Alltag zu verbessern. In dieser philosophischen Strömung geht es nicht primär um Existenzfragen, sondern um Richtlinien für alltägliches Wohlbefinden. Der Stoizismus bezweckt ein einfaches, intelligentes Leben, in dem die sofortige Befriedigung keinen Platz findet. Denn die rasche Befriedigung führt nur zur Selbsttäuschung und Frustration.

Wir erklären die in diesem Artikel verschiedene stoische Praktiken, die du in deinem Alltag umsetzen kannst.

Stoische Praktiken, die dein Wohlbefinden fördern

Wir leben in einer schnelllebigen, fluiden und oberflächlichen Gesellschaft, in der viele Realitäten, die wir schätzen, vergänglich und überflüssig sind. Der Stoizismus lädt uns zur Einfachheit und Bescheidenheit ein, die uns ein tiefgründigeres und besseres Leben ermöglicheh.

“Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.”

Epiktet

1. Negative Visualisierung

Die negative Visualisierung kann mit der umgekehrten Psychologie verglichen werden. Es handelt sich um einen psychologischen Trick, mit dem du jemanden dazu bringen kannst, etwas zu tun, indem du diese Person dazu aufforderst, das Gegenteil zu machen. In diesem Fall machst du dir jedoch selbst bewusst, was du schätzt und was du hast, um danach zu visualisieren, was passieren würde, wenn du diese Menschen, Dinge oder Situationen, die dir wichtig sind, nicht mehr hättest. 

Wenn du diese Übung regelmäßig durchführst, kannst du dich besser auf negative Eventualitäten vorbereiten. Zudem wirst du dir über die Vergänglichkeit der Existenz bewusst und lernst, die Gegenwart zu schätzen. Diese Strategie fördert eine realistischere Sicht auf das Leben.

2. Den Fatalismus der Existenz anerkennen

Fatalistisches Denken bedeutet, dass das Geschehen von höheren Mächten gesteuert wird und wir darauf keinen Einfluss haben. Die Stoiker verwendeten diese Denkweise zur Betrachtung der Vergangenheit – schließlich können wir frühere Erlebnisse nicht mehr verändern. Die Stoiker glaubten, dass das Schicksal des Einzelnen nicht nur von der Person selbst, sondern durch einen gesamten kausalen Mechanismus bestimmt wird.

Wir wissen alle, dass es kein Zurück in die Vergangenheit gibt, leiden jedoch trotzdem häufig an den Nachwirkungen. Der stoische Ansatz erinnert uns daran, dass wir Geschehenes akzeptieren müssen, statt dagegen anzukämpfen. 

Älteres Paar übt stoische Praktiken für mehr Wohlbefinden
Die Stoiker wiesen bereits darauf hin, wie wichtig der richtige Wegbegleiter ist, um ein erfülltes Leben zu erreichen.

3. Die Wahl der Gefährten auf der Lebensreise

Nahestehende Menschen üben einen großen Einfluss darauf aus, wer wir sind, was wir denken, was wir fühlen und was wir tun. Wir sind uns darüber oft nicht bewusst, da Beziehungen zur Gewohnheit werden. Der Stoizismus lehrt, dass wir unsere Wegbegleiter kritisch wählen sollen. Was passiert jedoch mit jenen Personen, die wir nicht selbst wählen können und mit denen wir trotzdem leben müssen? In diesem Fall empfiehlt sich Gelassenheit. Versuche, gemeinsame Interessen zu finden und dich darauf zu konzentrieren. Das ist der Weg zu Seelenfrieden und Zufriedenheit.

4. In schwierigen Situationen richtig reagieren

Stoische Praktiken beziehen sich auch auf schwierige Situationen, in denen wir mit Wut, Ärger oder Schmerz reagieren. Wir müssen Vernunft und Nachsicht zeigen: Ist etwas Wahres an der Beleidigung? Wen nicht, reagierst du am besten mit Mitgefühl. Lohnen sich Wut und Ärger? Übe dich in Nachsicht und Akzeptanz.

Eine Pressemitteilung der Universität Oxford, die sich auf die stoische Philosophie bezieht, erwähnt, dass es besser ist, pazifistisch auf Beleidigungen zu reagieren, anstatt Wut oder Ärger zu zeigen. Gehe nicht darauf ein und tue so, als ob nichts passiert wäre. Du kannst so nicht nur den Schaden minimieren, sondern auch dein Gegenüber entmächtigen: Die beleidigende Person hat ihre Absicht nicht erzielt.

5. Materiellen Überfluss vermeiden

Stoische Praktiken zielen auf Einfachheit und Mäßigung ab. Materieller Überfluss verursacht Leid. Es handelt sich um entbehrliche Dinge, die Geld oder Zeit kosten, uns jedoch nicht glücklich machen. Der Stoizismus erinnert dich daran, was dir durch zu viele Besitztümer entgeht. Unser Ziel ist, ein ausgeglichenes Leben zu führen, in dem der Mangel überwunden und der Überfluss vermieden wird.

Mann ignoriert Beleidigen, er übt stoische Praktiken
Der Stoizismus lehrt uns, in schwierigen Situationen richtig zu reagieren.

Stoische Praktiken für ein besseres Leben

Die stoische Philosophie konzentriert sich auf Tugend und Vernunft. Sie hilft uns, die Realität zu verstehen und zu akzeptieren. Wir lernen damit, besser mit negativen Aspekten umzugehen und unser Leben zu transformieren. Es geht nicht um Einschränkungen, sondern um Selbstbeherrschung und Selbsterkenntnis. Das Endziel ist ein erfülltes Leben. Der Stoizismus verbessert die Entscheidungsfindung und die Problemlösung. Diese alten philosophischen Lehren sind auch in unserer modernen Welt sehr hilfreich.


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