"In a Heartbeat": Kurzfilm über die Liebe zwischen zwei Jungs
“In a Heartbeat” ist der Titel eines animierten Kurzfilms, der in den Netzwerken zu einem Phänomen geworden ist, weil er mit Einfachheit und großem Erfolg die Entstehung der Liebe zwischen zwei vorpubertären Kindern des gleichen Geschlechts zeigt.
Der Kurzfilm zeigt auf sehr einfühlsame und süße Weise, wie sich die beiden Jungen ineinander verlieben und ihre Gefühle entdecken.
Der Schlüssel zu seinem Erfolg liegt darin, dass er der Gesellschaft die homosexuelle Liebe ohne Zensur in einem frühen, jedoch komplizierten Moment präsentiert. Die Hauptdarsteller können ihre intensiven Gefühle und Empfindungen selbst noch nicht erklären.
“In a heartbeat”: Sexualität in der Gesellschaft
Wir leben in einer relativ freien Gesellschaft, doch es gibt trotzdem ein dominantes Modell der Sexualität. Die erste Verliebtheit junger Menschen ist ganz normal, doch wenn es sich um homosexuelle Gefühle handelt, stoßen wir bereits auf Grenzen.
Unsere Gesellschaft ist noch immer in vielen Bereichen sehr restriktiv und gibt vor, welche Sexualitäten und Orientierungen akzeptabel sind. Auch entsprechende Verhaltensweisen werden erwartet. Wir lieben es, Menschen zu kategorisieren, was hier deutlich zum Ausdruck kommt. Dieser Kurzfilm zeigt uns auf sehr liebliche und verständliche Weise, wie sich zwei Jungen fühlen, die sich attraktiv finden und ihre erste Liebe erleben.
Diese Liebe, die nicht der normalisierten heterosexuellen Identität entspricht, erzeugt gleichzeitig Gefühle der Angst, Unsicherheit und Zweifel… Der rothaarige Junge kann sein Herz nicht beruhigen, als er den hübschen brünetten Schüler sieht, doch er hat Angst vor dem Coming-Out, denn er lebt in einer Gesellschaft, in der der Geschlechterbinarismus dominiert.
Zwar hat sich die Gesellschaft in den letzten Jahren stark verändert, doch trotzdem ist dieser Kurzfilm noch immer aktuell. Darin wird die Liebe und gegenseitige Attraktion normalisiert, unabhängig von der sexuellen Orientierung. In den meisten Fällen dauert es Jahre, bis Betroffene es wagen, sich zu outen. Und auf diesem Weg stehen sie mehrheitlich vor großen Herausforderungen und Hindernissen.
Es beginnt bereits damit, dass homosexuelle Menschen nicht durch soziales Lernen moduliert werden. Die meisten wissen über sexuelle Muster zwischen Männern und Frauen Bescheid, doch nur wenige sind über gleichgeschlechtliche Beziehungen informiert. Auch die Eltern wissen damit in den meisten Fällen nicht umzugehen.
Menschen mit einer homosexuellen Orientierung müssen deshalb bei Null anfangen und ihre Sexualität und Umwelt entsprechend erkunden. Sie bewegen sich in einem Umfeld, das homosexuelle Zuneigung häufig noch immer verurteilt oder nicht als gleichwertig anerkennt. Deshalb sind Filme wie “In a Heartbeat” noch immer wichtig, um Menschen aufzuklären und ihr Verständnis zu fördern.